: KRACH UND KREATIVE ZAHLENSPIELE: PROTEST GEGEN DIE PRIVATISIERUNG DER BAHN
Der Minutenzeiger der Bahnhofsuhr springt auf fünf vor zwölf. Rund 40 vermeintliche Reisende in der Halle des Hauptbahnhofs treten aus der Menge und greifen zu den Krachmachern, die sie versteckt mitgebracht haben: Kochtöpfe, Trillerpfeifen, Trommeln. In Sekundenschnelle macht sich ein ohrenbetäubender Lärm breit. Nach wenigen Minuten verstummt der Krach, viele halten nun Plakate mit der Aufschrift „183 = 13“ in die Höhe. Dann verschwindet das Orchester so unauffällig, wie es gekommen ist. Zu diesem „Flash Mob“ am Samstag hat das Bündnis „Bahn für alle“ per E-Mail an bundesweit 30 Bahnhöfen aufgerufen. Mit der Aktion protestiert es gegen die geplante Privatisierung der Bahn. Die Aufschrift „183=13“ spielt darauf an, dass die Regierung die Bahn zu billig verkaufen wolle. Laut den Initiatoren beträgt der Wert des Konzerns 183 Milliarden Euro. Beim geplanten Teilverkauf werde er aber nur auf 13 Milliarden Euro taxiert. KSA
FOTO: ROLF ZÖLLNER