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Jugendschutz in GroßbritannienRegierung sperrt Porno-Seiten

Britische Provider sollen künftig pornografische Seiten aus dem Netz filtern, aber optional anbieten. Kritiker fürchten, damit könne der Zensur Tür und Tor geöffnet werden.

Netzfreiheit? Internet-Provider sollen es ermöglichen, einen Riegel vor Porno-Seiten zu schieben. Bild: Ulli 19:46 / photocase.com

Großbritannien plant das Internet künftig zu filtern. Wie die Regierung ankündigte, sollen vier der größten britischen Internet-Provider pornografische Inhalte sperren. Wer sich die Seiten dennoch anschauen möchte, muss sich bei seinem Provider aktiv dazu bekennen, pornografische Inhalte doch sehen zu wollen.

Auslöser für die Sperre ist eine Überprüfung von Reg Bailey, Vorsitzender der Mothers‘ Union, einem christlichen Wohltätigkeitsverband. Bailey ging auf Anfrage der Regierung der Frage nach, ob Kinder heutzutage mehr mit Konsum und Sex konfrontiert werden als früher. Schlussendlich empfahl er Premierminister David Cameron im Juni, wie man Kinder mit einigen Maßnahmen besser schützen könne.

Das will die Regierung nun mit der Sperre fürs Internet umsetzen. Beteiligt sind daran die Provider BT, Virgin Media, TalkTalk und Sky. Doch bereits jetzt gibt es Möglichkeiten, um die eigenen Sprösslinge im Netz zu schützen. Etwa mithilfe von spezieller Software können Eltern individuell entscheiden, welche Seiten ihre Kinder aufrufen dürfen und welche nicht. Gegner kritisieren jedoch vor allem, dass mit der Sperre für Porno-Seiten ein Zensurapparat etabliert werden könne, weil die Regierung später auch andere Seiten als „gefährlich für Kinder“ einstufen könnte.

Ebenfalls neu ist das InternetportalParentPort.org.uk, das von verschiedenen Medien-Aufsichtsbehörden betrieben wird. Die Seite soll es Eltern erleichtern, Internetseiten, Videospiele und Werbung zu melden, wenn sie diese für nicht jugendfrei halten. Der Vorschlag stammte ebenfalls von Reg Bailey.

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8 Kommentare

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  • FM
    Freier Mensch

    @Mahdi2011

     

    Ich als freier Mensch finde diese Regelung zum Kotzen!

     

    Religionen, egal ob Christlich oder sonstwas haben keinerlei Berechtigung sich in die Belange freier Menschen einzumischen!

     

    Aehnlich wie von Zensursula in DE mit der KiPo Ausrede angestrebt, geht es hier um die Etablierung einer Zensur-Infrastruktur. Das ist leider auch im Sinne der etablierten Religionen.

     

    "Get smart and I fuck you over says the Lord!"

    Frank Zappa

  • BB
    Björn Björnsson

    Ich finde es immer wieder erstaunlich wie Politiker auf den Trichter kommen - zum Schutz der Kinder - Verbote in Bereichen aufzubauen in denen Kinder ohnehin nichts zu suchen haben...

     

    Vergleichbar mit dem Jugendschutz hier bei uns - stellt sich die Frage warum det janze? Filterprogramme kann sich jedes Elternteil selbst im Netz besorgen aber die halten einen durchschnittlich gebildetem 14 jährigen vielleicht für 1-2 tage auf, dann ist das Programm verschwunden und dann greift die Elterliche Aufsichtspflicht. Zumal soweit ich weiss niemand, der nicht geschäftsfähig ist, einen eigenen Internetanschluss bekommen dürfte.

    Völlig überzogen det janze und realitätsfremd. Im Gegenteil sollten z.B. Webseitenbetreiber in Ihrem eigenen Interesse gucken welche Werbung sie schalten.

     

     

    ... Und wo Vaterns Pornoheftchen lagen wusste man als Bengel auch schon lange bevor man überhaupt im Ansatz begriff worum es geht. :)

     

    Ach ich könnte mich hierzu stundenlang auslassen... :)

  • Q
    q1001

    @Markus Jacob: Die Sorge bzgl. der Zensur halte ich für durchaus gerechtfertigt. Wenn das erst einmal juristisch und technisch so eingerichtet ist, wird es sehr einfach sein auch andere Seiten in den Filter aufzunehmen. Und wer kann schon überprüfen was er NICHT sieht/ (bzw. was herausgefiltert wird) ?

    Zudem wird auch diese Regelung so oder so nicht verhindern können das Eltern sich um den Medienkonum Ihrer Kinder kümmern müssen. Das schafft nur trügerische Sicherheit

  • C
    Chimbo911

    Ohne massivste technische Eingriffe auch von Providerseite nur schwerlich umsetzbar. Also kein Grund zur Panik.

     

    http://www.danisch.de/blog/2011/06/21/wie-die-deutsche-internet-kinderpornosperre-zustande-kam-und-zugrunde-ging/

     

    Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn meine Kinder Pornos im Netz konsumieren. Wenn sie aktiv danach suchen, sind sie körperlich reif genug. Warum dann unterdrücken.. ?

  • D
    DerKritiker

    Fabelhaft... diese Briten. Nachdem sie vor Jahren schon das Recht der Frau auf gutes Aussehen, die Möglichkeit des kulinarischen Hochgenusses und die Fähigkeit zur differenzierten objektiven Sicht auf die Welt verboten haben nun auch noch ein Verbot von Pornoseiten im Internet? Wofür ist denn dieses ohne die pornoseiten denn noch zu gebrauchen? Kostenlos TAZ Artikel lesen, Spam und rechtspopulistisch-antiislamische Webblogs angucken? Nein Danke,... dann doch lieber Alexis Texas, Gina Wild und die ewig schöne Dolly Buster

     

    Durchtriebene Grüße,

     

    Ein Leser

  • MJ
    Markus Jacob

    "Kritiker fürchten, damit könne der Zensur Tür und Tor geöffnet werden."

    . . .

    Autofahrer, bitten Geschwindigskeitbegrenzungsschilder abzubauen.

    . .

    Damit könne dem Richter Tür und Tor geöffnet werden, um die erlaubte Fahrgeschwindigkeit auf 30 km/h zu vermindern.

  • V
    vic

    "optional anbieten"...

    Für`s Parlament und für`s Königshaus, i suppose.

  • M
    Mahdi2011

    Ausnahmsweise mal ein großes Lob an die britische Regierung. Ich als gläubiger Muslim finde diese Regelung sehr gut!