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Archiv-Artikel

Kein Ablasshandel

betr.: „Käufliche Natursünden“, taz vom 11.01.04Von den in Dortmund auszuweisenden Naturschutzgebieten liegt keines im „bebauungsfähigen“ Land. Es sind hauptsächlich Waldgebiete[...]. Das Thema „Ökopunkte-Ausgleichsflächen“ hat nichts mit der Ausweisung neuer Naturschutzgebiete zu tun. Diese Gebiete bestehen bereits und bedürfen keiner Ökopunkte. Alle Naturschutzorganisationen, BUND, NABU und LNU stimmten der Vorlage zur Ausweisung der Naturschutzgebite zu. Lediglich die „Schutzgemeinschaft deutscher Wald“ wollte eine eigene Stellungnahme erarbeiten. [...] Die entsprechenden Gebiete sind in einem desolaten Zustand, [...]Trampelpfade, Reiten, wildes Biken, Pflanzen- und Pilzentnahme, streunende Hunde bedingen eine Übernutzung und letztendlich das Absterben des Waldes. Die Argumentation der Schutzgemeinschaft zielt nicht auf Schutz, sondern auf „die Einschränkung der Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten“ ab. Gurdrun Busse, Bürgerinitiative für Umwelt und Heimat Oespel, DortmundDer Begriff Ökokonto hat nichts mit Fördergeld oder Naturschutzgebieten zu tun, er ist eine Wortschöpfung, mit der die Landschaftsplanung einen neuen Ansatz beschreibt. [...] Es ist nichts anderes als eine Vereinbarung mit einem Vorhabenträger, [...] in der bereits frühzeitig Maßnahmen des Naturschutzes vertraglich geregelt werden. [...] Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass der Dampfdruck aus den früher üblichen Verfahren heraus genommen wurden. Ferner will die Landschaftsbehörde der Stadt dem früher häufig beschrittenen bequemen Ausweg des ökologischen Ablasshandels begegnen, bei dem sich zwar viel echtes Geld mit Zweckbindung auf einem echten Konto ansamelte, die Landschaftsplanung aber häufig nicht in der Lage war, der Zweckbestimmung durch eigenes Suchen nach Flächen gerecht zu werden. Völlig neben der Spur sind insofern die Thesen hinsichtlich des Wertes von Naturschutzgebieten, die dem Bericht zufolge ausschließlich auf bebauungsfähigem Land liegen. Was soll das? Es gibt keine Raumkategorie, die stärker vor der Bebauung schützt als die des Naturschutzgebietes. Udo Bullerdieck, Sprecher der Stadt Dortmund