piwik no script img

Karl Lauterbach über die Guttenberg-Affäre"Diese Affäre wird ein Dauerbrenner"

Die Union muss aufpassen. Ihr Verhalten in der Plagiats-Affäre ist nicht vorbildlich. SPD-Politiker Karl Lauterbach über die Konsequenzen für Guttenberg und die CDU/CSU.

"Für den Moment ist die Luft raus. Aber nur für den Moment", sagt Karl Lauterbach. Bild: ap
Stefan Reinecke
Interview von Stefan Reinecke

taz: Herr Lauterbach, hat die die Guttenberg-Affäre ihren Höhepunkt überschritten?

Karl Lauterbach: Für den Moment ist die Luft raus, das stimmt. Aber nur für den Moment.

Warum?

Die Universität Bayreuth wird prüfen, ob Guttenberg vorsätzlich gefälscht hat. Etwas anderes kann sie sich gar nicht leisten. Und die Universität kann bei dieser Doktorarbeit zu keinem anderen Ergebnis kommen. Wenn sie Guttenberg bewusste Fälschung attestiert, was der ja bestreitet, ist er von Merkel nicht mehr zu halten.

Das kann aber dauern.

Ja, es gibt aber noch eine zweite Angriffsfläche. Die Affäre wird wahrscheinlich ein gerichtliches Nachspiel haben. Wenn Klage wegen Verstosses gegen das Urheberheberrecht erhoben wird und Guttenberg deswegen verurteilt wird, steht wieder die Täuschung auf der Tagesordnung. Guttenberg wird die Frage, ob er gelogen hat, nicht los werden.

KARL LAUTERBACH

Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard), ist Mitglied des Deutschen Bundestages.

Guttenbergs Popularität scheint von alldem nicht berührt zu sein.

Das mag für viele Leser der Bild-Zeitung noch zutreffen. Aber sehr viele Gebildete sind schon jetzt schockiert von Guttenbergs Verhalten.

Und das wird der Union ernsthaft schaden?

Ja, das wird sie spüren, etwa bei der Wahl in Baden-Württemberg. Dort gibt es viele Universitäten und Fachhochschulen. Ich bekomme viele Mails von Ärzten und Lehrern, die schreiben: Wir haben immer CDU gewählt, aber jetzt reicht es. Für die CDU wird sich ihr Umgang mit der Affäre rächen.

Das sieht die Union ganz anders. Sie glaubt, dass das Schlimmste überstanden ist.

Das ist ein Irrtum. Diese Affäre wird ein Dauerbrenner. Und sie kostet die Union Glaubwürdigkeit, vor allem im konservativen Milieu. Das ist sowieso enttäuscht von der Union, wegen der Abschafffung der Wehrpflicht und der liberalen Familienpolitik. Jetzt auch noch die gefälschte Doktorarbeit. Das greift die bürgerlichen Werte im Kern an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

23 Kommentare

 / 
  • B
    Ben

    @ Adolf-Lorenz Werner: Lauterbach ist sogar doppelt unglaubwürdig, weil er gemeinsam mit KTG im Aufsichtsrat der Rhönklinikum AG saß. Warum hackt die eine Krähe der anderen auf einmal doch ein Auge aus?

  • M
    Maybrit

    lieber herr wang, mir wird ganz bang...von dem wichtigtuerischen geschwätz...und auch dem jenes herrn lauterbach. tipp an alle diese selbsternannten moralapostel: erst mal vor der eigenen türe kehren! und lasst doch mal all deren eigene arbeiten prüfen auf "abkupfern", ihr werdet staunen über die ergebnisse!

  • OM
    Otto Maier

    Wer hat etwas anderes von Guttenberg erwartet. Er war mir von Anfang an zu Aalglatt wie man so schön sagt. Darum wundert mich diese Affäre in keinster Weise. Auch nicht das vertuschen und verschleiern durch die CDU. Jedes Kind lernt das man zu seinen Taten steht aber in der Realität gilt immer die Unschuldsvermutung die von Leuten wie Guttenberg bis zum bitteren Ende ausgenutzt werden nur weil sie keinerlei Ehrgefühl haben hinzustehen und zu sagen "Ja ich habe gelogen und betrogen". Solche Leute sind weder als Politiker geeignet, noch als Bundeskanzler. Jeder macht Fehler, aber man sollte dazu stehen, und nicht es versuchen auszusitzen. Denn dann hat eine Erziehung völlig versagt. Das scheint auch im Fall Guttenberg so zu sein.

