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Iran setzt sich für Cordes ein

Hamburg/London (ap/afp/dpa) Der Sonderbotschafter des iranischen Revolutionsführers Khomeini, Sadegh Tabatabai, will sich um eine Freilassung des in Beirut entführten Höchst–Managers Rudolf Cordes bemühen. Nach Angaben des Hamburger Magazins Stern traf der iranische Politiker am Mittwoch nachmittag in der syrischen Hauptstadt Damaskus ein. In den kommenden Tagen wolle er nach Beirut weiterreisen, um direkt mit den Entführern zu verhandeln. Tabatabai soll bereits als Vermittler im Falle des am Montag freigelassenen Alfred Schmidt tätig geworden sein. In London hat die Freilassung Schmidts eine gewisse Beunruhigung hervorgerufen. Der britische Botschafter in Bonn, Julian Bullard, ist beauftragt worden, die näheren Umstände zu klären. Wie ein Sprecher des Foreign Office mitteilte, wurden die Sorgen der britischen Regierung durch die Erklärung der Entführer ausgelöst, man habe Schmidt freigelassen, nachdem die Bundesregierung die erforderlichen Garantien und Zusagen abgegeben habe. Die Freilassung von im Libanon verschleppten Briten könne erschwert werden, wenn die Kidnapper zu dem Eindruck gelangen sollten, zwischen den westlichen Regierungen gebe es keine einheitliche Linie bei dem Geiselproblem. Demgegenüber vertrauen die USA nach den Worten eines Sprechers des US–Außenministeriums auf die Zusage Bonns, daß der in der BRD inhaftierte mutmaßliche Flugzeugentführer Ali Mohammed Hamadeh nicht als Teil eines Geschäfts zur Befreiung der deutschen Geiseln freigelassen wird. Die Hamburger Morgenpost berichtete unterdessen, die Bundesregierung habe die Zahlung von Entwicklungshilfe an Syrien am 7.Juli aufgrund der Hilfe der Regierung in Damaskus in der Geiselfrage wieder aufgenommen.

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