Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Heute wird im Kato unter dem Titel „Nach der Osterweiterung: gemeinsam gegen den Neoliberalismus“ über das gesprochen, was die hiesigen AktivistInnen so gern „Vernetzung“ nennen. Urszula Lugowska aus Warschau und Gabriella Farkas aus Budapest diskutieren mit hiesigen KapitalismuskritikerInnen über das, was man jetzt gemeinsam tun will. Eine Frage allerdings bleibt: Ist das nicht ein wenig zu sehr europafixiert? Wäre der gemeinsame Kampf gegen das Schweinesystem nicht einer, der sich nicht an den Schengen-Grenzen orientieren sollte? In der Offenen Uni gibt es am Mittwoch ein weiteres offenes Seminar zur Geschichte der militanten Bewegungen, diesmal geht es um den Mai 1968 in Europa. Zu hoffen ist, dass man nicht nur Revolutionsromantik verbreitet, sondern eben auch untersucht, inwieweit die ekligen Karrieren eines Daniel Cohn-Bendit oder – schlimmer – eines Bernd Rabehl sich schon damals unter dem Deckmantel des „Revolutionären“ abgezeichnet haben. In der Galerie Olga Benario eröffnet am Donnerstag eine Ausstellung unter dem schönen Titel: „Widerstand auf zwei Rädern“. Es geht tatsächlich um das Fahrrad, und darum, wie der Drahtesel beispielsweise in den Niederlanden oder in Frankreich half, gegen die Nazis zu agieren. Die Ausstellung geht vom 27. Mai bis zum 9. September 2004. Und die VeranstalterInnen schreiben sehr schön: „Ob das Fahrrad auch heute noch ‚widerstandsfähig‘ ist, ist nur eine der Fragen, die wir uns dieses Mal stellen wollen.“ Am Samstag feiert dann das Berliner Ladyfest im K9 seinen Auftakt, das zwar weniger politisch und aktivistisch ist als sein Hamburger Pendant, dennoch ein schönes Zeichen. Und vielleicht wird ja über die Jahre mehr draus werden. Hinterm Pult findet man jedenfalls Janoshi, ela, die große t-ina und weitere, wie sie sich hier selbst nennen, „D-Janes“.