  • AD
    Archibald Douglas

    Ganz klar. Ein Riesenfehler von Frau Dr. Merkel, der Anfang vom Ende ihrer Kanzlerschaft. Die LehrerInnen und andere Akademiker bestimmen mit nur geringem zeitlichem Abstand, aber mit wesentlich mehr Power als Springer immer noch die Öffentliche Meinung, BILD ist nur die veröffentlcihte Meinung einer Minderheit. Bei der Intelligenz hat Guttenberg nur 20 % Zustimmung für den Verbleib, siehe Süddeutsche Zeitung.

    Es ist auch völlig richtig, dass Guttenberg nur seines summa cum laude Titels so beliebt geworden ist. Kuckt mal ein Summa cum laude Adliger "und so flott dabei"-

    ja, flotter Otto.

  • PR
    Peter Riemann

    "Die Plagiatsaffäre zu Guttenbergs besitze höhere Dimensionen als den Verbleib im Amt des Verteidigungsministers und sein persönliches Wohlergehen.

    Die Gefahr liege darin, dass in populistischer Manier die moralische Integrität der gesamten politischen Klasse in Frage gestellt wird und der Graben zwischen den „Volksvertretern“ und ihren (potentiellen) Wählern weiter wächst“.

    Diesem Zitat aus dem Netz ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer: warum ist die Opposition so unsensibel? Erkennen Lauterbach (Dauerbrenner), Trittin (Hochstapler), Oppermann (Betrug), Gabriel (Berlusconi) und die LINKE (zwei Strafanzeigen, aber bereits niedergeschlagen), dass sie sich mit diesen Verbalinjurien selbst schaden.

    Jede Partei hat oder hatte ihre Sünder und Sündenböcke. Freiherr zu Guttenberg hat völlig unnötig "ansehnliches" Porzellan zerschlagen. Das steht aber in seinem Schrank und in dem der Koalition. Jetzt noch, wie Herr Lauterbach das beabsichtigt, künstliche Erdbeben nachzuschieben ist peinlich. Die Bevölkerung erwartet nicht eine Mediensau, die immer wieder durchs Dorf getrieben wird, sondern konstruktive Arbeit an den realen Problemen. Von denen soll es in der BRD reichlich geben!

  • M
    Michael

    Schon erstaunlich, dass ein verurteilter Zitatfälscher wie Lauterbach die Riege der Ankläger anführt. Vielleicht sollte er erst einmal seinen moralischen Kompass überprüfen, bevor er im Überschwang zu Dingen aufruft, denen er sich selbst schuldig gemacht hat. Im Gegensatz zu Guttenberg, der mit seinen mißbräuchlichen Zitaten erst einmal niemandem geschadet hat, wollte Lauterbach mit Falschzitaten Meinungen manipulieren. Sorgfältiges wissenschaftliches Arbeiten verfälscht nicht absichtlich Meinungen. Das gilt übrigens auch für unseren Ex-Umweltminister Gabriel, der eine Umfrage zur Kernenergie im Keller seines Ministeriums verschwinden ließ, weil ihm die Umfrage nicht passte.

     

    Und diese Arroganz, der wissenschaftlich ungebildete Bürger verstünde die Tragweite des Guttenbergschen Handelns nicht, ist nur eine weitere Unverschämtheit dieser politischen Klasse. Auf Abgeordnetenwatch habe ich mal Lauterbach und Guttenberg verglichen. Hätte Guttenberg doch nur auf die Beantwortung der Fragen verzichtet und diese Zeit in seine Doktorarbeit gesteckt. Von Lauterbach gibt es keine einzige beantwortete Frage.

  • G
    grafinger

    Ach ja, die Titel...

