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Archiv-Artikel

Karriere Bundeswehr

Um keine Lücken im Lebenslauf zu haben, melden sich viele junge Männer freiwillig zum Wehrdienst

Von eib

„Bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ rechnen sich 1.252 arbeitslose Wehrpflichtige in Norddeutschland aus, die sich nach Angaben der Wehrbereichsverwaltung Nord „ausdrücklich auf eigenen Wunsch“ haben einziehen lassen. Jetzt beginnen sie mit weiteren 2.687 „Unfreiwilligen“ aus den fünf nördlichen Bundesländern am 3. Januar ihren Dienst.

Die freiwillige Meldung zum Dienst sei kein neues Phänomen, sagte gestern Claudia Galle, Sprecherin der Wehrbereichsverwaltung. Schon lange vor Hartz IV hätten junge Arbeitslose die Chance genutzt, für mindestens neun Monate Sold zu beziehen. Zum einen ginge es darum, Zeit zu überbrücken, keine Lücken im Lebenslauf zu haben, so Galle. Außerdem könne man potentiellen Arbeitgebern zeigen, dass man schon einmal ein Auswahlverfahren überstanden habe. „Es wird nicht mehr jeder genommen.“ Die Hauptqualifikation, die man beim Bund erwerben könne: „Sie haben gezeigt, dass sie sich gut in eine Gemeinschaft integrieren können.“

Einem Siebtel der Eingezogenen waren die neun Monate Grundwehrdienst nicht lang genug – sie haben sich für weitere ein bis 14 Monate zusätzlichen Wehrdienst verpflichtet. „Finanzielle und steuerliche Vorteile“ verspricht die Bundeswehr den Freiwilligen. Neben dem Sold werde ein Zuschlag zum Wehrsold von bis zu 755 Euro monatlich gezahlt – abhängig von der Länge der Verpflichtung. Außerdem winken höheres Weihnachts- und Entlassungsgeld.

Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl besonders viele Verlängerer gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. 212 Männer haben hier Zusatzdienst beantragt, fast genauso viele wie im viermal so bevölkerungsstarken Niedersachsen und dreimal so viele wie in Schleswig Holstein, das eine Million mehr Einwohner hat.

eib