Israel setzt Offensive fort: Bodentruppen im Gazastreifen
Ihr Ziel war eine Stellung für den Abschuss von Raketen: Erstmals seit der Eskalation zwischen Israel und der Hamas war eine israelische Spezialeinheit in Gaza im Einsatz.
GAZA afp/ap/dpa | Ungeachtet aller Bemühungen um eine Waffenruhe gehen die harten Kämpfe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas unvermindert weiter. Erstmals seit Beginn der israelischen Offensive sind Spezialeinheiten in den Gazastreifen eingedrungen.
Die Soldaten hätten in der Nacht zum Sonntag eine Stellung für den Abschuss von Raketen angegriffen, teilte das Militär mit. Dabei seien vier Soldaten leicht verletzt worden. Anschließend sei der Trupp wieder auf israelisches Gebiet zurückgekehrt.
In Vorbereitung größerer Angriffe rief Israels Armee am Sonntag die Einwohner des nördlichen Gazastreifens über Flugblätter dazu auf, ihre Wohngebiete bis zum Mittag zu räumen. Ein Militärsprecher sagte, die Armee beginne gegen Mittag (Ortszeit, 11 Uhr MESZ) einen „kurzen und vorübergehenden“ Einsatz. Bereits am Samstagabend hatte Israel zu einer Evakuierung aufgerufen.
Die meisten Raketen auf Israel würden aus dieser Gegend um Beit Lahia abgefeuert, erklärte der israelische Militärsprecher Peter Lerner. Auch am Sonntagmorgen gab es wieder Raketenangriffe militanter Palästinenser, unter anderem auf den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Die Raketenabwehr fing die Geschosse ab, andere landeten auf unbewohntem Gebiet.
Die Polizei von Gaza sprach ihrerseitz von 17 Angriffen allein in der Zeit zwischen 4 Uhr und 5 Uhr (Ortszeit). Dabei wurden nach Angaben der palästinensischen Rettungskräfte ein 14-jähriger Jugendlicher und eine 44-jährige Frau getötet.
Bei einem Luftangriff auf das Haus des Polizeikommandeurs von Gaza waren am Samstagabend mindestens 18 Menschen getötet worden. Auch eine benachbarte Moschee wurde bei dem Bombardement getroffen.
Am sechsten Tag der israelischen Luftangriffe stieg die Zahl der Toten auf 163. 1085 Menschen seien seit Beginn der Offensive verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Rettungsdienste, Aschraf al-Kidra, über Twitter mit.
Israel hat seit Dienstag mehr als 1200 Ziele im Gazastreifen bombardiert, die Hamas hat fast 700 Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert, damit aber kaum Schaden angerichtet.
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