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Iraker bereiten sich auf Blockade vor

■ Saddam Hussein ruft irakische Frauen zu Sparsamkeit auf / Zunehmende Differenzen im arabischen Lager / Zahlreiche Demonstrationen für Hussein

Bagdad/Washington (dpa/ap) - Präsident Saddam Hussein hat die Bevölkerung aufgerufen, den Gürtel enger zu schnallen und sich für einen Krieg zu wappnen. Nach den vom Weltsicherheitsrat verhängten Sanktionen bildeten sich vor den Geschäften lange Schlangen. Der Wirtschaftsboykott führte zu Hamsterkäufen, Waren wie Reis, Zucker oder Speiseöl sind bereits aus den Supermärkten verschwunden. Irak importiert pro Jahr allein Lebensmittel im Umfang von zwei Milliarden Dollar, davon ein Drittel aus den USA. Der Ausfuhrstopp im Nahrungsmittelbereich könnte das Land deshalb vor größere Probleme stellen als der Ölboykott. Am Abend schlug Saddam Hussein „eine globale Lösung“ für alle besetzten Regionen im Nahen Osten vor - auf der Grundlage der Prinzipien des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. In einer von Radio Bagdad gesendeten Rede schlug Hussein „den bedingungslosen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus Palästina, Syrien und dem Libanon“ vor, „den Abzug der syrischen Streitkräfte aus dem Libanon und einen Rückzug zwischen Irak und Iran sowie Arrangements zwischen Irak und Kuwait“.

Die arabische Welt ist nach dem Sondergipfel von Kairo zunehmend in zwei Lager gespalten. Eine Mehrheit von 12 der 20 Teilnehmerstaaten hatte am Freitag abend den irakischen Überfall auf Kuwait verurteilt, dessen Annexion als nichtig bezeichnet, Bagdads sofortigen Truppenrückzug gefordert sowie zum Schutz Saudi-Arabiens und der übrigen arabischen Golfanrainer die Entsendung einer panarabischen Truppe beschlossen.

In Libyen, dem Jemen, Sudan, Jordanien und Mauretanien haben Tausende bei Massenkundgebungen ihre Unterstützung des Irak demonstriert. In den israelisch besetzten Gebieten sprach sich die Führung des Palästinenseraufstandes ebenfalls für Saddam Husseins Unterstützung aus.

Der türkische Premierminister Yildirim Akbulut hat am Sonntag erklärt, seine Regierung wolle vom Parlament Vollmachten verlangen, das Land in den Kriegszustand zu versetzen und die Streitkräfte einsetzen zu dürfen.SEITE 4

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