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Kaiserslautern gegen AugsburgAufsteiger bleibt unschlagbar

Zweites Spiel, zweites Unentschieden: Neuling Augsburg hamstert weiter Punkte gegen den Abstieg. Kaiserslautern kam erst in der zweiten Hälfte ins Spiel.

Er nun wieder: Sascha Mölders bejubelt seinen dritten Saisontreffer. Bild: dapd

KAISERSLAUTERN dpa | Itay Shechter hat den 1. FC Kaiserslautern vor einem Komplett-Fehlstart in die neue Bundesliga-Saison bewahrt. Der Israeli rettete mit seinem Ausgleichstor in der 80. Minute beim 1:1 (0:1) gegen den FC Augsburg zumindest einen Punkt.

Vor 40.248 Zuschauern agierte Kaiserslautern in der ersten Hälfte ohne rechten Mumm und Durchschlagskraft, verzettelte sich gegen die vielbeinige Augsburger Defensive zu oft in Einzelaktionen. Erst nach der Pause erwachten die Gastgeber aus ihrer Lethargie, kamen zu guten Gelegenheiten – und zum Ausgleich. Der FCA hingegen verteidigte in seinem ersten Bundesliga-Auswärtsspiel lange klug und schaffte sich in der ersten Halbzeit durch schnelle Gegenstöße immer wieder Entlastung.

Sascha Mölders hatte den Aufsteiger mit seinem dritten Saisontreffer in der 9. Minute in Führung gebracht. Nach einem unnötigen Stolperer von Lauterns Brasilianer Rodnei, der im Mittelfeld das Gleichgewicht und den Ball verlor, narrte der schlaksige Torjäger Abwehrmann Mathias Abel und hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar mit links ins linke obere Toreck.

Statistik

Ergebnis: 1:1 (0:1)

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Abel, Rodnei, Jessen - Petsos, Tiffert - Ilicevic, Sahan (70. Kouemaha), Sukuta-Pasu - Shechter

FC Augsburg: Jentzsch - Verhaegh, Möhrle, de Roeck, de Jong - Callsen-Bracker, Davids (73. Hosogai) - Ndjeng (79. Langkamp), Baier (83. Gogia), Bellinghausen - Mölders

Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 40.248

Tore: 0:1 Mölders (9.), 1:1 Shechter (80.)

Gelbe Karten: Abel (1), Jessen (1), Rodnei (1), Sahan (1) / Langkamp (1)

Beste Spieler: Shechter, Ilicevic / Möhrle, Jentzsch

Bei den Gastgebern sorgte der Rückschlag für große Verunsicherung. Dabei hatte Lauterns Trainer Marco Kurz das erste Bundesligaspiel der beiden Clubs im Vorfeld noch großspurig als "Duell um den Klassenerhalt" bezeichnet und sein Team bewusst unter Druck gesetzt – schon am zweiten Spieltag. Doch nach dem 0:1 wollte den Gastgebern erstmal gar nichts mehr gelingen.

Man hatte sogar Glück, dass Florian Dick (19.) in letzter Sekunde gegen Augsburgs Marcel Ndjeng retten konnte. Spätestens nach 34 Minuten hätte Bellinghausen die Gästeführung ausbauen müsste, sein 16-Meter-Schuss strich aber um Zentimeter am Pfälzer Pfosten vorbei. "Wir haben in der ersten Halbzeit den Sieg verschenkt", urteilte Augsburgs Manager Rettig.

Nach der Pause kam Lautern wesentlich agiler aus der Kabine und schon in der ersten Viertelstunde zu ersten guten Gelegenheiten. Sekunden nach Wiederanpfiff scheiterte Olcay Sahan (46.) am Niederländer Jonas De Roeck, der kurz vor der Linie zur Ecke rettete. Sieben Minuten darauf zielte Richard Sukuta-Pasu etwas zu genau, als er den auf der Linie postierten Augsburger Paul Verhaegh anschoss.

Augsburgs Keeper Simon Jentzsch hielt später noch gegen Kouemaha (74.), war dann aber gegen Shechters präzisen Schuss zum 1:1 machtlos. Drei Minuten vor Schluss traf der eingewechselte Augsburger Akaki Gogia für den Neuling noch das Lattenkreuz – und hätte der Partie fast noch eine finale Wendung gegeben.

"Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie das Spiel noch drehen wollte. Wir haben uns den Punktgewinn erarbeitet", sagte Lauterns Spielmacher Ivo Ilicevic im Anschluss. Nach zwei Partien haben die Pfälzer nun immerhin einen Zähler auf dem Konto. "Die Mannschaft hat alles gegeben und nimmt verdient einen Punkt mit nach Hause", urteilte Gäste-Trainer Jos Luhukay. Bei Manager Andreas Rettig überwog die Freude, "dass wir auswärts einen Punkt geklaut haben. Wir brauchen uns nicht zu sehr zu grämen".

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1 Kommentar

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  • E
    exilpfälzer

    was ist daran "großspurig", wenn Kurz von einem "Abstiegsduell" spricht? Lautern hat letzte Saison fast immer am Limit und darüber hinaus gespielt und muss jetzt die komplette Offensive neu organisieren. Ist doch nur konsequent, für die neue Spielzeit den Klassenerhalt als Miminalziel auszugeben und nicht wieder in den Größenwahnsinn früherer Zeiten zu verfallen. So gesehen, sind Augsburg, Köln, Freiburg, Hertha, Gladbach eben schon die Hauptkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg?