Jobangebot für US-Whistleblower: Russisches Facebook will Snowden
Kaum hat Edward Snowden den Moskauer Flughafen verlassen, kommt ein Jobangebot: Das soziale Netzwerk „VKontakte“ hat Interesse an dem Programmierer.
BERLIN ap/dpa | Whistleblower Edward Snowden hat nach dem Verlassen des Moskauer Flughafens ein erstes Jobangebot bekommen. Das geht aus einem Bericht von CNN hervor. „Ich lade Edward nach Sankt Petersburg ein und würde mich glücklich schätzen, wenn er sich dafür entscheidet, Teil eines herausragenden Teams von Programmierern bei VK zu werden“, schrieb Pavel Durov, Chef des Sozialen Netzwerks VKontakte, auf seiner Profilseite. „Ich glaube, Edward würde sich dafür interessieren, mit seiner Arbeit die persönlichen Daten von Millionen Nutzern zu schützen."
Pavel Durov wird auch als der russische Mark Zuckerberg bezeichnet. Sein Soziales Netzwerk VKontakte stellt in Osteuropa eine beliebte Alternative zu Facebook dar und hat 100 Millionen aktive Nutzer. Noch ist nicht bekannt, ob Snowden das Jobangebot annimmt. Weiterhin unbekannt ist auch, wo Snowden sich derzeit aufhält – aus Sicherheitsgründen, so Snowdens russischer Anwalt Anatoli Kutscherena.
Unterdessen droht der Fall Snowden den Russlandbesuch von US-Präsident Barack Obama im kommenden Monat zu überschatten: Ob Obama wie geplant zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin nach Moskau reisen oder die Visite absagen werde, wolle das Weiße Haus in den kommenden Tagen bekanntgeben, kündigte Regierungssprecher Jay Carney am Montag an.
Die geplante Teilnahme Obamas am G-20-Gipfel in St. Petersburg im September stehe zwar noch. Doch ein Zwischenstopp in der russischen Hauptstadt werde nun wegen der Uneinigkeit in der Causa Snowden und „anderer Probleme“ wie etwa Umstimmigkeiten beim Thema Syrien geprüft, sagte Carney weiter.
Seitdem Russland dem US-Datenspionage-Enthüller Snowden vorübergehend Asyl gewährte, hat sich das ohnehin eher eisige Verhältnis zwischen Moskau und Washington noch einmal deutlich abgekühlt. Der jüngste Schritt Russlands erzürnt und brüskiert die USA, die Snowdens Auslieferung fordern und ihn wegen Spionage vor Gericht bringen wollen.
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