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Kabinett neu vereinigt

London (taz) — Es gibt doch ein Leben nach dem politischen Tod. Margaret Thatchers Kabinett wurde am Wochenende wiedervereinigt — im britischen Oberhaus. Premierminister John Major gab am Samstag die Namen von 21 Neuadligen bekannt, darunter Thatcher und neun ihrer ehemaligen Minister. Majors Berater fürchten, er habe sich damit eine Schlinge um den Hals gelegt. Denn auch Thatchers treueste Anhänger Nicholas Ridley, Cecil Parkinson und Norman Tebbit werden ins House of Lords einziehen. Die vier haben bereits angekündigt, daß sie eine Kampagne gegen das EG-Abkommen von Maastricht starten werden. Ganz harmonisch wird es an Thatchers neuer Wirkungsstätte jedoch nicht zugehen, denn auch ihre Erzfeinde Geoffrey Howe und Nigel Lawson wurden von Major geadelt. Der ehemalige Außenminister und der ehemalige Schatzkanzler trugen entscheidend zu Thatchers Sturz im November 1990 bei. Und beide befürworten das Maastrichter Abkommen.

Die Adelstitel sind auf Thatchers Wunsch allerdings nicht vererbbar. Die Vorstellung, daß auch ihr Sohn Mark nach ihrem Tod ins Oberhaus ziehen würde, hatte Unruhe in der Bevölkerung ausgelöst. Neben den Torys wurden auch sechs ehemalige Labour-Minister ins House of Lords berufen. Lediglich der frühere Labour-Vorsitzende Michael Foot winkte ab: „Nachdem ich immer für eine Abschaffung des Oberhauses eingetreten bin, wäre es lächerlich, den Adelstitel anzunehmen“, sagte er. Ralf Sotscheck

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