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Investmentpunker Hörhan über Occupy"Shoppen, chillen, Schulden machen"

Jugendliche in Deutschland seien angepasst und ziellos, die Occupy-Proteste unnütz, klagt der Buchautor Gerald Hörhan. Er schlägt vor: Wirtschaftskurse statt Maul aufreißen.

"Wer nicht gestaltet, darf auch nicht meckern": Na, wenn das mal keine Grabgestaltung ist. Vor der EZB in Frankfurt am Main. Bild: dpa
Timo Reuter
Interview von Timo Reuter

taz: Herr Hörhan, Sie haben ein Buch geschrieben, in dem Sie pauschal junge Leute beschimpfen. Jetzt sagen Sie zur Occupy-Bewegung: Eure Demos bringen nichts. Was soll das?

Gerald Hörhan: Ich beschimpfe nicht. Ich kritisiere und provoziere mit Kalkül. Ich werfe der Jugend vor, dass sie sich anpasst statt zu revoltieren und selbst etwas Neues zu entwickeln. Statt wirtschaftliche Macht aufzubauen und damit politischen Einfluss zu gewinnen will sie shoppen, chillen und Schulden machen. Wenn ich bei einem Bewerbungsgespräch fordere, jemand soll pünktlich zur Arbeit kommen und etwas leisten, dann bekommt er schon allein davon fast ein Burnout und ist noch stolz drauf. Ich sage: Hört auf zu mosern. Packt euer Schicksal selber an!

An den letzten Wochenenden waren jeweils tausende zu Protesten auf den Straßen.

Bild: edition a
Im Interview: Gerald Hörhan

35, studierte an der Harvard-Universität angewandte Mathematik und Betriebswirtschaft. Der Investmentbanker arbeitete bei McKinsey und JP Morgan, besitzt ein eigenes Finanzunternehmen und bezeichnet sich selbst als Punk.

Die derzeitigen Proteste gegen das Finanzsystem sind sinnlos. Denn die, die da demonstrieren, sind selbst mit Schuld an der Krise, weil sie verlernt haben, selbst anzupacken. Wer nicht gestaltet, darf auch nicht meckern.

Sie sind ja originell: Auf der einen Seite fordern Sie "die Jugend" auf, sich nicht anzupassen. Zum anderen kritisieren Sie die aktuellen Proteste gegen das Bankensystem als "Zirkusveranstaltung" und "sinnlos". Was denn nun?

Das Problem ist, dass die Demonstrationen nichts bringen, weil sie keine Ziele haben. Deshalb haben auch die Proteste in Spanien rein gar nichts gebracht. Ich gebe dagegen eine klare Anleitung, was wie zu tun ist. Wer wirtschaftliche Macht aufbauen will, muss Grundbegriffe der Wirtschaft kennen. Es ist gar nicht so schwer, die zu lernen, und es bringt was.

Nur weil Sie sich wie ein Punk verkleiden und als "Investmentpunker" bezeichnen, werden ihre pauschalen Thesen nicht origineller.

Ich verkleide mich weder als Punk, noch bezeichne ich mich als „Investmentpunker“. Vielmehr hieß mein erstes Buch „Investment Punk“, vielleicht verwechseln Sie da etwas. Ich stehe auf Punk-Musik, gehe gerne zu Rock- und Punk-Festivals und trage gerne die entsprechenden Klamotten. Ich lebe frei und selbstbestimmt, und dazu möchte ich auch die Jugend ermutigen, auch, indem ich sie provoziere. Die jungen Menschen müssen wissen, was sie wollen. Das schaffen ältere Generationen besser. In der älteren Generation gibt es mächtige Stimmen, die 'Nein' sagen, wenn man ihnen etwas wegnehmen will. Die Jugend sagt nicht mächtig genug 'Nein'.

Deshalb soll sie die Klappe halten, während Leute wie Sie sich eine goldene Nase verdienen?

Ich habe der Jugend noch nie empfohlen, die Klappe zu halten, und würde das auch niemals tun. Ich sage bloß: Statt gegen ein System zu protestieren, das ihr gar nicht versteht, wäre es besser, es beherrschen zu lernen und für eigenen kreative Ziele zu benutzen. Mein Aufruf an die Jugend ist: Bildet euch wirtschaftlich, so dass ihr mitreden könnt.

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87 Kommentare

 / 
  • RS
    Random Sun

    Komisch, dass das noch niemanden aufgefallen ist:

     

    Herr Hörhan ruft letztendlich zum Einzelkampf auf. Hinsetzen, lernen, arbeiten, das System durchblicken und sich hochkämpfen. Das Problem ist allerdings, dass dies genau die Strategie der bisherigen Generationen war. Der Prozess verändert den Menschen. Auch die vergangenen Generationen waren jung mit guten Vorsätzen. Bis sie es jedoch in die Spitze geschafft haben, mußten sie anscheinend mindestens die Hälfte dieser ablegen.

     

    Der neue Aufruf von Occupy beinhaltet weitaus mehr als nur wirtschaftliches Denken. Er beinhaltet ein Umdenken in der Lebenssteategie. Wir können es uns nicht mehr leisten, egoistisch und zerstörerisch zu handeln. Das Ziel ist nicht Reichtum, sondern Nachhaltigkeit. Und wir haben keine Zeit mehr. Wir können nicht mehr warten, bis die nächste Generation an die Spitze kommt und wieder inhaltlich scheitert. Es muss ein anderer Weg gegangen werden.

     

    Ich finde es sehr interessant, dass hier vielen Menschen Faulheit untergeschoben wird. Woher kommt das denn? Die eigenen MitarbeiterInnen schlecht ausgewählt? Ich denke, Faulheit ist hier nicht das Problem. Ich finde es gut, dass die jüngeren Generationen das Problem erkannt haben und sich äußern. Ein Anfang ist gemacht worden, um gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Und diese müssen anscheinend jenseits des Bekannten liegen. Daher ist die Occupy Bewegung wohl für einige schlecht nachvollziehbar.

  • W
    Wanja

    Selbst machen statt meckern, ich muss zugeben das trifft für viele vor Ort absolut zu. Aber muss man Wirtschaftskurse belegen, um Fairness zu verlangen? Derzeit bekommen auch die internationalen Finanzexperten das Chaos nicht in den Griff. Da ist es angesichts wachsender Wohlstandsungleichheit nur logisch, Zielkorrekturen zu fordern. Das gemeinsame Anliegen des Protestes ist mehr soziale Gerechtigkeit. Dass einige Protestler in ihrem Leben dafür selbst den Arsch hochkriegen müssten sei unbenommen, aber damit darf man nicht von der legitimen Forderung ablenken, genausowenig wie man übersehen darf, dass die Mehrheit der Demonstranten aus der gebildeteren Mittelschicht kommen.

    Im Camp werden Arbeitskreise geführt und Forderungen erarbeitet. Das dauert und ist oft mühsam, aber jede Anstrengung für soziale Gerechtigkeit ist wertvoller als die Anstrengungen zur persönlichen Bereicherung.

  • G
    Grundstein

    Es ist schon possierlich, wie wenig das altlinke Establishment (das für gewöhnlich die TAZ liest) mit den Occupys anfangen kann. Ein richtiger Altlinker hat auf Demonstrationen immer drei Sätze Plastiktüten dabei (als Unterlage für die Sitzblockade) und trug Seniorenwindeln (für die Stunden im Polizeikessel. Die Occupys dagegen haben einen Extrasatz Kondome mit(für die Stunden im Kuppelzelt). Von wegen nur chillen und shoppen, hier wird der Weg in die neue Gesellschaft richtig begradigt.

  • R
    Raik

    So so .. "Investmentbanker" .. zu deutsch "Zocker, Spekulant, Finanzhasardeur" ... wie Volker Pispers sagte: "stellen sie sich vor, morgen fallen alle Unternehmensberater, alle Investmankbanker und alle Aktienanalysten tot um, ODER wenn morgen fallen alle Krankenschwestern, alle Polizisten, alle Feuerwehrleute und alle Altenpfleger tot um, und überlegen sie kurz, was sie persönlich vermissen würden."

     

    Ich würde die Welt einfach teilen und den beiden Gruppen jeweils einen Teil zuweisen, und in 10 Jahren gucken, welcher Teil ausgestorben ist.

     

    WARUM, liebe TAZ, WARUM gebt ihr solchen Flipchartschmierern hier auch noch ein Forum? Den Dreck können wir doch in der neoliberalen Presselandschaft zur Genüge lesen.

    Stellt anstatt dessen lieber dar, über welche Alternativen dort in den Protestcamps diskutiert wird, denn diese Diskussion über die Zukunft ist für uns alle viel wichtiger.

