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Kaffee in der S-Bahn

■ Statt Partei couragiert gegen Gewalt

Ein einig Volk gegen Kriminelle – diesem Traum einer starken Bürgerwehr will Statt-Gruppenchef Achim Reichert jetzt mit Buttons näherkommen. Bürger, die sich zu Zivilcourage bekennen, müßten auch erkennbar sein, forderte er gestern. Menschen, die ihre Sicherheit selbst in die Hand nehmen wollen, sollten dies durch Anstecknadeln mitteilen. Noch Zögerliche sollten per Plakat dazu aufgefordert werden, es ihnen gleichzutun. Das sei, so Reichert, „unsere Antwort auf die Zunahme von Gewalt“.

Auch der Komfort in der S-Bahn ist Reichert ein Herzensanliegen. Sein Vorschlag: Die 1. Klasse sollte aus dem Geltungsbereich der CC-Karte rausgenommen werden. Denn „der Teilnehmerkreis ist mitunter von der Sozialisation her schlechter als in der 2. Klasse“, will er beobachtet haben. Das soll geändert und die von den schlecht Sozialisierten befreiten Waggons aufgepeppt werden – mit Kaffeeausschank, Zeitungen und Wachpersonal.

Auch wer nicht S-Bahn fährt und trotzdem sicher sein will, sollte sich laut Reichert gefälligst selbst darum kümmern – wenn es auch „ganz ohne Risiko nicht gehen wird“. Denn: „Der Staat sind wir“. Voll des Lobes war Reichert über Initiativen wie den jüngst von CDUler Peter Schmidt gegründeten „Hamburger Aufschrei für Zivilcourage“(taz berichtete).

Der engagierte Kampf gegen die Kriminellen dieser Stadt müsse zudem belohnt werden; im Gegenzug soll bestraft werden, wer sich ihm verweigert: „Mustergültige Einsätze“sollen ausgezeichnet, unterlassene Hilfeleistung dagegen öffentlich angeprangert werden. ee

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