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Kampf um syrische Kurden-Bastion„Kobane ist dabei zu fallen“

Die Terrormiliz IS steht vor der Einnahme von Kobane. Bei Protesten in der Türkei sterben mehrere Menschen. Auch in Hamburg kommt es zu Ausschreitungen.

Luftangriff auf IS-Stellungen nahe Kobane. Bild: dpa

KOBANE/ANKARA/HAMBURG dpa/afp | Die Einnahme von Kobane scheint nur noch eine Frage der Zeit. Trotz Luftangriffen der USA und arabischer Verbündeter und massiver Gegenwehr kurdischer Kämpfer rückten die Terrormilizen des Islamischen Staates am Dienstag weiter in die strategisch wichtige Stadt an der Grenze zur Türkei ein. Jenseits der Grenze beobachteten türkische Truppen das Geschehen.

Der UN-Syrienvermittler Staffan de Mistura hat die Weltgemeinschaft zur Hilfe bei der Verteidigung Kobanes gegen den IS aufgerufen. „Wir alle werden es zutiefst bereuen, wenn der IS in der Lage ist, eine Stadt zu übernehmen, die sich selbst mit so viel Tapferkeit verteidigt hat, das aber bald nicht mehr kann. Wir müssen jetzt handeln“, sagte de Mistura laut Mitteilung der Vereinten Nationen in Genf.

Die kurdischen Kämpfer würden sich mit großem Mut selbst verteidigen, jedoch seien die Terroristen weitaus besser ausgerüstet. Die Kurden kämpften mit normalen Waffen, während die IS-Angreifer Panzer und Granatwerfer hätten, argumentiert de Mistura. Zuvor hatte schon UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mehr Hilfe zum Schutz der Zivilbevölkerung erbeten.

„Kobane ist dabei zu fallen“, sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan vor syrischen Flüchtlingen. Die Luftunterstützung für die kurdischen Verteidiger reiche nicht aus. „Nur durch Luftangriffe können Sie diesem Terror kein Ende setzen“, sagte Erdogan laut der Nachrichtenagentur Anadolu.

Erdogan forderte erneut eine Flugverbotszone in Syrien. Gemäßigte Kämpfer der Opposition müssten gestärkt werden. Diese Forderungen richten sich allerdings kaum gegen den IS, der keine Luftwaffe besitzt, sondern eher gegen die vom IS bekämpfte syrische Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Zuvor hatten IS-Kämpfer laut syrischen und kurdischen Aktivisten mindestens drei östliche Stadtteile von Kobane eingenommen. Sollten die Dschihadisten die ganze Stadt erobern, hätten sie einen langen, durchgängigen Grenzstreifen zum Nato-Land Türkei unter Kontrolle.

Mandat für Einsatz gegen IS und PKK

Das türkische Parlament hatte der Regierung in Ankara am Donnerstag das Mandat erteilt, militärisch gegen Terrorgruppen in Syrien und im Irak vorzugehen. Das richtet sich nicht ausdrücklich gegen den IS, sondern auch gegen kurdische Gruppen wie die PKK, die von der Türkei als terroristisch eingestuft werden. Bislang griffen die an der Grenze stationierten türkischen Truppen nicht in die Kämpfe ein.

Der Organisator der Verteidigung von Kobane, Ismet Hassan, sagte, nur wenige Zivilisten seien in Kobane geblieben. Die Kurden hätten mehrere Geländewagen mit aufmontierten Maschinengewehren erbeutet. Nach Angaben der syrischen Menschenrechtsbeobachter wurden seit Beginn der IS-Offensive vor drei Wochen mehr als 400 Menschen getötet.

Kobane ist die letzte Bastion in einer Enklave, die bisher von den kurdischen Volksschutzeinheiten kontrolliert wurde. IS-Dschihadisten haben dort seit September mehr als 300 Dörfer eingenommen, 185.000 Menschen flohen in die Türkei.

Demonstranten getötet

Bei den Kurdenprotesten in der Türkei gegen Ankaras Syrien-Politik hat sich die Opferzahl auf 14 erhöht. Allein in der südöstlichen Großstadt Diyarbakir seien acht Demonstranten getötet worden, berichtete die Zeitung Hürriyet am Mittwoch. In der Kurdenhauptstadt gab es Zusammenstöße mit der Polizei, aber auch mit Anhängern der islamistischen Partei Huda-Par. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte bestätigte die Presseberichte zur Opferzahl. Zuvor war von zwölf Toten die Rede gewesen.

