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Jutta Ditfurth über die Grünen"Ich bin stinkesauer"

Die Ex-Grüne Jutta Ditfurth ist eine scharfe Kritikerin der Partei geblieben. Im Interview spricht sie über die "Sucht nach Reputation", Qualitäten und den Chancen des Nachwuchses.

Jutta Ditfurth zählte zum Fundi-Flügel der Grünen. Bild: imago/Müller-Stauffenberg

Die Publizistin Jutta Ditfurth ist vor zwanzig Jahren bei der Grünen Partei ausgetreten. Dennoch ist sie bis heute eine scharfe Kritikerin ihrer einstigen GenossInnen. Am Montag erscheint dazu ihr neues Buch "Krieg, Atom, Armut. Was sie reden, was sie tun. Die Grünen".

Im sonntaz-Interview erinnert sich Ditfurth an die Gründungsjahre: "Die Grünen in den Achtzigern waren ein Bündnis aus sehr verschiedenen Gruppen, von links bis konservativ, das für ein paar Jahre dann links wurde." Heute hingegen sei die Partei konservativ. "Dieses autoritäre Spießertum, die Angst vor unberechenbaren Prozessen: Da spiegelt sich die Angst des Bourgeois vor dem Verlust des Eigentums."

Scharf geht sie mit heutigen MandatsträgerInnen ins Gericht. "Diese Sucht nach Reputation von Leuten wie Kuhn, Palmer und Özdemir! Özdemir ist ne besondere Knallcharge. Mal ist er für Stuttgart 21 plus, dann dagegen, dann fliegt er mit dem Hubschrauber zur Demo nach Stuttgart."

Sie selbst wurde nach ihrem Parteiaustritt 1991 gefragt: Und jetzt? Da ist doch keine Bewegung mehr. Dazu meint die 59-Jährige: "Es ist immer Bewegung, solange es Grundwidersprüche gibt. Die Frage ist: Welche Qualität hat sie und bekommt sie ein objektives Zeitfenster, wie während der Modernisierungsphase 1968, in der sie relevant werden können als Kulturrevolte."

taz

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In den letzten Jahren arbeitet Ditfurth politisch eher mit jungen Leuten zusammen, über die sie sagt: Wäre schön, wenn sie sagen: Ich will keinen Staat, ich will nicht regiert werden. Ich will nicht, dass das Kapital für den Profit meine Kreativität, meine sozialen Fähigkeiten aus mir saugt. Vor allen wirklich interessanten Diskussionen liegt die Frage: Wer will ich sein und welche Gesellschaft will ich?"

Innerhalb der Grünen zählte Jutta Ditfurth zum Fundi-Flügel, ihr früherer Mitstreiter Joschka Fischer hingegen galt als Realo. Über ihn, der sich bei seinem Rückzug aus der Politik als den "letzten Rock 'n' Roller" bezeichnet hat, spottet sie: "Der sitzt jetzt missmutig in seiner Villa und hört klassische Musik. Was für ein Schicksal. Aus dem Mann hätte wirklich etwas werden können."

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43 Kommentare

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  • SM
    Stefan Müller

    Meiner Treu! Jutta, schließ Dich der Linken an oder mach eine antiautoritäre Land-WG auf, aber erzähl doch bitte nicht immer wieder dasselbe. Wenn Du auf dem Land keinen Bock hast zu arbeiten, kriegst Du nix zu futtern, da brauchst Du nicht erst "das Kapital", das Dir Deine Kreativität aussaugt. Und wenn Du unberechenbare Prozesse so fett findest, dann engagier Dich für die Atomindustrie, die sind da gut drin.

    Jahrzehnte lang verbittert Deiner Ex-Beziehung zu den Grünen hinterherzujammern, kann doch nicht die Lösung sein. Die sind glücklich ohne Dich und kommen ganz gut klar. Wenn Du allerdings ihren linken Flügel motivieren könntest, abzuwandern, dann wäre ich Dir außerordentlich dankbar.

