: Jubel und Trauer
Das Bundesverwaltungsgericht hat nicht nur den Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Berlin Brandenburg International (BBI) genehmigt. Es hat auch eine große Koalition geschmiedet – Politiker jeder Couleur lobten gestern den Richterspruch. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) freute sich, dass der „Weg für einen modernen, international wettbewerbsfähigen Flughafen“ frei sei. Klaus Wowereit (SPD), ein etwas euphorisierter Regierender Bürgermeister, sagte: „Dies ist ein Meilenstein für die Zukunftsförderung in Berlin, Brandenburg und Ostdeutschland.“ Die 40.000 Jobs, die durch den Airport entstehen sollen, seien kein Wunschdenken. „Sie ergeben sich aus nüchterner Analyse.“ Aus Brandenburg schallte es froh, die Region bekomme „ein Tor zur Welt“, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Und: „Die Konzentration am Himmel verlangt ein Bündnis am Boden.“ Die Reaktionen von SPD, CDU, FDP, Grünen und Wirtschaftsverbänden fassen wir aus Platzgründen zusammen: Juchhu!
Ganz anders natürlich die Reaktionen der Ausbaugegner, die den Standort wegen zehntausender Betroffener ablehnen. Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin erklärte, der BBI werde eine „Steuer-, Kapital- und Arbeitsplatzvernichtungsmaschine.“ Das vom Gericht verhängte Nachtflugverbot werde für den neuen Airport eine „wirtschaftliche Katastrophe“ sein. US