piwik no script img

■ Kaum zu glaubenMikrowellengeräte strahlen immer mehr

Neuere Mikrowellengeräte strahlen oft deutlich stärker als alte. Dies ergab eine Untersuchung an der Fachhochschule Fulda. Die Spitzenwerte lagen zwar noch deutlich unter dem derzeit gültigen Grenzwert. Doch Professor Ulrich Kurfürst, der die Studie wissenschaftlich begleitete, hält die Situation für unbefriedigend: „Es ist höchste Zeit, den Grenzwert zu senken, weil die Geräte immer schlechter werden.“ Die Strahlung aus Mikrowellengeräten sei insbesondere eine „latente Gefahr für hypersensible oder kranke Personen“.

Nach Aussage von Kurfürst wurde der aktuelle Grenzwert bereits Mitte der 80er Jahre „wesentlich höher angesetzt, als schon damals technisch notwendig bzw. erreichbar war“. Die Hersteller hätten den Spielraum offensichtlich für Konstruktionsänderungen genutzt, die die Mikrowellengeräte zwar bedienungsfreundlicher machten, aber auch zu höheren Spitzenwerten bei der Strahlung führten.

„Die deutliche Tendenz zu steigender Leckstrahlung“ werde sich durch Kombinationsgeräte zum Erwärmen und Backen weiter verstärken.

Nach einer Empfehlung des Bundesgesundheitsamtes wäre es „im Sinne des vorsorglichen Gesundheitsschutzes wünschenswert“ und auch technisch machbar, den Grenzwert auf ein Fünftel des derzeitigen Wertes zu senken. Einen entsprechenden Antrag bei der Deutschen Elektrotechnischen Kommission hat die Behörde allerdings nicht gestellt. Werner Schnabel, bei der Kommission für Mikrowellengeräte zuständig, sieht daher keinen Anlaß, von sich aus die Initiative zu ergreifen. Die aktuelle Marke sei international anerkannt, und die Diskussion darum nur dazu angetan, „die armen Verbraucher zu verunsichern“. jp

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen