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Jetzt schon Knatsch

■ Der FC St. Pauli streitet sich über die Präsidentenwahl am 20. Oktober

Beim FC St. Pauli streiten sich die Führungsgremien um die Besetzung des neuen Präsidiums. Vizepräsident Reenald Koch, der am 20. Oktober auf der Jahreshauptversammlung die Nachfolge von Vereinschef Heinz Weisener antritt, will andere Vizepräsidenten als der Aufsichtsrat. Während beim Kandidaten Stephan Beutel, der bis Juni 2001 als Manager des Vereins tätig ist, weitgehend Einigkeit besteht, lehnt die Mehrheit des Aufsichtsrates die Journalistin Tatjana Groeteke als zweite Anwärterin auf den Vize-Posten ab. Pikant: Groeteke ist selbst Mitglied des Aufsichtsrates.

Insbesondere Aufsichtsratschef Peter Benckendorff ist gegen die als konsequente Weisener-Kritikerin bekannte Groeteke. Sollte das Kontrollgremium Kochs Kandidatin auf einer Sitzung am 5. September nicht zustimmen, muss der designierte Weisener-Nachfolger binnen 14 Tagen einen neuen Kandidaten benennen. In diesem Fall würde Koch mit Rechtsanwalt Peter Paulick ein weiteres Aufsichtsratsmitglied vorschlagen, das ebenfalls nicht die volle Zustimmung im Kontrollgremium findet. „Bei erneuter Ablehnung muss der Aufsichtsrat allerdings einen neuen Präsidentschaftskandidaten vorschlagen. Denn dann darf ich mich laut Satzung gar nicht mehr zur Wahl stellen“, sagte Koch.

Die Ablehnung der 37 Jahre alten Tatjana Groeteke stehe allerdings auf keiner sachlichen Basis, betonte Koch. „Wenn persönliche Animositäten entscheidend sind, bin ich nicht bereit, diese Funktion zu übernehmen“, sagte das Vorstandsmitglied eines internationalen Handelskonzerns. „Frau Groeteke zeichnet sich durch Kompetenz aus, sie hat die Mehrheit des Vereins hinter sich, und sie ist eine Person meines Vertrauens. Wenn mir der Aufsichtsrat Kandidaten oktroyieren will, dann ist das zutiefst undemokratisch.“

Tatjana Groeteke kam über den Fußball in den Verein. Sie baute die Frauenabteilung mit auf und gehörte zum erweiterten Amateurvorstand. Darüber hinaus war sie Mitglied der AgiM, der schon immer Weisener-feindliche Tendenzen unterstellt wurden. Später wurde sie zur Aufsichtsrätin gewählt und übernahm in diesem Gremium auch den Vorsitz. lno

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