    Aber manche Zeitgenossen täten besser daran schön brav die Klappe zu halten denn man könnte ja auch einmal ihre Dissertationen und Habilitationen genauer ansehen. Oder fragen, welche öffentlichen Gelder geflossen sind für den einen oder anderen Dr. h.c. oder die eine oder andere "Professur".

    Und da wird dann, von rechts bis links, im Europarat, im Bundestag und in den Länderparlamenten betretenes Schweigen herrschen.

  • DL
    denise-a. langner-urso

    laut süddeutsche wird nicht weiter untersucht, weil man sich selbser kontrolliert:

     

    zitat: Der Ältestenrat des Bundestags hat es am Donnerstag abgelehnt, zu überprüfen, ob Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg für seine Doktorarbeit den Wissenschaftlichen Dienst des Parlaments missbraucht hat. Nach Angaben eines Parlamentssprechers verhinderte die Koalitionsmehrheit in dem Gremium, dass über einen entsprechenden Antrag der SPD abgestimmt wurde.- zitatende

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/verteidigungsminister-plagiatsvorwuerfe-guttenberg-bediente-sich-bei-sechs-bundestags-expertisen-1.1064636

  • R
    Reli

    Wen wundert dass die Mehrzahl der Bürger Herr K.T.G. weiter unterstützt. Ist doch die gesamte Politikergesellschaft im Verdacht verlogen und korrupt zu sein. Da ist die Verfehlung, die er eingestanden und bereut hat nachzusehen. Man sollte mal die Dissertationen der vielen anderen DOKTOREN in dieser GESLLSCHFT einer Prüfung unterziehen. Man wird sich sicher wundern. Diese Kreaturen wie Lauterbach, Trittin usw. sollten sich schämen !!!!

  • US
    Ulrich Staets

    Die Vermutung, dass die Uni Bayreuth die Dissertation auf Herz und Nieren prüft und damit den Doktorvater des Herrn G. bloßstellt, scheint mir an Bayrischer Realität etwas vorbeigedacht.

  • A
    atypixx

    @ Niels

     

    Spielt keine Rolle; der Vorwurf der Täuschung wird geprüft, nun eben durch die Kommission zur Selbstkontrolle der Wissenschaft.

     

    Ansonsten: Gut, was Lauterbach da sagt. Prägnant, in der Sache scharf und zutreffend.

  • WH
    Werner Hagenbruck

    Vorschlag an Dr.K T von und zu Guttenberg

    An die Bundeskanzlerin.

    Ich genüge meinen eigenen öffendlich formulierten

    Prinzipien nicht.Ich habe gelogen damit bin ich nicht mehr geeignet dieses Land zu dienen und zu repräsentieren geschweige denn ein Ministeramt auszuüben.Ich werde jetzt Zeit brauchen um mit mir und meiner Familie und mit meiner Geschichte ins Reine zu kommen.Ich bitte die Bundeskanzlerin meinen Rücktritt anzunehmen

  • K
    krangrieper

    Herr Lauterbach irrt, das wird kein Dauerbrenner. Dem Volke ist es wurscht, ob einer da was abgeschrieben hat. Grund: Jedem Bürger kann Materielles gestohlen werden. Das will er mit Strafandrohung und -vollzu verteidigt wissen. Die ganz große Mehrheit besitzt aber kein geistiges Eigentum, das geraubt werden könnte. Man fühlt sich nicht bedroht und schaltet auf Durchzug.

  • M
    mdarge

    Die Opposition verhält sich völlig falsch. Statt seinen Rücktritt zu fordern, sollte man an das schlechte Gewissen der Union appellieren. Früher waren die Fronten klar. Die CDU-Abgeordneten hatten alle Abitur und akademische Grade, die Proleten von der SPD hatten in der Schule versagt und nur mühsam ihre Industrieschlosserlehre bestanden.

     

    Heute sitzen die Akademiker bei den Grünen und die CDU beweist ihre soziale Kompetenz mit ihren Aufsteigern von der CDA. Da braucht es einen Guttenberg zum glänzen.