Die Demonstranten werfen Ankara vor, dem drohenden Fall Kobanes tatenlos zuzusehen. Die Kurdenpartei HDP hatte deshalb zu den landesweiten Protesten am Dienstag aufgerufen, tausende Menschen folgten dem Appell. In Diyarbakir und anderen kurdischen Städten im Südosten der Türkei wurden Regierungs- und Parteigebäude beschädigt, Fahrzeuge in Brand gesetzt sowie Banken und Geschäfte geplündert.

Mindestens drei Tote wurden aus der Stadt Mardin gemeldet, zwei aus Siirt sowie jeweils einer aus den Städten Batman und Mus. In den kurdischen Provinzen Diyarbakir, Mardin, Siirt und Van wurden Ausgangssperren verhängt. Die Armee wurde erstmals seit Aufhebung des Ausnahmezustands vor zwölf Jahren wieder auf den Straßen eingesetzt.

Die Polizei setzte auch in der Metropole Istanbul und der Hauptstadt Ankara Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein. In Istanbul wurde ein Demonstranten durch einen Schuss in den Kopf schwer verletzt. Mindestens 98 Menschen wurden laut der Nachrichtenagentur Dogan festgenommen. Proteste gab es auch in der Küstenstadt Antalya sowie in Mersin und Adana im Süden des Landes.

Innenminister Efkan Ala forderte die Demonstranten am Abend zum Rückzug auf und warnte vor „unvorhersehbaren Folgen“. Die PKK drohte, sollte Ankara nicht den Fall der Stadt Kobane an die IS-Dschihadisten verhindern, werde sie die seit zwei Jahren laufenden Friedensverhandlungen abbrechen.

Verletzte in Hamburg

Derweil sind bei Zusammenstößen zwischen Kurden und radikalen Muslimen in Hamburg nach Feuerwehrangaben acht Menschen verletzt worden. Sie wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht, sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittwoch. Etwa 400 Kurden hatten sich nach einer Demonstration gegen die IS-Terrormiliz am Dienstagabend im Stadtteil St. Georg in der Nähe einer Moschee versammelt, wie ein Sprecher der Polizei am Mittwochmorgen sagte.

Dort stellten sich ihnen den Angaben zufolge etwa 400 radikale Muslime entgegen. Dabei handelte es sich nach Erkenntnissen der Polizei vermutlich um Salafisten. Zwischen einzelnen Mitgliedern der beiden Gruppen habe es „gewalttätige körperliche Auseinandersetzungen“ gegeben.

Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Parteien zu trennen. Der Einsatz dauerte bis zum frühen Morgen an. Ein dpa-Fotograf vor Ort berichtete in der Nacht, die Polizei habe die Zufahrtstraßen zu der Moschee komplett abgesperrt. Einsatzwagen blockierten den Sichtkontakt zwischen den Gruppen. Dann habe es Angriffe bewaffneter Salafisten auf Kurden gegeben, die ebenfalls Waffen bei sich trugen. Bei den Waffen handelte es sich demnach um Metallstangen, Macheten und spitzigen Gegenständen aus Eisen. Die Lage sei „ausgesprochen gewalttätig“ gewesen.

Zuvor hatten etwa 500 Kurden in der Hamburger Innenstadt friedlich Solidarität mit den vom IS bedrängten Menschen in Kobane gefordert. Anschließend blockierte aber eine Gruppe von etwa 80 Kurden für etwa eine Stunde bis gegen 18.00 Uhr mehrere Gleise am Hamburger Bahnhof.

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35 Kommentare

 / 
  • Der Islam hat gar keine andere Wahl, als seiner abgestandenen Irrlehre zu folgen, sonst würde er unglaubwürdig.

    Die Türkei kann nicht Kemal Atatürk verpflichtet bleiben und es gleichzeitig heftig mit Mohammed unter der Bettdecke treiben.

    Politik, zum Konflikt zusammengeflickt.

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Tazan:

      Was meinen Sie denn mit "abgestandener Irrlehre"? Haben Sie sich mal ernsthaft mit dieser Religion befasst? Offensichtlich keineswegs...

  • Die türkische Armee wird eingesetzt - mit ihren Panzern.

    aber im Landesinnern und nicht gegen die Kalifatisten.

