Jair Bolsonaro und die Pressefreiheit: Kein Geld für kritische Zeitungen
Der künftige brasilianische Präsident will Pressefreiheit nicht respektieren. In einem Interview erklärt er die kritische Zeitung „Folha de S.Paulo“ für „erledigt“.
Was Werbung der Regierung angehe – Zeitungen wie diese, die so handelten, so schamlos lögen, könnten keine Unterstützung der Regierung erwarten. Das Budget für staatliche Werbung in den Medien, das künftig von ihm kontrolliert wird, liegt bei etwa einer halben Milliarde Dollar. Für viele brasilianische Medien könnte es daher in den nächsten Jahren finanziell eng werden.
Bolsonaro hatte bereits im Wahlkampf gegen die Presse ausgekeilt. Investigative Berichte bezeichnete er als Falschmeldungen eines korrupten Establishments. Wie US-Präsident Donald Trump wetterte er gegen „Fake News“. Seine Anhänger gingen auf kritische Journalisten los.
Der Rechtspopulist Bolsonaro hat Ende Oktober die Präsidentenwahl in Brasilien gewonnen. „Ich werde das Schicksal des Landes verändern», sagte Bolsonaro nach der Bekanntgabe des Ergebnisses in seinem Haus in Rio de Janeiro. „Jetzt wird nicht weiter mit dem Sozialismus, dem Kommunismus, dem Populismus und dem Linksextremismus geflirtet.“ Er werde Brasilien wieder zu einer großen Nation machen, versprach der frühere Fallschirmjäger. „Brasilien über alles. Gott über alles“, sagte er.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!