: Juli warm und feucht
Reichlich Regen in Hamburg und jetzt sogar eine Sturmflut – Meteorologen lässt das kalt: Ungewöhnlich sei das nicht
Nach Wochen mit Dauerregen und wenig Sonne wartet der Sommer im Norden jetzt sogar mit einer Sturmflut auf. Für gestern Abend sagte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg für die Elbe einen Wasserstand von 1,5 Metern über dem normalen Hochwasser voraus. Damit dürfte der Fluss am Fischmarkt knapp über die Kaimauer schwappen.
„Solche Sturmfluten im Hochsommer sind zwar nicht die Regel, jedoch auch nicht ganz ungewöhnlich“, sagte Gudrun Wiebe vom BSH. Zuletzt hatte es vor gut einem Monat am 27. Juni Überschwemmungen gegeben.
Auch das momentan eher herbstlich anmutende Wetter ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nicht ungewöhnlich. Die Temperaturen im Juli waren mit 16,9 Grad Celsius im Mittel in Hamburg sogar überdurchschnittlich hoch.
Die Meteorologen vermuten, dass nicht die Temperaturen, sondern die große Regenmenge sowie die geringe Sonnenscheindauer dafür verantwortlich sind, dass viele Menschen den Sommer bislang als schlecht empfinden. Außerdem hätten die „Super-Sommer“ der vergangenen Jahre die Menschen verwöhnt, sagte Meteorologe Michael Knobelsdorf.
Mit 156,6 Liter Regen pro Quadratmeter regnete es im Juli in Hamburg allerdings bisher mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (81,9 Liter). Mit 160,7 Stunden Sonnenschein war es im Vergleich zum Juli 2006 (206,7 Stunden) wenig sommerlich. Knobelsdorf hält es für möglich, dass in diesem Jahr sogar der Sommer-Regen-Rekord aus dem Jahr 1980 gebrochen werden könnte. Damals schüttete es 467,2 Liter Wasser je Quadratmeter innerhalb der drei Monate Juni, Juli und August.
Berechtigte Hoffnung auf trockeneres und wärmere Wetter gibt es ab morgen. Die Meteorologen sagen dann wieder Temperaturen von mehr als 20 Grad voraus. Immerhin. LNO