     

    Lauterbach hat recht, wenn er auf den Ghostwriter verweist. Sicher hat der wenig Interesse sich selbst zu outen. Demnach braucht es da Dedektivarbeit.

     

    Statt auf den Minister einzuprügeln, sollte klargestellt werden, dass nicht alle mogeln. Jetzt gilt es auf die Integrität der eigenen Leute hinzuweisen und auf die eigene Lösungskompetenz.

     

    Guttenberg, who? Was hat der Mann bisher geleistet? Kann der wirklich die Freiwilligen-Armee? Oder ist er ein Blender, der weder ausreichend "Freiwillige" für die Landesverteidigung bekommt, noch für ein soziales Jahr. Wobei die ganze Reform ja Kosten einsparen soll. Wie viel mehr spart die BW denn MEHR als der Durchschnitt des Bundeshaushalts? Sicher hat Gutti auch schon ein Konjunkturprogramm für strukturschwache Regionen, wo Kasernen geschlossen werden. Seine Soldaten werden sicher hurra! zu einer Beförderungssperre jubeln. Wenn er Strukturen auflöst und weniger Spitzenposten fordert.

     

    Was mich brennend interessiert, sind keineswegs die Stellen, die er abgeschrieben hat oder hat kopieren lassen, sondern, welchen Erkenntnisgewinn der Rest bietet. Mit "Empört euch!" hat ein Herr Hessel aus Frankreich mit wenigen Worten etwas wichtiges geschrieben. Doch welcher wichtige Geistesblitz steckt in Guttenbergs Promotion? Ist es zu viel verlangt, eine Quintessenz, den Clou die Aussage seines Textes einmal normal verständlich zusammenzufassen?

  • F
    Frank

    Mich wuerde genau wie Niels interessieren, wann dieses Interview gefuehrt wurde.

    Nach der vorliegenden Stellungnahme, wurde genau auf diesen Punkt, Ueberpruefung der Taeuschungsabsicht, verzichtet.

    Wenn das so sein sollte, stellt sich sofort die Frage welche juristischen Konsequenzen das hat.

    Es ist sehr gut denkbar, das da so einiges abgesprochen wurde.

     

    Kann man so etwas ueberhaupt nachholen ?

    Muessen Antraege gestellt werden? Fristen usw. usw.

     

    Diese Clique weiss genau was sie tut, wer welche Befugnisse hat, wer, was, wann sagt!

    Der "freiwillige" Verzicht von zu Guttenberg ist ganz sicher auch nicht ohne Grund inszeniert worden. So nach dem Motto, wenn der Dieb die Ware ins Regal zurueckbringt bevor er erwischt wurde-...

    Das sind organisierte Profis!

     

    Weiss jemand was passiert wenn von Privatpersonen eine Klage eingereicht wird?

    Kann nur die Uni klagen?

  • RP
    Rudolf Paul Zeyer

    Merkel spaltet als promovierte Physikerin erfolgreich das "Individuum" Guttenberg in den "Verteidigungsminister der Herzen" und den "Plagiator" und hofft auf die mediale Annihilation des letzteren. Dass die Annihilation des "Plagiators" auch die Werte in den Abgrund reißt wird mit Achselzucken als alternativloser Kollateralschaden hingenommen.

  • AW
    Adolf-Lorenz Werner

    Lauterbach ist nicht glaubwürig.Er war vor der

    Aberkennung extra nach Bayreuth gefahren, um

    bei der Uni zu intervenieren.Ohne Erfolg.Zum

    Glück ließ sich die Komission von diesem

    Dummschwätzer nicht beeinflussen.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Es geht darum, den Kriegszustand dauerhaft in der Gesellschaft zu festigen.Wenn der deutsche Adel und die Blöd-Zeitung bestimmen darf, welcher Sorge sich das der anständige Teil der deutschen Gesellschaft annehmen darf, dann ist die Demokratie aufs Äußerste gefährdet. Das deutscher Adel bei diesem Abbau an der Spitze steht, wundert mich nicht. Man nennt es schlicht Traditionsfortsetzung. Die Bundeswehr endlich wieder gegen das deutsche Volk einzusetzen, davon träumt das ganze Berliner Bundesgetäusch. Christen- Merkel will es gern. Blöd liefert die Storry dafür und umsetzen darf es dann dieser bayrische Dieb. Es läuft wie immer:Das deutsche Volk hat Hitler gewollt, Vergasungen geduldet und für einen einigen feuchten Händedruck dieses schmuddligen zu "Wie heist er doch gleich?" wird es wieder mal alles vergessen.Wir sind so...