  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Es läuft auf Kassandra hinaus. Ich geh am Freitag mit ihr essen.

    • @12239 (Profil gelöscht):

      Und wie wird´s enden ?

  • Man gedenkt ja gerne bei uns, 100 Jahre Kriegsausbruch der erste, 75 Kriegsausbruch der zweite.

    Was da gerade passiert ist wie die Nazis / Wehrmacht damals in Polen 1939. Die Zivilbevölkerung wurde sofort gedemütigt und getötet, in Ghettos und Lager gesteckt, inklusive natürlich der jüdischen Bevölkerung. Massengräber, Genickschüsse, etc. Was soll man machen?

    Ich denke an die Kurden aus den Bergen. Wie schrecklich, und alle schauen zu, ich auch.

    Und niemand der gedenkenden Politiker und letzendlich Verantwortlichen hat auch nur irgendetwas gelernt. Was wird aus den Kindern? In 20 Jahren? Steine gegen Panzer, und dann? Was gerade los ist auf der Welt hat viel zu tun mit der Saat, die nun aufgeht. Wer den Wind sät oder so. Es ist zum Heulen. Mein Kind sagt, das es Angst hat, dass der Krieg nun auch bald hierher kommt. Hilfe!

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @CV:

      Wenn die stammtischkompatible Politik von Flintenuschi, Säbelgauck und Bombobama so weitergeht, ist das durchaus möglich. Wir befinden uns bereits in einem 3. Weltkrieg.

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Tja, ein Linksnormal ineressiert sich nicht sonderlich für Kurden und so. Die sind irgendwie ein Störfaktor im klaren Feindbild. Vor allem, wenn die sich noch erdreisten, von diesem von Ihnen (Großschreibung beachten) verhassten Westen Waffen zu verlangen.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          Waffen sind wie Religion: Die Leute wollen sie, können aber nicht vernünftig damit umgehen.

           

          Außerdem: Die Helden von heute sind die Arschlöcher von morgen.

           

          Heute noch brüllen Sie "Waffen für die Kurden" und morgen schon "Bewaffnete Kurden sind Verbrecher".

           

          Lächerlich. Wie will jemand aus der langen deutschen Geschichte lernen, wenn er nicht mal aus den vergangenen fünf Jahren zu lernen imstande ist?

        • @D.J.:

          Ich denke, es ist das gute Recht von jedermann, sich für das zu interessieren, was für ihn von Belang ist.

           

          Und genausowenig wie ich Ihnen verbieten würde, sich ausbilden zu lassen und Ihr Geld für Waffen für Kurdistan zur Verfügung zu stellen, ebenso habe ich das Recht, zu sagen, dass ich das nicht machen werde und dass mir vielerlei Sachen einfallen, bei denen meine Steuergelder sinnvoller eingesetzt werden könnten als durch Subventionen per Waffenlieferungen an kurdische Organisationen.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @Age Krüger:

            Was die ganzen Rechten, die nicht rechts sein wollen, nicht kapieren: Man kann Frieden und Demokratie in anderen Gesellschaften nicht herbeibomben, wenn diese Gesellschaften nicht selbst den Weg dahin finden.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Naja, hoffen wir mal, dass sich Albert Pikes angeblicher Brief nicht tatsächlich als Wahrheit herausstellt...

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @fornax [alias flex/alias flux]:

          Sehen Sie es nicht, daß wir uns schon mittendrin befinden?