  • D
    Demokratin

    Hm, schon lustig zu sehen, wie sich auf einmal doch so viele Leser von Herrn Hörhan provoziert fühlen.

     

    Die Kommentare sind ein Vielfaches länger als das Interview. Damit hat Herr Hörhan sein Ziel erreicht und zwar effektiv und effizient, ein typischer McKinsey halt.

     

    Vieler Leser springen kritiklos auf die Unterstellung des Reporters an, Herr Hörhan sei ein "Investment-Punk", obwohl er dem selbst widerspricht.

     

    Wenn man sich die Reaktionen, des linken Establishments hier jedoch durchliest, dann ist tatsächlich er der Punk.

     

    Bezüglich der vielen Kommentare, daß es mit dem neoliberalen System nun zu Ende geht nur soviel:

     

    Ein "Survival of the Fittest" hat nicht mit links oder rechts oder mit neoliberal oder marxistisch zu tun, sondern einzig allein mit Evolution und die gibt es nunmal seit ein paar Millionen Jahren.

     

    Soll heißen, die Leistungsbereiten und Leistungsfähigen (wie unter anderem Herr Hörhan) werden auch nach einem etwaigen Systemwechsel wieder die Gewinner sein.

     

    Die Dummen und Faulen (wie vermutlich ein Teil der hiesigen Kommentatoren) werden abermals zu den Verlierern gehören.

    • @Demokratin:

      Survival of the fittest bedeutet dass die am besten Angepassten überleben und nicht die Leistungsstärksten. Sie werfen den anderen Kommentatoren Dummheit vor, wissen aber selbst nicht wovon Sie reden. Peinlich.

  • CS
    C. Schmidt

    Die Neoliberalen sehen gerade mächtig ihre Felle wegschwimmen.

     

    Aber nicht wegen der noch kleinen Demos - nein, weil das Versagen so unübersehbar für jeden ist, dass sich bis auf die letzten paar Nutznießer dieses inhumanen Systems alle angeekelt von diesem Gedankenmüll abwenden. So unübersehbar, dass es selbst nicht hilf, dass die Propagandamaschinerie in den Medien weiterläuft.

     

    Daher wird das INSM jetzt kreativ und schicken uns diesen Flip-Chart-Vollkritzler. Voll cool in der Sprache der Jugend soll er die armen Verwirrten wieder ins neoliberale "was gehen mich die Sorgen der anderen an"-Boot holen.

     

    Ein ganz armes Licht.

  • A
    Alex (2)

    Es ist schon erschreckend, wie auf einmal die Würde des Menschen nichts mehr zählt, wenn es um einen Kapitalisten geht... Was genau der Kommentar von Bruno und anderen soll, ist mir schleierhaft. Aber schön, wie hier munter beleidigt werden darf. PI von der anderen Seite?

  • KK
    @ Krishna Redon

    Na, und WAS GENAU bringt die Occupy-Bewegung denn, wenn noch mehr Leute mitmachen?

    Das wissen die doch selber nicht, da hat der Mann doch völlig recht.

    Selbst wenn alle mitmachen:

    Wenn sie dann am Ende jemand fragt, was sie damit erreichen wollten, dann haben sie nichts zu sagen.

     

    Und dann gehen sie alle wieder nach Hause und engagieren sich nie wieder für Politik. Weil sie ja "gesehen haben, dass es nichts bringt".

  • R
    rusti

    Diese Intelligenzbestie reißt sein Maul zu weit auf. Er hat leider keinerlei Ahnung vom Leben, denn seine so geliebte Wirtschaft ist ein aussterbender Ast der Evolution. Das stinkt ihm wohl.

  • S
    steffen

    Pseudoinvestigatives Nachgefrage, mangelnde Recherche... Schade, hier hätte auch ein aufschlussreiches Gespräch draus werden können.

    Und in zwei Punkten möchte ich Hörhan recht geben:

    1. Wirtschaftswissen ist wichtig und muss in Schulen zentraler werden. Nicht um der Wirtschaft einen Gefallen zu tun, sondern um die Menschen in die Lage zu bringen, Prozesse zu hinterfragen und sich nicht von Wirtscjaftsverbändem, Lobbygruppen, Gewerkschaften und NGOs unkritisch informieren zu lassen.

    2. Wer sein Konto bei seiner Kreissparkasse kündigt und sein Geld wegen einem halben Prozent zu einer Direktbank schiebt, hat die Krise mitverursacht. Wer dann noch von seiner Ex-Bank billige Automaten fordert, ist eine Heuschrecke im kleinen Format aber im besten Sinn.

