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■ ILLEGALE WAFFENLIEFERUNGEN IN DEN IRAKIrak: Raketenteile statt Joghurtbecher

Bonn (taz) — Unter dem dringenden Tatverdacht, Raketenbauteile an den Irak geliefert zu haben, sind gestern die Geschäftsführer der Drensteinfurter Firma H+H Metalform verhaftet worden. Im August 1990 hatte der Zoll am Frankfurter Flughafen eine Sendung abgefangen, die als Joghurtabfüllanlage deklariert war. Bei näherer Untersuchung entpuppte sich der Inhalt der Kisten dann als Maschinenteile für den Raketenbau. Nach monatelangen Ermittlungen und wiederholten Durchsuchungen der Firma, zuletzt gestern mit einem polizeilichen Großaufgebot, entschloß sich die Bielefelder Schwerpunktstaatsanwaltschaft jetzt, die Manager in den Knast zu sperren. Der erste Haftprüfungstermin wurde zu einem Erfolg für die Staatsanwaltschaft: Alle drei Verdächtigen bleiben in Haft. Nach einem Geheimbericht der Bundesregierung über die „Beteiligung deutscher Firmen an der Aufrüstung des Irak“ steht die Firma außerdem im Verdacht, den Irak beim Aufbau seines Atomprogramms unterstützt zu haben. SEITE 2

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