Kampf gegen Islamischen Staat: IS prahlt mit neuer Enthauptung

Der Islamische Staat will den US-Bürger Kassig enthauptet haben. Obama entsendet vorerst keine Bodentruppen. In den Emiraten gilt der IS nun als terroristisch.

Ein irakischer Offizier inspiziert eine ehemalige IS-Stellung. Bild: Reuters

BEIRUT/ABU DHABI/BRISBANE afp/dpa/ap | Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat nach eigenen Angaben den US-Bürger Peter Kassig enthauptet. In einem am Sonntag auf islamistischen Internetseiten veröffentlichten Video ist ein maskierter Mann zu sehen, der behauptet, Kassig ermordet zu haben. Neben dem mutmaßlichen Täter ist ein abgeschlagener Kopf zu sehen.

Bei Kassig handelt es sich um einen ehemaligen US-Soldaten, der in der Türkei eine Hilfsorganisation für die Opfer des syrischen Bürgerkriegs gründete. Nach Angaben seiner Familie wurde er Anfang Oktober des vergangenen Jahres verschleppt. Kassig war zuletzt am Ende eines IS-Videos zu sehen, in dem die Enthauptung des Briten Alan Henning gezeigt wurde. Die in den vorangegangenen Hinrichtungsvideos jeweils zum Ende gezeigten westlichen Geiseln sind von IS-Milizionären getötet worden.

US-Präsident Barack Obama hat indes seinen Wunsch bekräftigt, keine amerikanischen Kampftruppen für den Kampf gegen den im Irak und in Syrien aktiven IS zu entsenden. Doch gebe es immer Umstände, unter denen die USA womöglich Bodentruppen stationieren müssten, sagte Obama am Sonntag bei einer Pressekonferenz zum Abschluss seiner Asien- und Australien-Reise in Brisbane.

Als Beispiel nannte Obama ein Szenario, in dem Kämpfer des Islamischen Staats an eine Atomwaffe gelangen. In einem solchen Fall würde er nicht zögern, Kampfsoldaten einzusetzen, erklärte Obama. Er reagierte auf Äußerungen von US-Generalstabschef Martin Dempsey. Dieser hatte vergangene Woche gesagt, die Entsendung von Soldaten für den Kampf gegen islamische Extremisten sei eine Option, die in Erwägung gezogen werde.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben die Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und Al-Qaida sowie die gemäßigtere islamistische Muslimbruderschaft auf ihre Terrorliste gesetzt. Lokale Medien berichteten am Sonntag über den am Vorabend veröffentlichten Kabinettsbeschluss. Auf der Liste stehen damit mehr als 80 Gruppen, unter ihnen auch die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen, die radikal-islamische Boko Haram in Nigeria, die in Libyen und Tunesien aktiven Extremistengruppen Ansar al-Scharia sowie Gruppen in Europa, wie die offizielle Nachrichtenagentur WAM berichtete.

Die jüngste Maßnahme in den Emiraten kommt nach einem im August beschlossenen Anti-Terrorismus-Gesetz und stellt laut lokalen Medien die Unterstützung dieser Gruppierungen wie auch die Kommunikation unter Strafe.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.