Jannis Hagmann und Gäste : Iran vor den Wahlen
2021 wird ein entscheidendes Jahr für den mächtigen Player am Golf. Wie geht es weiter im Atomstreit? Werden sich die Hardliner durchsetzen?
Als sich Bahman Nirumand im Januar 1979 in Frankfurt ins Flugzeug nach Teheran setzte, war er wie viele Exil-Iranerinnen voller Hoffnung. Doch als die Monarchie abgeschafft war, kam nicht die Demokratie, sondern der Ayatollah. Der Iran-Irak-Krieg, der im September 1980 begann, lieferte den neuen Machthabern einen willkommenen Vorwand, um jede Opposition im Keim zu ersticken und die schiitische Märtyerideologie zu verbreiten.
Auch Nirumands Nationaldemokratische Front wurde verboten und er musste wieder fliehen. Seitdem lebt er in Berlin und analysiert aus der Ferne die politischen Entwicklungen in Iran. Im März 2020 erschien die von ihm kuratierte LMd-Editition No.27 „Iran. Theokratie und Republik“, und im April 2020 sollte er eigentlich auf dem taz lab auftreten...
Nun freuen wir uns umso mehr, dass er an diesem Samstag, den 24. April 2021 dabei sein kann. Auf Einladung von Le Monde diplomatique moderiert Jannis Hagmann das Gespräch zwischen Bahman Nirumand, der Künstlerin Parastou Forouhar, dem Orientalisten Michael Lüders und der Expertin für islamische Lebenswelten, Charlotte Wiedemann.
Schließlich ist 2021 ein besonderes Jahr für den mächtigen Player am Persischen Golf: Mit der neuen US-Regierung ist der Atomstreit wieder auf die internationale Tagesordnung gerückt und im Juni sind Präsidentschaftswahlen. Inwiefern das Motto des diesjährigen taz lab „A Change is Gonna Come“ auf die islamische Republik zutrifft, wird sich noch zeigen.
Die Podiumsdiskussion "Iranische Paradoxien" können Sie sich am 24. April 2021 um 13:00 Uhr im Nordstream III des taz labs ansehen. Das gesamte Programm finden Sie hier.