■ Jeder Fall soll mit Lehrern geprüft werden: Auch GEW gegen Abschiebung von Schülern
Bonn (taz) – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert gemeinsam mit Pro Asyl, Abschiebungen von Schülern sofort zu stoppen. Deutschland solle die UN-Kinderrechtskonvention vorbehaltlos anerkennen. Die Bundesländer müßten jeden Fall zusammen mit Lehrern und Fachgremien einzeln prüfen, sagte Eva-Maria Stange von der GEW. Heiko Kauffmann von Pro Asyl betonte: „Die lähmende Bürokratisierung und die verfluchte Gleichgültigkeit kann nicht mehr hingenommen werden.“ Als Beispiel für die menschenverachtende Umsetzung des Asylrechts nannten die Organisationen den Fall der Kurdin Neshe Özmen, die vor einem Jahr nach Ankara abgeschoben worden war. Die 17jährige lebt jetzt allein und wird deshalb von ihrer eigenen Familie mit Mord bedroht, weil sie Neshes Ehre in Gefahr sieht. Trotz Zusagen des Landtags Baden-Württemberg auf ein dreimonatiges Visum wurden alle Anträge bisher abgelehnt. Cornelia Fuchs
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