  • T
    Torben

    Laizisten in die Bibelstunde!

  • T
    T.V.

    Wer ist der Mensch und warum nur interessiert mich seine Meinung nicht?

    Wer sich als Punk bezeichnet, während er im kapitalbezogenen Mainstream schwimmt wirkt einfach nicht wie jemand der zu kritisch-reflektiertem Denken fähig ist.

  • BP
    BRUNO (NICHT PROBLEM BÄR)

    Also ich habe früher als Punk, in meiner Jugend, auch gerne gegen jeden und alles gewittert und provoziert.

     

    Unter anderem habe ich auch die Hühner, beim Bauern im Stall gegenüber, gefickt.

     

    Nun Frage ich mich die ganze Zeit ob der Hahnenkamm Punker, auf dem Bild da, nicht doch etwa mein Sohn ist!

     

    Wenn nicht,

    dann ist er halt auch nur eine Worthülsige Pappnase, so wie alle möchte gern Finanzgenies die nun nur zu gut wissen, dass sie demnächst ebenso gefickt werden, wie früher die Hühner beim Bauern im Stall. :o)

  • SR
    Sid Ratte Penispopel

    Dieser Mensch scheint mir vom Standpunkt Punkrock so sinnlos zu sein, wie eine Schleimkeim-Reunion. Der braucht dringend ne Bierdusche.

  • M
    Mordred

    Wir haben genug Ahnung von Wirtschaft: Hörhan hat Resourcen. Wir nehmen sie ihm weg. Simpel.

  • G
    genervt

    Ist ja süß, was hat denn dieser Bubi geleistet ?

    Seinen Karrieredaten nach gehört der Mann zu den Leuten, die nichts leisten, aber über alles meckern. Sein Rat, läuft doch daruf hinaus, dass alle so werden sollen wie er. Das funktioniert allerdings nur auf dem Rücken vieler anderer. Wenn sich die jungen Leute dasselber Ziel setzen, dann heißt dass nur Geld (=Macht) und dann läuten wir die nächste Runde der Finanzkrise ein.

    Nee, altkluge Sprüche von jemanden, der von einem pervertierten Kapitalismus hochgespült wurden, da wird mir ganz übel........

  • GH
    Georg Hansen

    Schlechter Journalismus.

    Herr Timo Reuter sollte evtl. noch einmal die Grundlagen über Interview-Führen lernen.

  • M
    Martin

    Ein neoliberaler Punk, ja nee, is klar.

     

    Schimpft gegen Angepasstheit und arbeitet in der Finanzbranche.

     

    Vielleicht sollte sich der Herr mal wegen seiner offensichtlichen Persönlichkeitsspaltung in Behandlung geben.

     

    Mal im Ernst, genau solche Gestalten sind es, die die (Finanz-)Welt in den Abgrund treiben. Ein Witz der Mann und Gott sei Dank ist im Interview auch mal niemand auf die "American Dream" Propaganda reingefallen.

  • A
    AKRM

    Noch nie was von dem Herren gehört, ist mir aber gleich sehr unsympathisch. Diese Aussagen machen mich sowas von wütend!!!Oh Mr. bin ja so "frei und selbstbestimmt" und hänge dem 80er-Jahre Punk hinterher, weil es die einzige Zeit in meinem Leben war, in der ich Spaß hatte. Gar nicht auszumalen in wie viele Ä****e er kriechen musste, um in seine derzeitige Position zu kommen. Das einzige was er tut ist RTL-Klischees über die Jugend zu bedienen. Wie arm. Super Tolerant Alt-Punk! Die Proteste sind nicht sinnlos, sondern das sinnvollste was seit Jahrzehnten passiert! Das Argument, dass alle Menschen selbst an der Situation schuld sind, ist ebenfalls haltlos. Die, ich sage mal überspitzt 99%, haben ja überhaupt keine Rechte und Möglichkeiten zu gestalten, dagegen wird ja auch protestiert! Und dann auch noch Schleichwerbung für sein dämliches Buch machen. Was für eine Dreistigkeit!

    Also ich als junger Mensch(20), kann da nur sagen: "Nein, solche Menschen brauchen wir nicht!"

     

    Dennoch: Schöne Fragen, die ihn vermutlich etwas ins Rudern gebracht haben!

