■ Zur Person: Jenseits der Stille
Gebärdensprache ist schwer. Ein Sprung ins kalte Wasser war sein erster Kurs, sagt Gerriet Neumann. Mittlerweile predigt er sogar in Gesten: Er ist Oldenburgs erster festangestellter Gehörlosenpastor. „Gehörlose leben oft sehr isoliert, weil sonst kaum jemand ihre Sprache beherrscht. Das Bedürfnis nach Kommunikation und Gemeinschaft ist groß“, so Neumann. Daher bietet er in Oldenburg auch Trauungen und Taufen auf gebärdisch an; ebenso Gesprächsrunden und Jugendgruppen. Sogar eine Theatergruppe und einen Chor gibt es mittlerweile. Gerriet Neumann, der manchmal auch als Dolmetscher einspringt, hatte bis vor ein paar Jahren nichts mit Gebärdensprache zu tun: Erst auf Anfrage der Kirchenleitung begann er, sich mit der Sprache zu beschäftigen. Seit anderthalb Jahren hat er in der Gemeinde als Hilfsprediger gearbeitet, am 1.April dieses Jahres trat er seine feste Stelle als Pastor an. ka
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen