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Jugendliche SubversionStinkender Protest

■ Mistanschlag vor Bürgerschaft

Sie kamen im Schutze der Dunkelheit, um stinkende dampfende Spuren zu hinterlassen. Eine Gruppe unbekannter SchülerInnen kippte gestern in aller Frühe eine Fuhre Schweinemist vor dem Haus der Bürgerschaft ab. Nachdem die friedlichen Proteste gegen die Bremer Bildungspolitik nicht ernstgenommen worden seien, hätten sie „heute mit Scheiße auf Scheiße reagiert“, hieß es in einem Flugblatt.

Scheiße, das sind in den Augen der Mis(t)setäter die zu wenigen und zu alten LehrerInnen, heruntergekommene Schulgebäude, kaputte Bücher, überfüllte Klassen.

Die Volksvertreter, die gestern vormittag in die Bürgerschaft zur Sitzung schritten, dürften jedoch nichts bemerkt haben. Innerhalb kürzester Zeit hatte ein Trupp der BEB die eineinhalb Kubikmeter Mist entfernt, es blieb nur ein undefinierbarer Fleck. Falls die Täter ermittelt werden, müssen sie für die Reinigung 300 Mark berappen, hieß es bei der BEB. Immerhin fällt Mist in eine niedrige Gefahrengutklasse, die Entsorgung ist billig.

Wie zu hören war, hatte ein solidarischer Bauer den Jugendlichen den Mist gespendet und auch seinen Anhänger gepumpt. Geliehen war auch der Kleinbus, mit dem die Täter ihre schmutzige Fracht vor das Tor des Parlaments gezogen hatten. Dumm gelaufen: Ein Augenzeuge erkannte das Kennzeichen. Also erhielt der als Halter ermittelte AStA der Universität noch am selben Tag uniformierten Besuch. „Jede Studierende kann sich den Bus ausleihen“, hieß es beim AStA, „wir fragen nicht immer, was die damit vorhaben“. jof

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