  • TD
    Tyler Durden Violland

    @von reblek:

    "Leider haben Ditfurth, Trampert, Ebermann und Co. bis heute nicht die Souveränität aufgebracht, ihren Anteil am Aufstieg von Fischer und Co. und damit ihr eigenes Versagen zu analysieren."

     

    Interessant... was genau hätte man denn damals tun sollen? Die Mehrheiten waren eindeutig...

    Wie die Entwicklung weitergehen würde, war natürlich damals bereits vorher zu sehen. Man konnte es weder aufhalten, noch wollte man Teil davon sein... Aus genau demselben Grund hat sich übrigens auch ein Lafontaine von genau denselben Typen in der SPD abgewendet.

    Man hat etwas versucht, aber eigentlich wusste man es auch schon vorher, das in einer sogenannten "Demokratie" NIEMALS eine wirkliche Änderung stattfinden kann.

    Sie hat weiter gearbeitet, ich hab mich ins Private zurück gezogen. Ich wünsche ihr, dass sie für sich die richtige Entscheidung getroffen hat, und mit ihrem Leben genau so zufrieden ist, wie ich es bin.

    Lass es dir gut gehen, Jutta...

  • TD
    Tyler Durden Violland

    @von Schlüter:

    Bei mir im Hause ist ein Psychater, der behandelt stinkige und saure Menschen

    möglichst ohne Parteibuch und Krankenschein

     

    Womit sie recht haben ist, dass mit Frau Ditfurth ein Psychiater sinnvoll arbeiten könnte, sollte dsas mal nötig sein...

    Bei ihnen ist diese Vorstellung allerdings schlechterdings ein Witz...-

  • G
    Günni

    Die Adligen sollen sich endlich aus der Politik raushalten!!!!

     

    Das "von" abzulegen ändert auch nichts, sondern ist nur Maskerade!!!

  • KK
    Karl Kant

    Natürlich sind immer alle Phantasten, die die herrschenden Widersprüche aufdecken. Die Ross und Reiter nennen. Das Gesellschaftsmodell BRD hält sich mehr schlecht als recht in den Angeln: Ohne massives Fiat Money läuft längst nix mehr. Das moralisch vollkommen indifferente Gequatsche unserer "Real"Politiker ist hahnebüchen. Mubarak war also bis vor kurzem ein Guter? Castro ein Böser?

     

    Die Wirtschaft brummt und wenn es Antipersonenminen sind? Die Moral bleibt Maßstab außer in Folterkellern?

     

    Menschen wie Ditfurth haben ähnliche Qualitäten wie Luxemburg. Sie decken die unendlich perverse Jubelschreierei der Krieg-sichert-Wohlstand-Fraktion genauso auf, wie den absurden Anspruch einer linken Avantgarde.

     

    Die Grünen? Was ist das schon, außer "ich kauf bei Alnatura".

  • K
    KoksGräfin

    man kann von jutta ditfurth halten was man will - sie hat schneid und den lässt sie sich buchstäblich nicht abkaufen. ihre kritik ist nicht immer sachlich, aber hat sie nicht auch gute gründe sauer zu sein?

     

    sie hat ihr politisches wirken immer sehr ernst genommen, das beginnt mit dem bewussten verzicht auf das "von" in ihrem nachnamen, als symbol ihrer ablehnung von qua geburt übergebenen privilegien, und endet mit ihrer aktuellen jugendarbeit.

     

    nebenbei hat sie viel gut recherchierte sachbücher publiziert - all das soll ihr erstmal jemand nachmachen.

     

    wer weiß, wie netzwerke und das beschaffen,zuschieben und überlassen von pöstchen und posten funktioniert, sieht natürlich rot, wenn die gestandene politfrau jutta ditfurth den mund aufmacht - sie hat keine angst sich unbeliebt zu machen und den finger in die wunde zu legen. ihre worte könnten weniger deftig wahrscheinlich heilsame wirkung entfalten. sie aber wie ein kleines mädchen von oben herab mit "nachsicht" zu beurteilen oder sie als furie hinzustellen mutet schon beinah frivol an.