  • D
    Demokratin

    Harvard, McKinsey, J.P. Morgan ... sehr beeindruckender Lebenslauf, ich ziehe meinen Hut ohne Ironie

  • H
    harry

    da scheint jemand so tief im speck zu stecken, dass er sich gar nicht vorstellen kann, das es neben diesem system in dem er so erfolgreich und fett funktioniert, noch andere werte und inhalte gibt. man muss sich nicht das aneignen, was man verabscheut um es z uverbessern. allerdings hat er in einem punkt recht. von selber ändert sich nichts.

     

    mckinsey ist ja wohl so ein beispiel für aktiven einfluss von aussen in funktionierende systeme. da wird optimiert um den profit des auftraggebers zu steigern. das ist das einzige interesse.

    ein tolles beispiel, wirklich.

  • D
    Demian

    Wieso soll jemand etwas über eine "wissenschaftliche" Disziplin lerne, welche i.d.R. begriffsgetreu als Lerhberuf aufgefasst werden müsste, wenn er nicht im geringsten die Neigung dazu hat, eine derart befriedigungslose Tätigkeit auszuüben?

    Schon mal gefühlt? Erkenntnisse beim Lesen gewonnen? Interkulturelle Erfahrungen in Eigenleben-fernen Gesellschaftsebenen gemacht? Musik gespürt? Kunst gespürt? Größe und Weisheit begriffen? Demut gelebt? Geliebt?

  • W
    Wohlstandsverwahrlosung

    Hörhan verlangt von den Protestierenden, nach den Regeln eines Systems zu spielen, gegen das sie aufbegehren.

     

    Dabei setzt er die Logik der Macht gegen die vermeintlich naiven Vorstellungen der Protestierenden, bezichtigt die Ausgegrenzten und die Empörten, die eben nicht mitmachen wollen in einem System, das sie als ungerecht, unwürdig und zerstörerisch wahrnehmen, einfach der Faulheit, und argumentiert auf der Linie des konservativen Leistungsprinzips, obwohl dieses in der neoliberalen Realität völlig seine Bedeutung verloren hat. Zumindest von den Eltern und Großeltern, die nicht begriffen haben, wie sehr sich die Verhältnisse seit ihrer eigenen Jugend gewandelt haben, könnte er auf diese Weise einige gegen ihre revoltierenden Nachkommen aufbringen. Divide et impera, die Profiteure des Bisherigen werden es ihm danken.

     

    Hörhan selbst erfüllt offenbar die geforderte Eigenschaft der Kreativität - und jene der völligen Amoralität, die die Gesellschaft erst an den Abgrund gebracht hat, vor dem sie jetzt steht. Und wenn die Protestierenden seinem Ratschlag folgen, wird sich alles nur ändern, um zu bleiben, wie es ist.

  • NP
    nofuture Profiteur

    Da versucht ein zukünftiger Profiteur die zu starke Systemkritik zu dämpfen, weil er auch noch in Zukunft vom System profitieren will.

     

    Die Proteste in Spanien sind fruchtlos geblieben, das ist schlimm. Das Problem war aber die Ziellosigkeit oder besser Unfokussiertheit und nicht die Gegnerschaft. Bei den Occupy Protesten werden die Vorstellungen langsam schärfer.

     

    Sich in einem System und für ein System zu engagieren, wie Herr Hörhan fordert, dass so leicht von Gier und Blindheit an den Rand des Ruins getrieben wurde könnte man tatsächlich viel eher als ziellos bezeichnen. Wobei die Gier und Blindheit nicht nur bei Invenstmentbankern zu finden war. Auch viele griechische Wähler wussten, dass ihre Parteien ihr Land in den Ruin treiben und trotzdem wurden sie gewählt. Ein Problem indirekter Demokratie.

     

    Ob direktere Demokratie in unserer Zeit zu besseren Ergebnissen führt ist nicht sicher. Ich denke aber wir sollten es einfach mal versuchen. Immerhin würde es die Möglichkeiten von Lobbyisten stark einschränken.

     

    So, einige Aspekte angerissen. Mehr geht in einem Kommentar nicht. Vielleicht sollte ich auch ein Buch schreiben... ;-)

  • A
    Anonymous

    Wow ein weltfremderes Gelaber hab ich schon lange nicht mehr gehört.

    Und er glaubt wahrscheinlich wirklich noch daran, das er was bewegt und "verändert" in der Finanzwelt.

    "Ich lebe frei und selbstbestimmt"...haha das bedarf wirklich keinen Kommentar.

