■ Kanada: Tribunal urteilt für Gleichstellung: 200.000 weibliche Angestellte siegen vor Gericht
Toronto (AP) – Kanadische Angestellte im öffentlichen Dienst in sogenannten Frauenberufen haben Anspruch auf Entschädigung für ihre im Vergleich zu männerdominierten Tätigkeiten schlechtere Bezahlung. So hat das Menschenrechtstribunal in Ottawa am Mittwoch in einem 13jährigen Rechtsstreit geurteilt. Die Kläger hatten argumentiert, daß Angestellte in Berufen mit überwiegend weiblichen Beschäftigten wie Krankenschwestern oder Sekretärinnen ein niedrigeres Gehalt bekämen als Angestellte in vergleichbaren Berufen mit überwiegend männlichen Beschäftigten. Das Gericht sprach den mehr als 200.000 Betroffenen Zahlungen einschließlich Zinsen rückwirkend bis März 1985 zu. Die genaue Entschädigungssumme soll noch ausgehandelt werden. Der Präsident des Verbandes der Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes bezeichnete die Entscheidung als „historischen Sieg für die arbeitenden Frauen in Kanada“. Die Regierung will prüfen, ob sie gegen das Urteil Berufung einlegt.
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