  • R
    romski

    na, ausser polemik mal wieder nichts wirklich neues von unsjutta.... schon zu aktiven grünen zeiten gings da meist ums niedermachen des andersmeinenden+einfach nur rechthaben

    .mir ist die dittfurt als unglaublich rechthaberische, reflexhaft auch unter die gürtellinie auskeilende fundamentalmatrone in erinnerung.

    wo sie recht hat ist die samtweiche anpassung der grünen an den politbetrieb.aber ma ehrlich jutta, wärst du eine alternative gewesen...? mit deinem lover damals, der ohne mandat aber mit deiner protektion, auch noch seinen senf in den gremien verteilen durfte.fand ich sehr aussagekräftig damals.das mit der freiheit der andersmeinenden war nie wirklich dein thema.... ich freu mich dass du heute bücher schreibst die kaum einen interessieren...

  • T
    trashschollie

    so alt und immer noch keine falten?

     

    nein, so eine lässt sich doch nicht liften, so eine nicht. oder etwa doch?

  • G
    Goldfalter

    Die GRÜNEN aber auch die Ditfurth sind Totengräber des deutschen Staates. Sie haben nicht begriffen, dass dieser Staat - bei aller Kritik, die man haben kann - fragil und schützenwert ist. Die Zeiten, die wir erleben, sind wahrscheinlich nur ein Wimpernschlag in der Zeitgeschichte und es könnte sein, dass sich die nächsten Generationen nach diesem goldenen Zeitalter zurücksehnen. Ein bisßchen mehr Demut würden den linken Zeitgenossen und Gleichmachern gut zu Gesicht stehen.

  • H
    HamburgerX

    Um Frau Ditfurth ist es nicht schade, marxistische Positionen, von denen Sie ganz wesentlich geprägt ist, haben in Deutschland und der Welt genug Schaden angerichtet.

  • KK
    Karl K

    "Typisch Juttchen"(Harry Rohwolt als zum Kartoffelschälen abkommandierter Fan der Pellkartoffel).

    Endlich mal wieder ne Frau mit nem Arsch in der Hose

    (oder Rock, was weiß ich denn). Die den ganzen Kirche-wechsel-dich-Duckmäusern der K-und Schrägschisser-Gruppen und den Biedermeier-Spätzle-Grünen in Nord und Süd zeigt, wo der Hammer hängt.

     

    Die (rot-grüne) Klientelpolitik auch so nennt.

    Eine Politik, die aus feigem Eigeninteresse die Axt an den Sozialstaat (die!Errungenschaft Europas,Bourdieu)legt.

     

    Und dann der präzise Knock-out aufs Joschka-Fett-Kinn "Aus dem Mann hätte wirklich etwas werden können".

  • RB
    Reyhan Bolat

    Ich glaube das LETZTE was wir brauchen ist ein WEITERER adeliger Politiker der uns sagt was wir zu tun haben. Als ob Baron Guttenberg nicht schon reicht, oder Ursula von der Leyen.

     

    ADEL HALTS MAUL.

  • AR
    Anna Radack

    Mich würde einmal interessieren, womit Frau Dittfurth ihr tägliches Brot verdient. Ihr tägliches Brot innerhalb eines Systems, das sie aus tiefstem Herzen ablehnt. Wäre sie ehrlich, müsste sie in Kuba, Nordkorea oder in Papua Neuguienea im Urwald leben. Zu einem ehrlichen Charakter gehört, dass man die gesellschaftlichen Umstände, unter denen man freiwillig(!) lebt, bei seinem Weltbild berücksichtigt. Alles andere ist Phanthasterei.

  • A
    Andreas

    Liebe Jutta Dittfurth,

    alles schön und gut und auch richtig. Aber wer (wie ich) mit offenen Augen gestern auf der Anti- Nazi Blockade in Dresden war, hat z.B. klar erkennen können wer da hauptsächlich und verantwortlich seinen Arsch hingehalten hat. Das waren die "Trotteln" von der geschmähten "LINKEN". Ohne deren organisatorische Vorarbeit (die auch damit anfängt, das sich unzählige "PDS Rentner" bei Wind und Wetter in den letzten Wochen auf die Straßen stellten und Flugblätter verteilten) wäre die Blockade niemals so erfolgreich verlaufen.

