Kein Sex mit "Tierfriedhöfen": Vegetarier entdecken Speed-Dating
Am Valentinstag erlebt Veggie-Speed-Dating seine Premiere in Deutschland. Es soll Fleischverächter zusammenbringen, die nicht mit Fleischfresseren kopulieren möchten.
![](https://taz.de/picture/230275/14/veggi.jpg)
Man möchte meinen, dass vegan lebende Menschen ein klimaneutrales Gewissen und tolle Körper, nicht aber die Probleme der Normalos haben. Dass sie nicht vereinsamt gefangen im großstädtischen Single-Albtraum sind, sondern sich im Bioladen beim Fachgespräch über Tofu kennen lernen und schon bald nach klangvollen, viersilbigen Namen für den Nachwuchs gesucht werden kann.
Doch das Phänomen der Vereinsamung scheint auch die Veggie-Szene ergriffen zu haben, anders wäre das am Valentinstag in Berlin startende Projekt "Speed-Dating für Vegetarier und Veganer" nicht zu erklären. Der Vegetarierbund lädt zur Deutschlandpremiere und verspricht "acht spannende Dates mit attraktiven, humorvollen und unbefangenen Gesprächspartnern".
Die Frage, warum die mit diesen begehrenswerten Prädikaten ausgestatteten Veggies noch auf dem freien Markt herumstreunern, wird leider nicht beantwortet, auch nicht, warum die Lebenseinstellung des einen zwingend zu der des anderen passen muss. Allerdings mehren sich die Veganer, die keine Lust auf "Sex mit Friedhöfen für Tiere", wie sie die Nichtveganer nennen, haben.
Auch andere Probleme könnten den Alltag der beiden Spezies verleiden. Während die vegane Ernährung eine Verdauung ermöglicht, die den Körper morgens innerhalb von Sekunden von überflüssiger Zellulose befreit, sitzt der Fleischfresser schon mal ein paar längere geruchsintensive Minuten.
Auch könnte der Fleischliebhaber eventuell eine stärkere Libido entwickeln und das womöglich auch noch mit der Absonderung von nach Tierleichen stinkenden Körperflüssigkeiten zelebrieren wollen. Da bleibt man doch lieber unter sich.
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