KONZERT : Gespenstisch und undurchsichtig – estnischer Avantgarde-Pop
Maria Minerva ist eine seltsame Künstlerin, eine avantgardistische Popfigur. Den Namen Minerva borgte sie sich von der römischen Göttin der Weisheit und Schutzherrin der Dichtung. In Videos aber inszeniert sie sich als mädchenhaftes Unschuldswesen in Slowmotion. Mit ihrem im eigenen Schlafzimmer produzierten Debütalbum „Cabaret Cixous“, das sie der Feministin Hélène Cixous widmete, offenbarte Maria Minerva bereits einen Hang zu kosmischem Synth-Pop und übersteuertem Spuk. Die in London lebende 24-jährige estnische Künstlerin hat nun ihr zweites Album „Will Happiness Find Me“ veröffentlicht, das noch gespenstischer und undurchsichtiger geworden ist. Voller Delay schleppen sich die Soundspuren von einem Sehnsuchtsstück ins andere, die hier und da estnische Folklore und Neunziger-Dance-Pop aufblitzen lassen. In der Kantine präsentiert sie ihre neue Platte.
■ Maria Minerva: Kantine am Berghain, Am Wriezener Bahnhof 1, Freitag, 22 Uhr, 15 €