    Die "Grünen" sind mir als treibende und organisierende Kraft nicht aufgefallen (gut, Claudia Roth hat gesprochen und auch Ströbele war zu sehen). Sicher, sie haben mit aufgerufen, die Drecksarbeit aber wohl schön besagten "Trotteln" überlassen.

    Am Ende wurden natürlich auch nur die Räume der "Linken" (in denen sich das Org Büro befand) von einer Polizeirazzia heimgesucht und nicht die der "Grünen".

    Also, bitte denen (den "LINKEN") gegenüber etwas gerechter und milder sein.

  • GK
    Gyro Kopter

    Tja meine Liebe, wenn Du nicht aus einem prominenten Haushalt kommen wuerdest - gesegnet mit allem was dazu gehoert - wuerde NIEMAND Deinen Namen kennen, geschweige etwas ueber Dich berichten.

     

    Oportunistin ersten GRADES!

  • M
    Mobius

    Viel zu selten liest man solche Artikel über die Grünen.

     

    Ich bin ja eh dafür, dass die Grünen ihr Logo Gelb machen mit Grünen Rand! Das es nicht mehr zu Irtümern kommt.

     

    Ja, ja.. der Joschka.... Ich denke zu dem muss man auch nichts mehr sagen, ausser, was hätte aus ihm werden können. ;-)

  • H
    hinterwald

    ach g*ttchen ... wenn frau ditfurth (treibendes) mitglied der grünen geblieben wäre - dann gäb's die grünen heute wahrscheinlich nicht mehr, so einfach ist das. die partei hätte sich in streitereien aufgelöst, die nur ihrem überbordenden ego nicht aber der sache gedient hätten. sie wollte nichts erreichen, sie wollte und will eigentlich nur recht behalten.

     

    und heute spielt sie waldorf oder stadler, sitzt auf der empore und mault rum. wen interessiert das gezetere einer vom desinteresse des publikums gebeutelten? mich jedenfalls nicht.

     

    das buch von joschka ist da wahrscheinlich spannender. da erzählt einer, was er _gemacht_ und zu _verantworten_ hat. wenn's nach jutta ginge, würden die grünen, falls es sie denn noch gäbe, immer noch über irgendetwas _quatschen_ und hätten für nichts die verantwortung zu tragen gehabt, nicht mal für fehler.

  • IT
    idrian thornson

    Bravo ! Endlich mal jemand, der das Dilemma mit den 'günen' auf den Punkt bringt.

  • H
    h.yurén

    wär ja auch schlimm, wenn es nichts zu kritisieren gäbe!

    aber ist es nicht banal, dass die etablierte partei zur ruhe kommt und sich mit allerhand haken und seilen in der wand der macht verankert? als partei und als person?

    das zumindest ist auch den grünen prophezeit worden, zu gleicher zeit wurde damals ihre unangepasstheit zum vorwurf.

    wenn die grünen tatsächlich wesentlich meht stimmen gewinnen in zukunft, wird sich erst deutlich zeigen, ob das personal den anforderungen, die das parteiprogramm stellt, gewachsen ist.

  • RK
    Rüdiger Kalupner

    Jutta wütet gegen die GRÜNEN. Wie sinnvoll ist das?

     

    Wann wird Juta Ditfurth begreifen, dass es für die linken Weltrevolutionäre immer nur darum ging, den Exodus aus der konfliktkämpferisch organisierten Gesellschaft-der-Widersprüche anzustoßen, und zwar dadurch, dass diese Wenigen die evolutionsprozess-eigenen Geniepunkt-Option und auch die folgende Weltordnung-des-KREATIVEN politikprojektfähig erkennt und in die Diskussion bringt.

     

    Die GRÜNEN haben von der Geniepunkt-Option u n d von der folgenden KREATIV-Ordnung des humanen Fortschritts, die ante portas steht, keine Ahnung und suchen auch nicht danach. Andere suchen.