  • I
    igoy

    Am Tag Investmentbanker im Anzug, Abends gelt er sich einen Iro in seine brave Jungs Frisur. Der hat echt den Durchblick.

  • MA
    Moritz Arndt

    Mir ist gerade schlagartig schlecht geworden. Wie dumm, dreist und altklug kann man sich eigentlich noch darstellen?

    Wie kann sich diese... Person (ich möchte hier nicht von Mensch sprechen) mit seinen 35 Jahren erlauben so etwas loszulassen und über die "jungen Leute" zu reden. Herr gevatter Greis denkt wohl die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

    Seine Kernaussage - strebt nach wirtschaftlicher Macht (also primär Geld) und dann könnt ihr Einfluss nehmen. Lernt wie das System funktioniert sagt er...

    Er scheint sich demnach nicht besonders mit der Occupybewegung beschäftigt zu haben. Viele haben bereits gelernt, dass in dieser Bewegung wohl, wenn auch nicht bei jedem, ein relativ hoher Wissensstand herrscht. Ausserdem sind das nicht "die jungen Leute" sondern Menschen aus allen Altersklassen.

    Bleibt nur noch zu sagen, dass eben ein Großteil, egal wie sehr sie strampeln, niemals zu wirtschaftlicher Macht gelangen werden, da ihnen nicht so viel in die Wiege gelegt wurde. Mansche Menschen müssen sich eben noch mit ganz simplen Dingen auseinandersetzen, wie zum Beispiel, wo bekomme ich für heute etwas zu essen her. Vielen Dank für das Interview, es bestätigt meine Meinung voll und ganz!

  • AN
    Ach, noch was

    ...dann ist aber Herr Westerwelle auch ein Punk.Anstelle sich die Haare streng nach oben zu gelen (Hörhan), muss man sie nur nach hinten gelen.Aber Punk ist man ja im Herzen, weil es von innen kommt.Und deshalb ist Gerald Hörhan kein Punk, sondern nur ....?

  • J
    juchuuu

    Das, was tatsächlich sinnlos ist, ist dieses Interview mit diesem Menschen namens Schweinchen Schlau.

  • M
    Marcel

    Seit wann ist in der tat denn Platz für Bullshit?

  • A
    Arigo

    wenn man schon solche neunmalklugen interviewt, dann bitte mit kritischer interviewfuehrung! was soll man bitte von jemandem, der VWL und BWL studiert hat und somit systemimmanent denkt, was sich auch daran zeigt, dass er fuer McKinsey arbeitet, erwarten, etwas interessantes zu dem Thema Systemalternativen zu hoeren?

     

    Dennn, wie von Hoerhan vorgeschlagen, das 'kreative nutzen des system' ist doch nicht anderes, als das fortbestehen desselben...

     

    Liebe taz, da gibt es doch wirklich spannende menschen, die man stattdessen interviewen koennte...

  • A
    Arigo

    wenn man schon solche neunmalklugen interviewt, dann bitte mit kritischer interviewfuehrung! was soll man bitte von jemandem, der VWL und BWL studiert hat und somit systemimmanent denkt, was sich auch daran zeigt, dass er fuer McKinsey arbeitet, erwarten, etwas interessantes zu dem Thema Systemalternativen zu hoeren?

     

    Dennn, wie von Hoerhan vorgeschlagen, das 'kreative nutzen des system' ist doch nicht anderes, als das fortbestehen desselben...

     

    Liebe taz, da gibt es doch wirklich spannende menschen, die man stattdessen interviewen koennte...

  • R
    Renegade

    Nun ja, ich kenne sein Buch nicht, aber der Aufruf, den er hier macht, ist in der Tat gut - sinnlos gegen ein System zu demonstrieren, was man noch nicht mal verstanden hat, und dann entweder keine oder wenig durchdachte Alternativen zu bringen, bringt rein gar nichts und macht alles vielleicht nur noch schlimmer.

     

    Anstatt nur zu verlangen, ohne etwas zu tun, sollte man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Sich natürlich gegen das System zur Wehr setzen, aber auch persönlich Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen. Wenn hier in Madrid tausende Studierende für mehr Arbeitsplätze streiken, dann allerdings in der Universität keinerlei Anstrengungen unternehmen, etwas zu lernen und eine gute Ausbildung zu bekommen, ist das naiv, kontraproduktiv und wird nie zu einem echten Erfolg, geschweige denn einem besseren Leben führen.