          Man muß sich von den Bildern der letzten Weltkriege lösen. Dieser ist anders. Es werden nicht gigantische Luftflotten zuschlagen oder spektakuläre Totalzerstörungen geschehen. Stattdessen Nadelstiche überall: Hier ein Konflikt, da ein Bürgerkrieg, dort ein Terroranschlag... in der Summe lassen sie die Gesellschaften ausbluten, zersetzen die Gemeinschaft der Menschen, bis nichts mehr funktioniert, was uns heute noch halbwegs zusammenhält. Sehen Sie nicht schon hier im Forum, daß die Gräben immer tiefer und breiter werden? Die ersten beiden Weltkriege waren gewaltig wie Orkan und Erdbeben, dieser ist aber ist wie eine schleichende, tödliche Seuche.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Ich seh das schon - kannst ruhig du sagen - was du erwähnst...Für Leute die das permanent beobachten ist es ein Dauerzustand aus Konflikten, kurze Pause, neuer Konflikt... Wir haben (noch) das Glück das Ganze aus der Stube beobachten zu können. Die Menschen die in den Kriegs- und Konfliktgebieten leben sind permanentem Dauerstress ausgesetzt. Millionen von Menschen (Mütter, Väter, Kinder, Alte) die von allen möglichen Seiten dauerterrorisiert werden und keine Ruhe finden, hass- geladen teils selbst zu Terroristen werden. Für mich ging das ganze ab der Irakintervention los. Arab Spring, Ägypten, zwischenrein Ukraine und wie sie alle heißen. Hinter der Fassade, der öffentlich rechtlichen Berichterstattung und des "wir bringen Menschenrechte" findet viel statt. Aber der Westen und dessen Lakaien spielen weiterhin ihre Show. Und das "Hinter der Fassade" wird nicht gezeigt. Ursachen werden nicht hinterfragt. Die Politik die zu dem Chaos führte weiter geführt. Schuld sind immer die anderen -schließlich will man doch "die Guten" sein. Was in Lybien abgeht wird einfach ausgeblendet - und das Gadaffi weg ist, daran geilen sich die Leute auf "das haben wir gut gemacht" (für das gute Gewissen). In Syrien wird seit Jahren gemordet was das Zeug hält - der Westen -größter Waffenlieferant -wäscht seine Hand in Unschuld. Gestützt werden nur gute Terroristen.

            Überall skrupellose Machtmenschen in Politik und Wirtschaft die das System aufrecht erhalten und sich von den Verkäufern (Medien) als Gutmenschen zelebrieren lassen.

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Der Stuss mit den Towern sagt eigentlich alles. Jets aus Alu (mehr oder weniger Hohlkörper) fliegen in Objekte mit 500 000t Massen, Stahlträger, Stahlbeton, alles löst sich in Luft auf, zerfliegt zu Staub, jegliches Inventar, alles Verschwindibus, aber ey, ein Ausweis der Attentäter wurde gefunden. Neulich hat mir einer erzäht, Alu könne doch Stahl schneiden, mit der kinetischen Energie, bla, bla. Wasser könne ja auch hartes Material schneiden. Ja, aber nur mit einem permanenten Druck der erzeugt wird. Fahr ich mit 220 mit dem Auto gegen nen Baum erzählt mir auch keiner die Geschichte vom Pferd. Es macht "plump" und ich bin bei Gott oder in der Hölle, was weiß ich. Das Auto danach Schrott. Der Baum (aus Holz) steht. Die wirkenden Kräfte wollen entweichen und suchen sich das schwächste Glied dazu. Und das ist in diesem Fall eben ein Flugzeug aus Alu, das zusammengequetscht wird. Aber gut: So wie mit den Flugzeugen müssen wir den Stuss mit den Menschenrechten und der Demokratie glauben, nicht wahr? Ein Gebäude (WTC7) wurde ja gar nicht getroffen - ist halt eben mal so eingestürzt - kommt vor, kommt vor...

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                @Linksnormal

                Das Lustige sind dann die Originalvideos wo ein Flugzeug mal eben so in einen Tower mit Stahlfassade fliegt, ohne dass nur ein klitzekleines Teil abbricht und hui, auf der anderen Seite kommt die Flugzeugnase völlig unzerstört wieder raus. Das muss Alienaluminium gewesen sein. Alu, so geil, das bieg ich mit m kleinen Finger krumm. Naja... glauben wir es halt, gehört sich so, wie an die Demokratie...

                 

                Hier im Forum, Gräben immer tiefer. Bisweilen eine aufgeladene Atmosphäre. Gerade auch zu Ukrainezeiten. Die Leut lassen sich halt aufhetzen. Das funktioniert wunderbar. Der Putintroll war da bestens geeignet... Lieber legt man sich mit einer Atommacht an, zerstört alle Bande, hauptsache man hat´s m Russe gezeigt. Argumente der anderen Seite verstehen, "oh, die bösen Versteher". Man wähnt sich ja im Reich der guten Flugzeuge, pah, dem, Putin, zeigen wir´s. Ob das dem Obama jetzt so unrecht ist, dass Russ völlig isoliert ist, gegen den IS Hilfe anbot, aber die Eitelkeit geziemt dem an gute Flugzeuge Glaubenden, sich in der überlegenen Kultur Wähnenden, da dagegen zu sein - pah da Russ. Und überhaupt: der will ja nur den bösen Diktator Assad retten. Wir? Nicht doch, nicht doch, also mit dem Morden all die Jahre haben wir nichts zu tun, wir haben "offiziell" nur an die Guten Waffen verteilt, die mit Ehre für unsere Werte morden- einen Orden, her damit...