     

    Lassen wir sie also dahindämmern und ihre Posten halten. Die Partei der GRÜNEN wird sich bald auflösen, weil die Exodusaufgabe von anderen, KREATIVEN Weltrevolutionären übernommen werden wird.

  • E
    endres

    ja Frau Ditfurth,sie haben Recht,ich war 3 jahre bei den Grünen in Köln,ich habew mir das alles angesehen...für mich sind die Grünen gelinde ausgedrückt,sage ich mal,ich denke härter sogar,arrogante,autoritäre,selbstsüchtige,egozentrische,machthungriege, auch grösstenteils von schlechter Allgemeinbildung,was eigentlich Politiker auszeichnen sollte oder eben voll in der Realitä stehende Handwerker,Arbeiter,Ärzte wegen meiner...geht ja auch als allgemeinbildung durch Menschenerfahrung und Lebenserfahrung..Pöstchensucher in der Politik,die sich nur selbst profilieren wollen und Pesnionen einstreichen wollen auf leichte Art........Wenn ich nur die Spitzenpersonen bei den Grünen im Fernsehen sehe kireig ich die wut wenn ich sie sprechen höre...

    endres

  • A
    Andreas

    Warum gibt man einer Frau wie der Dittfurth nach Ihrem fürchterlichen Pamphlet "Zeit des Zorn" überhaupt noch irgendwo ein Forum?

  • A
    A.Grech

    "Der sitzt jetzt missmutig in seiner Villa und hört klassische Musik"

     

    Das mag ja sein, aber wen interessiert's denn, was Herr Fischer - oder Frau Ditfurth - heute tun?

  • BM
    Bernd Markowsky

    Gut gebrüllt, Löwin. Die Grünen sind seit langem mit ihrem Polithalma beschäftigt und haben weder Kraft noch Zeit, sich mit dem von ihnen versprochenen ökologischen Umbau der Gesellschaft ernsthaft zu befassen.

    Angst essen Seele auf. Daß sie in den Umfragen vor den Wahlen so weit über den üblichen Margen liegen, in den Wahlen aber regelmäßig auf Normalmaß abstürzen, spiegelt dies deutlich wider. Sie werden gebraucht, doch niemand kann und die Gegenseite muß nicht mit ihnen rechnen und so werden sie Teil des Plans, "verläßliche Partner", doch von wem oder was?

  • SB
    Stephan Buck

    Man sollte nicht von sich selbst auf andere schließen, denn total zerfressen von der Sucht nach Reputation ist doch wohl Jutta Ditfurth. Muss man eigentlich eine Frau ernst nehmen, die in Interviews schon mal behauptet, Deutschland betreibe unterirdische Menschenfabriken etc.. Inhaltlich kann sie den Grünen mal wieder nichts Konkretes vorwerfen, außer dass die sich im politischen Geschäft wie professionelle Politiker benehmen!

  • L
    Legis1

    Jutta Dittfurth trifft mit Ihrem Buch den Nagel auf den Kopf!

     

    2004 stimmten die Grünen im Bundestag für Stuttgart 21.

     

    Heute - treiben sie damit Wahlkampf - gegen Stuttgart 21!

     

    Zudem halten sich die Grünen für die "Elite" mit dem höchsten Einkommen und meinen, anderen stünde das nicht zu!

  • PP
    Peter Pander

    Mit ihren Äußerungen zu Kuhn, Palmer, Özdemir und Fischer trifft sie voll ins "Schwarze"!

  • D
    Derwisch

    Diese Frau Ditfurth trifft es auf den Punkt genau. Nichts als ein verlogener Haufen ist aus den Grünen geworden. Die sind auch nur noch auf der Welt um ihre

    Pfründe zu sichern. Aber auf anderer Menschen Kosten, versteht sich. Jetzt haben wir mittlerweile 4- Parteien, die auf dem Schiff des Kapitalismus fahren.

