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„Kalif“ vor Heimreise

Der Fundamentalist Metin Kaplan könnte bei Abschaffung der Todesstrafe in die Türkei abgeschoben werden

DÜSSELDORF dpa ■ Die Abschiebung des als „Kalif von Köln“ bekannt gewordenen Islamisten Metin Kaplan scheint nicht mehr ausgeschlossen. Das türkische Parlament hatte am Samstag überraschend die Abschaffung der Todesstrafe in Friedenszeiten beschlossen. „Wir sind daran interessiert, dass Kaplan so schnell wie möglich abgeschoben wird. Wenn sich die Medienberichte bestätigen, gibt es kein Abschiebehindernis mehr“, sagte gestern ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums in Düsseldorf. Das Bundesinnenministerium werde den Beschluss des türkischen Parlamentes nun prüfen.

Die Abschiebung des Fundamentalisten, dessen Organisation „Kalifatsstaat“ auch Kontakte zu Ussama Bin Laden unterhielt, ist erklärtes Ziel der Bundesregierung. Bislang war dies an einer Anklage der türkischen Justiz gescheitert, die Kaplan Landesverrat vorwirft. Darauf stand bislang die Todesstrafe.

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