                • @fornax [alias flex/alias flux]:

                  Und Religion, ja das eignet sich immer bestens, selbst im 21. Jhd. die Leut aufzuhetzen. Wie bei den Muschahedin.

                   

                  Naja. "Krieg gegen den Terror" = Witz der Geschichte. So viel Terror gab es noch nie. Hat sich die Mission gelohnt?

                   

                  Für die Imperialistenagenda auf jeden Fall. Die Region im Middle East. Hab jetzt keinen Bock auf meiner NWO-Münze nachzusehen, welche Nr. die hat. Die kommende US-Präsidentin soll sich gefälligst drum kümmern dass Mexico/USA/Canada endlich zusammenwachse, hab ich irgendwo heute gelesen -Region 3.

                   

                  Und das mit dem Brief von Albert Pike zum 3. Weltkrieg. Ich kann die Echtheit nicht verifizieren. Aber es kommt der Realität schon sehr nahe, oder?

  • Merke: Die NATO-Staaten, die Türkei, die IS-Finanzierer Katar und Saudi-Arabien haben kein Interesse an ein vereintes, unabhängiges, freies und demokratisches Kurdistan!

     

    Diese einfache Wahrheit wird auch weiterhin in den westlichen (GroKo) Medien erfolgreich unterschlagen!

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Erdogan ist ein Schwätzer, der nur und ausschließlich seine eignen Interessen verfolgt. Das aber gilt nicht minder für viele westliche Staaten gleichermaßen. Die USA wollen nicht, dass der Iran mithilft, die IS zu bekämpfen - das würde den iranischen Einfluß in der Region zuungunsten der USA schmälern. Putin hält sich raus, der hat überhaupt kein Interesse an Menschenrechten, also was soll's? Die Briten mischen heutzutage militärisch immer mit, das trainiert die Truppen, macht sie kampferfahren. Bodentruppen einzusetzen gegen die IS kommt nicht in Frage, das ruft Kritik in der eigenen Bevölkerung hervor, wenn die ersten Gefallenen heimtransportiert werden. Also wirft man Bomben, die kosten viel Geld und bestimmte Konzerne verdienen prächtig damit. Und nach außen sagt man dann mit stolzgeschwellter Brust: Wir tun was! Es ist hier (wieder mal) überdeutlich: Heuchelei der Verantwortlichen. Und viele Dumme werden darauf hereinfallen.

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Putin, bzw. Russland hat seine Hilfe zuletzt mehrmals angeboten, diese wurde aber von der "Antiterrorkoaltition" nicht angenommen. http://de.ria.ru/politics/20140928/269660032.html

      Durch die Ukraine-Geschichte ist Russland isoliert. Kann man sich fragen ob das der "Antiterrorkoalition" nicht etwa genehm ist, das Putin dem Westen nicht in die Regie fahren kann wie 2013. Würde die "Antiterrorkoalition" Russland in der Bekämpfung des IS einbinden bestünden gute Chancen den IS zu besiegen. So natürlich nicht...

  • Den zur Zeit besten Bericht zur Situation findet man bei Telepolis: Massakerpolitik -

    Wie die "Antiterrorkoalition" die Kurden Syriens in einem widerlichen geopolitischen Geschacher den Massenmordmilizen des Islamischen Staates zum Fraß vorwirft

    Von Tomasz Konicz 07.10.2014

    • @Julianne:

      Tja, so ändern sich die Zeiten: vor ein paar Tagen war das größte Problem der Foristen noch, dass die USA ja gar kein UN-Mandat hätten, um überhaupt etwas zu tun!!

       

      btw: wo sind eigentlich z.B. die Russen? Warum greifen sie als Freund Syriens nicht ein oder werden wenigstens dazu "animiert"?