  • JG
    junger grüner Idealist

    Nun gut, wenn in diesem Artikel die Grundzüge der Kritik an der aktuellen(?) Politik der Grünen steht, frage ich mich:

    Was ist die Alternative für links-liberale Menschen mit Verlangen nach sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit? Für mich gilt immer noch das Prinzip des geringsten Übels, wenn ich wählen gehe.

  • FJ
    Fischer J.

    Frau Ditfurth Sie sprechen mir aus der Seele!

     

    Respekt!Genau so sehe ich die grünen mittlerweile auch.

    Ein konservativer Haufen der Machtbesessenen den das politische Lager schwarz oder Rot,wie man immer wieder sieht, eigentlich völlig egal ist. Wie es kommt so kommt es halt!Hauptsache die Kohle stimmt (Lobbyismus darf auch sein)und die Macht ist da!Nach mir die Sinflut!Diese Partei hat jeglichen Idealismus verloren.

    Frage mich wie und wer eine solche Partei allen ernstes noch wählen kann.

     

    Gruß

  • F
    FAXENDICKE

    Heute hingegen sei die Partei konservativ. "Dieses autoritäre Spießertum, die Angst vor unberechenbaren Prozessen: Da spiegelt sich die Angst des Bourgeois vor dem Verlust des Eigentums."

     

    Das haben die Grünen spätestens unter Schröder bewiesen!

     

    "Diese Sucht nach Reputation von Leuten wie Kuhn, Palmer und Özdemir! Özdemir ist ne besondere Knallcharge. Mal ist er für Stuttgart 21 plus, dann dagegen, dann fliegt er mit dem Hubschrauber zur Demo nach Stuttgart."

     

    Wie Recht sie doch hat!

     

    "Der sitzt jetzt missmutig in seiner Villa und hört klassische Musik. Was für ein Schicksal. Aus dem Mann hätte wirklich etwas werden können."

     

    Diese Aussage zu Fischer, viel zu taktvoll und milde!

  • C
    Claudi

    Statt schlauer wird Jutta immer fetter - toll! Aber ihr Neid ist geblieben, und Mediengeil und nervig isse auch noch!

  • N
    Noblinski

    "Wäre schön, wenn sie sagen: Ich will keinen Staat, ich will nicht regiert werden. Ich will nicht, dass das Kapital für den Profit meine Kreativität, meine sozialen Fähigkeiten aus mir saugt. Vor allen wirklich interessanten Diskussionen liegt die Frage: Wer will ich sein und welche Gesellschaft will ich?"

     

    Das nenn ich wirklich fundamental und es mußte noch mal zitiert werden. Aber nicht vergessen, vor diesen ach so interressanten Diskussionen auf eine einsame Insel zu ziehen! Das neue Buch von Joschka nicht vergessen (zum Feuermachen).

     

    Nein, ganz am Anfang steht nicht das Wollen sondern die Frage: Welches sind die Zwänge, die mich umgeben und welches die Freiheiten und was ist in dieser Situation möglich? Um sich dann der Existenzberechtigung der verschiedenen Zwänge schöpferisch und intellektuell zuzuwenden, dazu bedarf es schon eines gewissen Fortschritts. Und gerade der ist aus dem Egoismus des eigenen Wollens nicht zu erreichen. Dazu bedarf es mühevoller Anstrengung, Arbeit und Disziplin. Aber woher soll das jemand, der aus seinem BWL-, Soziologie- oder Literaturstudium in die Abgeordnetenkarriere gewechselt ist, wissen?

  • HH
    Hans Hanf

    Gibt es außer Ströbele bei den Grünen eigentlich noch welche, die ähnlich kritisch denken, oder sind die auch schon alle ausgetreten?

  • R
    reblek

    "Die Publizistin Jutta Ditfurth ist vor zwanzig Jahren bei der Grünen Partei ausgetreten. Dennoch ist sie bis heute eine scharfe Kritikerin ihrer einstigen GenossInnen." Welche ein Unsinn: "dennoch". Soll das heißen, dass "eine scharfe Kritikerin" eigentlich nur Mitglied der Partei sein kann? Und seit wann gibt es bei den sogenannten Grünen "GenossInnen"?

