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Israel sperrt alle jungen Palästinenser aus

■ Sicherheitsmaßnahmen aus Angst vor Anschlägen des „Dschihad“ verschärft

Jerusalem (AP) – Israel hat gestern die Einreisebestimmungen für Palästinenser erneut verschärft. Wie die israelische Armee mitteilte, wurde palästinensischen Studenten aus dem Gaza-Streifen die Einreise nach Israel verwehrt. Autos wurden an der Grenze zurückgeschickt. Nur die über 35 Jahre alten palästinensischen Arbeiter aus Gaza durften schließlich noch zu ihren Arbeitsplätzen nach Israel fahren. Einwohner Ostjerusalems und des Westjordanlands wurden ganz abgewiesen.

Wie der israelische Rundfunk berichtete, sollte damit einem etwaigen Selbstmordanschlag der Gruppe „Islamischer Dschihad“ vorgebeugt werden. Die Organisation, auf deren Konto zahlreiche Anschläge gehen, hatte am Sonntag mit weltweiten Anschlägen auf Israelis als Rache für die Ermordung ihres Gründers und Führers Fathi Schakaki gedroht, der Ende vergangener Woche vermutlich vom israelischen Geheimdienst Mossad auf Malta erschossen worden war.

Palästinenser im Gaza-Streifen und Westjordanland protestierten gegen die weitgehende Schließung der Grenzen. In Hebron und Nablus verbrannten Dschihad-Anhänger Autoreifen und bewarfen israelische Soldaten mit Steinen. Die Armee setzte Tränengas ein.

Auf dem Wirtschaftsgipfel für den Nahen Osten und Nordafrika in Amman kritisierte der palästinensische Planungsminister Nabil Schaath diese häufig angewendete Verfügung Israels als ein großes Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung in den Autonomiegebieten.

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