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Jörn Kabisch Angezapft

Sommerzeit ist Sauerbierzeit! Dabei handelt es sich um einen einst in Deutschland weit verbreiteten Bierstil, beliebt nicht nur für seine angenehme Säuerlichkeit, sondern auch für seine lange Haltbarkeit. Verantwortlich dafür ist die Milchsäure, so wie sie auch bei der Konservierung von Sauerkraut und Salzgurken zum ­Einsatz kommt.

Jahrelang gab es Sauerbier wie die Berliner Weiße nur als Supermarkt-Dosenware, fertig gemixt mit Maracuja oder Cassis. Inzwischen wird das Sauerbier von Craftbrauern mit viel Experimentierlust wieder entdeckt. Nach Vorbild belgischer Biere werden sogar Früchte mit vergoren.

Das „Badisch Gose“ der Welde-Brauerei aus Plankstadt, mitten im südwestdeutschen Spargelland, ist ein besonderer Vertreter. Ursprünglich stammt die Gose – neben Lichtenhainer und Berliner Weiße einer der Haupttypen der deutschen Sauerbiere – aus Niedersachsen. Beim Export nach Baden haben sich die Brauer getraut, sie mit Craftbeer-Hopfen zu würzen, so dass ein feines Zusammenspiel von aromatischen Bitter-Noten und angenehm mineralischer Säure gelungen ist.

Das merkt man schon am Duft des strohgelben, trüben Biers, auf dem sich der Schaum schnell auflöst. Er ist bestimmt von einer hefigen Pfirsich-Note, die sehr flüchtige Kohlensäure kitzelt leicht in der Nase. Die für eine Gose typischen Zutaten Koriander und Salz sorgen für einen mineralischen Schmelz auf der Zunge. Das ist der Rahmen für florale Eindrücke von Zitrus, Nelke, sogar leicht Ingwer.

Insgesamt ist die Badisch Gose aber ein mildes Bier, das mit seiner schlanken Säure zu Spargel oder Fisch passt. Ebenso geeignet ist sie als Aperitif, pur oder mit einem Schuss Aperol – sozusagen als Gose Sprizz.

Badisch Gose, Weldebräu, 4,6 Vol.-%

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