  • T
    Toni

    Was für ein einfältiger, dummer Mensch. Hat dieser Typ auch mal bedacht, dass nicht jeder die selben guten Startbedingungen ins Leben hat? Obwohl er vielleicht 10mal leistungsfähiger als Hörhan ist?

    Ich bin davon überzeugt, dass ich mehr über "die Wirtschaft" weiß als dieser aufgeblasene Gockel, allein hatte ich sehr schlechte, aber gutverdienende (und damit keine Chance auf Bafög) Eltern und hatte daher weniger die Chance mich auf ein 1,0 Examen, was Hörhan trotz seiner sehr guten Bedingungen m.W. auch nicht geschafft hat, zu konzentrieren.

     

    Hätte ich deine Bedingungen, lieber Gerhald, ich hätte viel mehr als du Versager erreicht.

  • MO
    Mike Orach

    Mich würde interessieren, ob er sein Studium von seinen Eltern finanziert bekommen hat.

     

    Denn solche Großmäuler gibt es zuhauf. Damit meine ich Leute, die gern verdrängen, das Bildung auch Geld kostet.

  • A
    Ajo

    Falls es irgendeine Ehre hinter dem Begriff Punk gibt, hat dieser Mensch sie definitiv nicht verdient.Sein Leben selbst in die Hand zu nehmen ist zwar in Teilen der Punkszene eine durchaus bedeutende Idee, doch wird darunter keinesfalls eine opportunistische Unterordnung unter unser Finanzsystem verstanden, eher das Gegenteil. Es geht um radikale Gesellschaftskritik, nicht darum, eine hohe Position in der Gesellschaft einzunehmen. Es geht auch nicht darum, Macht (über andere) aufzubauen. Sowieso haben erst einmal andere jede Menge Macht über einen selbst, wenn man sich dem Kapitalismus unterwirft.

     

    Einem Teil der Punkszene könnte er sich aber trotzdem zugehörig fühlen, nämlich denen, die sich damit zufrieden geben, asozial zu sein, das sind seine Einstellungen nämlich auch. Ein ganz normaler Banker eben.

  • I
    Ingo

    1. Zentralbankenkommunismus beenden!

    ( Schuldenschnitt 100%)

    2. Geld entstaatlichen!

     

    3. Staatsanleihen verbieten!

     

    4. Alles was der Staat sich nicht leisten kann, nicht als

    Leistung anbieten.

     

    5. Rente, Arbeitslosengeld und medizinische Versorgung

    muss sich der Staat leisten können zu Kaisers Zeiten

    mit dem Goldstandard ging dies auch.

     

    6. Autarkie als Wirtschaftskonzept.

     

    7. Geldschöpfung aus dem Nichts von Banken unter Strafe

    stellen.

     

    8. Wucher streng verfolgen und Wucherer enteignen.

     

    9. Großprojekte ohne Direkte Demokratie verbieten.

    (Kraftwerke, Autobahnen, Schienennetze etc. pp.)

     

    10. Geheimverträge, die das Volksvermögen berühren für

    null und nichtig erklären! (PPP)

  • MZ
    M. Zinke

    stimmt was er sagt!

     

    den allermeisten menschen (egal ob jung oder alt) in deutschland fehlen die grundlegendsten kenntnisse zum wirtschaftssystem.

    es ist gruselig wie hier über "die" banken, "die" wirtschaft, "die" unternehmen und "die" manager geredet wird - völlig ahnungslos über tatsächliche zusammenhänge und funktionen.

    irgendwie ist in den meisten köpfen ein "herr deutsche bank", dem persönlich die ganze bude gehört.

    begriffe wie umsatz, gewinn, ertrag, aufsichtsrat, vorstand, geschäftsführer, abschreibung, eigenkapital, fremdkapital, staatsverschuldung, staatsanleihen, ratings, können die wenigsten verstehen und haben komplett abstruse vorstellungen von den vorgängen in "der" wirtschaft.

     

    wenn man tatsächlich ein mindestmaß an wirtschaftlicher bildung vermitteln würde, könnten die menschen kompetenter mitreden und die wirklichen probleme eher erkennen, anstatt pauschal gegen "den kapitalismus" zu kämpfen.

     

    aber das ist in unseren grün-rot-sozialistisch-guten lehrerzimmern und gez-medien indiskutabel...