    Leider haben Ditfurth, Trampert, Ebermann und Co. bis heute nicht die Souveränität aufgebracht, ihren Anteil am Aufstieg von Fischer und Co. und damit ihr eigenes Versagen zu analysieren.

  • P
    ProGreen

    Sehr sympathisch die frau und ihre artikulation bezüglich ihrer überzeugung. Denn diese behält man im herzen und trägt sie weiter in eine andere zeit über die jugend. Grün sein ist nicht so übel, mit gleichgesinnten ist eine bessere zeit für alle machbar.

    Solange man sich nicht vom schnöden mammon kaufen läßt a la Joseph Martin Fischer.

  • E
    Ebola

    Ach - Jutta, wärst Du nur mal bei den Grünen geblieben. Niemals hätte man der Fischer-Gang das Feld überlassen dürfen. Die haben die Grünen immer nur als klevere Geschäftsidee gesehen, um noch mal an die Fleischtöpfe ran zu kommen. Und in deren Gefolge sind noch mehr Gierhälse aufgetaucht und machen genau das, was alle anderen Parteien auch machen: Seilschaften bilden, Privilegien sichern, mit der Industrie sich verbandeln. Klar - irgendwo "bewegt" sich immer was, solange der Deckel auf dem Topf bleibt, die Grundwidersprüche existieren. Aber wann fliegt der Deckel weg?! Wann erleben wir unser Ägypten? Wann hält hier das Volk die Schuhe hoch? Wenn wir alle gegen Osten beten?

  • V
    vic

    Apropos Fischer: Gestern auf D-Radio; ein Gespräch anlässlich seines aktuellen Buches.

    Er legte dar, nach Schröders nein zur Beteiligung an der Iran-Invasion in Streit geraten zu sein, da Deutschland seiner Meinung nach, schließlich "Verpflichtungen und Interessen zu wahren hätte.

    Immerhin ist jetzt klar. Schröder blieb in diesem Fall hart, Fischer hätte Deutschland auch in dieses Desaster gestürzt.

    Vom Turnschuh zum Lackschuh, oder:

    Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

    Realo eben, wie Özdemir oder Palmer.

  • V
    vic

    Die Frau gat Klasse. Hatte sie bereits zu aktiven Zeiten als "Fundi" unter unter all den "Realos".

    Ein Lesetipp aus dem Jahr 2009: "Zeit Des Zorns"

    Großartig!

  • B
    Bitbändiger

    Ich hatte ja mal eine Menge (wenn auch weitgehend "nachsichtige") Sympathie für Frau Ditfurth. Inzwischen taugt sie leider fast nur noch als Beleg für das Kardinalproblem der politischen Linken, nämlich das zwanghafte Bedürfnis, sich im Gezänk mit anderen Linken um irgendwelche kaiserlichen Bärte so abzuarbeiten, dass darüber der wirkliche und gemeinsame politische Gegner völlig in Vergessenheit gerät.

     

    Schade. Der Rest ist billige Clownerie.

  • GM
    Gosig Mus

    Cool. Bester "Teaser" für die Sonntaz bisher. Also nicht nur für diese Sonntaz sondern für Sonntazen überhaupt.

  • GF
    Gerda Fürch

    Wie gut daß ich im vorjährigen Frühjahr 2010 interessierte Gasthörerin am OSI der Freien Universität Berlin war (Ringvorlesung zum Thema "Lobbyismus") und dort gleich zum Anfang den Unterschied zwischen "Bourgois" und "Citoyen" erfahren habe. Demzufolge bin ich "Citoyen" und nicht "Bourgois". Und das ist gut so. Die Verantwortung für Höhenflüge habe ich nicht geübt und will sie auch nicht einüben. Der Absturz kann tödlich enden. Ich lebe so gerne.

  • S
    Schlüter

    Bei mir im Hause ist ein Psychater, der behandelt stinkige und saure Menschen

    möglichst ohne Parteibuch und Krankenschein