  • Im Prinzip haben die westlichen "Rettermächte" vor Ort tagelang zugesehen wie sich der IS vor Kobane formiert und nichts dagegen unternommen. Auch Ärzte vor Ort wundern sich darüber http://www.heise.de/tp/artikel/42/42984/1.html

     

    Über das Kalkül kann man nur spekulieren: hyperventilierende Politikerreden und Artikel über die Notwendigkeit weiterer Waffenlieferungen etc., etc. ,man müsse etwas tun (und klar, wer sagt da nein?) werden folgen. Es würde mich nicht wundern wenn ein kurdisches Opfer von den westlichen "Rettern" einkalkuliert wurde.

    • @fornax [alias flex/alias flux]:

      "Die PKK drohte, sollte Ankara nicht den Fall der Stadt Kobane an die IS-Dschihadisten verhindern, werde sie die seit zwei Jahren laufenden Friedensverhandlungen abbrechen."

       

      Frau Kappert sah das gestern noch ganz anders: "Gleichzeitig wird immer wahrscheinlicher, dass die türkische Armee in die autonomen kurdischen Gebiete in Nordsyrien einmarschiert. Damit endet der Friedensprozess zwischen den Kurden und der Türkei. Es liegt nahe, dass die kurdische PKK mit Anschlägen in der Türkei antworten wird. Eine Katastrophe. "

      http://taz.de/Kommentar-IS-Kaempfer-vor-Kobani/!147189/

  • Deutschland "hilft" doch schon der PKK und der PYD (=beide Terrororganisationen!) mit Waffen.

    Also, warum sollte die Türkei sich dort einmischen? Das Problem wird bald ein rein deutsch-kurdisches Problem mit ISIS sein... Mal sehen, was die Deutschen machen, wenn diese drei Terroroganisationen auch in Deutschland gegeneinander "aktiv" werden?

    • D
      D.J.
      @Malcon Gandie:

      Ihr Nickname passt nicht richtig. Er war zwar auch ein Ultra-Nationalist, aber hochintelligent.

      Sie meinen also, IS würde kein Problem der Türkei? Mit einem Mindesmaß an Selbstreflexion wäre Ihnen dieser Kommentar spätesten in wenigen Monaten peinlich. Aber daran (die Selbstreflexion) glaube ich nicht.

      Übrigens schon heute Straßenschlachten zwischen IS-Sympathisanten und deren Gegnern auch in der Türkei.

  • Erst gestern war in der Taz ein Artikel über einen "Anschlag", bei dem jemand vor einer Moschee einen Schweinekopf bzw. einen Puppenkopf mit Steinen abgelegt hatte. Dort ermittelt laut Artikel der Staatsschutz, und einige Foristen sahen die Meinungsfreiheit überschritten.

    Diesmal - bei einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Verletzten - wurde (laut Artikel im Fokus: http://www.focus.de/politik/experten/kelle/ist-deutschland-ueberfordert-wir-muessen-uns-gut-ueberlegen-welche-auslaender-wir-aufnehmen_id_4186076.html ) NIEMAND festgenommen. Deutschland hat ein gefühltes Zweiklassenrecht.

  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Das Ende ist nah. Good night Menschheit!

    • @12239 (Profil gelöscht):

      Heimlicher Wunsch oder Kassandra-Komplex ?

    • D
      D.J.
      @12239 (Profil gelöscht):

      Statt solcher Sprüche sollte Sie evtl. mal darüber nachdenken, wo Sie in dieser Sache als Linke/r hingehören. Wie wäre es denn mit dem Kampf gegen Faschismus, gleich welcher Farbe?

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Gegen Faschismus - grade Sie!

         

        :)

        • D
          D.J.
          @90191 (Profil gelöscht):

          Wieso? Haben Sie als Stalinist nicht den Hitler-Salin-Pakt von 1939 gefeiert?

           

          (Nur mal so als Experiment, wie es ist, sich auf Ihr Niveau zu begeben. Hmmm, fühlt sich eigentlich gar nicht sooo faszinierend an)

           

          Vorschlag: Abstand von persönlichen Anwürfen. Wir sind beide erwachsen.

        • @90191 (Profil gelöscht):

          Doppelmoral dürfte ihnen als Linker doch liegen.

      • @D.J.:

        Der Kampf der Kurden in Kobane IST der Kampf gegen den Faschismus- auch wenn einige Linke das noch nicht begriffen haben.

        • D
          D.J.
          @Tupaq:

          Das ist der Punkt. Die meisten haben es aber begriffen. Foren sind nicht die Welt, da tummeln sich gern manch Sonderbare.