Kampfhandlungen um Gaza: Angriffe auf Raketenstellungen
Israel und palästinensische Splittergruppen tauschen sporadisches Feuer aus. US-Außenminister Kerry kritisiert Benjamin Netanjahu für Forderungen an die Palästinenser.
WASHINGTON/GAZA dpa | Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zu Freitag nach eigenen Angaben sieben Ziele im Gazastreifen angegriffen. Damit sei auf Raketenbeschuss aus der Enklave am Mittelmeer reagiert worden, sagte Armee-Sprecher Peter Lerner.
Nach Informationen aus dem Gazastreifen wurden Stellungen der kleineren Organisation Volksfront zur Befreiung Palästinas getroffen. Von Opfern wurde nichts bekannt. Die Volksfront hatte am Vorabend eine von der größeren Gruppe Islamischer Dschihad verkündete Waffenruhe gebrochen.
Der Dschihad hatte am Mittwoch in Reaktion auf die Tötung von dreien seiner Mitglieder durch Israel nach eigenen Angaben 130 Raketen auf Israel abgefeuert.
Nach Angaben der israelischen Armee wurden am Donnerstag nach 14.00 Uhr MEZ noch mindestens zehn weitere Geschosse in Richtung Israel abgeschossen. Von diesem Zeitpunkt an hatte nach Angaben der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe gelten sollen.
Anerkennung als Bedingung
US-Außenminister John Kerry hat die Forderung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu nach Anerkennung Israels als jüdischer Staat durch die Palästinenser kritisiert. „Ich denke, es ist ein Fehler, dass einige Leute dies immer und immer wieder als ausschlaggebenden Punkt für die Möglichkeit eines (Palästinenser-) Staates und für Frieden aufbringen“, zitierte ihn die Zeitung Jerusalem Post am Freitag.
Israel sei schon in der UN-Resolution 181 von 1947, dem UN-Teilungsplan für Palästina, als jüdischer Staat bezeichnet worden. Außerdem habe der frühere Palästinenserführer Jassir Arafat 1988 und erneut 2004 bestätigt, dass er mit einem jüdischen Staat einverstanden sei, habe Kerry bei einer Anhörung hinzugefügt.
Netanjahu hat die Forderung nach Anerkennung Israels als jüdischer Staat erst relativ spät zur entscheidenden Bedingung für den Frieden gemacht. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas lehnt das unter Hinweis auf die arabische Bevölkerung Israels und das Recht der Flüchtlinge auf Rückkehr ab.
Kerry bemüht sich zurzeit, beide Seiten auf eine Rahmenvereinbarung zur Fortsetzung der Friedensgespräche zu verpflichten, wenn die ursprünglich gesetzte Frist Ende April abgelaufen ist.
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