  • C
    Chri

    Es kommt ja noch was hinzu:

    Immer wenn die CDU nun z. B. die Linke angreifen will, oder das Thema Scheinheiligkeit im Raum steht, wird die Opposition sofort "Googleberg" oder ähnliches rufen.

    Die politische Moral ist hinüber.

    Eine diskussion über viele Fragen schwierig werden.

  • H
    HamburgerX

    Auch ich muss Herrn Dr. Lauterbach Recht geben. Vor allem im Hinblick auf den Schaden im Bürgertum, den die Regierung anrichtet.

  • E
    exi

    Die Oppostion sollte viel stärker in die Offensive gehen. Immerhin wurde im Landkreis Kulmbach ein Dr. G. beworben und gewählt, den es heute nicht mehr gibt. (Die Wahlbröschüre eines Dr. G. ist heute noch als PDF abrufbar...) Im Bundestag wurde ein Sitz für den Abgeordneten Dr. G. eingerichtet, den es heute nicht mehr gibt. Als Bundesminister vereidigt wurde ein Dr. G., den es heute nicht mehr gibt. Und spätestens bei einer namentlichen Abstimmung zeigt sich das Problem einer ungültigen Stimme, weil es Herrn Dr. G. nicht gibt.

    Praktisch sollte man Hr. G. - ohne Dr.-Titel - nicht einmal in den Plenarsaal lassen, da es einen Abgeordneten dieses Namens nicht gibt und nie gab.

  • WW
    Wilfried Wang

    Herr Professor Lauterbach hat recht. Frau Merkel ist nicht nur orientierungslos, sie hat mit dieser Affäre auch ihren eigenen moralischen Kompass verloren. Mit der Rückenstärkung eines Rückgratslosen ist Merkel nun in einen Faust'schen Pakt eingetreten, der sie auch mit in den allmählichen,aber unaufhaltsamen Abgrund ziehen wird.

     

    Kurt Beck bleibt Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz, Mappus wird abgewählt. Zwischenzeitlich tagt der Ältestenrat des Bundestags, die Rhön Klinikum Spende wird untersucht, die Uni Bayreuth untersucht die von Guttenberg eingereichte Arbeit auf vorsätzliche Täuschung (vermutlich doppelter Art), die Klage gegen Guttenberg wegen illegaler, frühzeitiger Nutzung des Titels wird verhandelt. Der Druck auf Guttenberg bleibt erhalten. Mag er noch so standhaft sein, in der Haut seiner Familie möchte wohl keiner von uns stecken. Was erklärt man das alles nur den Kindern?

     

    Man hätte sieben Jahre unbewußt fehlerhaft an der Arbeit gesessen? In "mühevoller Kleinstarbeit" unbewußt Fehler gemacht? Auf fast 3/4 der Arbeit?

     

    Sollte ein Ghostwriter die Arbeit verfaßt haben, ist der Vorwurf ja noch viel schlimmer. Nicht weil er die Arbeit nicht selbst verfaßt hätte. Nein, Weil er sie offensichtlich nicht mal vor der Abgabe selbst gelesen hat. Es wären ihm doch die verschiedenen sprachlichen Unterschiede aufgefallen, besonders bei den Übersetzungen, die ja immer etwas holprig daher kommen.

     

    Ansonsten beherrscht Guttenberg das spätrömische Krisenmanagement, wie Friedrich Dürrenmatt es in "Romulus der Große" definierte: einen kleinen Skandal inszenieren, um einen viel größeren zu decken.

  • N
    Niels

    Wann wurde dieses Interview geführt? Vor oder nach der Aberkennung der Uni Bayreuth?