  • JV
    joint venture

    und der redet etwas über angepasste?

    ich nehm das mal als plattform für dieses klangvolle liedchen des von mir als tarnamen gewählten künstlers:

     

    Markt, Marx Und So Weiter

     

    Ich hab die Marktwirtschaft studiert und hab eins dabei kapiert:

    die glauben, daß die Gier nach Geld zu Gutem führt in dieser Welt.

    Die sagen, daß durch selektiern die Verbraucher profitiern.

    Was das heißt, das wurd mir klar, als ich dann ohne Arbeit war.

     

    Was das heißt, das wurd ihm klar, als er dann ohne Arbeit war.

     

    Um mich schnell davon zu lösen, hab ich erstmal Marx gelesen.

    Marx hat recht, dem Kapital sind die Menschen scheißegal,

    doch bleibt auch wahr, daß hier auf Erden niemals alle Brüder werden.

    Vielleicht einst auf dem roten Stern arbeiten Arbeiter dann gern.

     

    Vielleicht einst auf dem roten Stern arbeiten Arbeiter dann gern

     

    Nach Marx las ich dann Hegel. Und bei Hegel stand die Regel:

    alles, was sich widerspricht, widerspricht sich letztlich nicht,

    aus den Zwein entsteht das Dritte, aber such nicht nur die Mitte.

    Es gibt da oft was obendran, das beide dann vereinen kann.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=JwjTZJ3AQpg

  • T
    tollschocken

    Ratschläge an eine anonyme Menschenmenge sind genauso zweckfrei wie Vorschläge, gefälligst mal gegen etwas zu demonstieren oder zu streiken, was im Bierdunst des Betrachters gerade angebracht scheint. Völlig weltfremd scheint mir darüber hinaus die Feststellung, dass der größte nicht-bewegungsorganisierte Massenprotest (in Spanien und nun mittlerweile weltweit in verschiedenen Ausprägungen) "nichts gebracht hat". Auf jeden Fall weiß ich jetzt schon mal, was für einen "Ratgeber" ich mir sparen kann. Danke dafür, taz!

  • EM
    eingetragenes mitglied der angepassten protestierenden jugendlichen

    Der Schluss von Herrn Hörhan, dass Fehlen von Ergebnissen des Protestes sei im Fehlen von Zielen der Demonstranten begründet, ist etwas voreilig. Ich glaube den Demonstrantinnen geht es, ähnlich wie Hörhan, um die Möglichkeit ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Allerdings nicht in dem man nach dem Besuch der Eliteuni in einem international ausbeuterisch tätigen Konzern soviel Geld verdient, dass die damit einhergehende Macht einem nicht nur erlaubt Macht über sein eigenes Leben, sondern auch über das Leben vieler anderer Menschen auszuüben. Aber dieser Weg zu Selbstbestimmtheit ist nur für eine kleine Gruppe von Menschen zugänglich und erstrebenswert. Und die Demonstranten wollen, soweit ich das erkennen kann, dass ALLE selbstbestimmt leben können. Aber diese Forderung ist schwer durchzusetzen, deshalb gibt es so wenig sichtbare Ergebnisse der Proteste.

  • HM
    Herr Melter

    Sein Buch habe ich zugegebenermaßen nicht gelesen. Aber das hier abgedruckte Interview ließe sich genauso gut auf "Die jungen Leute sollen mal lieber arbeiten gehen" reduzieren.

     

    Wahrlich ein Ideengeber!

  • A
    Arbeiter

    “Man muss da nichts verstehen, außer: dass eine Umverteilung von unten nach oben stattfindet."

  • P
    PrankPunk

    Na fein, dann sollen die Leute jetzt also am besten Wirtschaft studieren. Dabei ist inzwischen hinreichend bekannt, dass an den Unis immer noch die klassische neoliberale Lehre gilt, wonach der Markt perfekt funktioniert und alles von selber regelt.

    Das passt dann wieder zu Hörhans Business-Modell bei Mc Kinsey. Die Punkerklamotten sind dann nur eine neue Masche, um das unter den Wutbürgern zu vermarkten.

  • N
    NaBoHi

    Ich kann dem guten Mann nur wünschen, dass er es locker nimmt, wenn ihm bewusst wird, dass seine "wirtschaftliche Bildung" nichts weiter als Systemwissen ist.

     

    Will man innerhalb des Systems etwas erreichen, kann man seine Ratschläge meinetwegen befolgen. Für die, welche das System als Ganzes ablehnen, trifft das aber nunmal nicht zu.

     

    Derjenige, der das System nicht zu verstehen scheint ist einzig und allein der feine Herr.

    Den Überblick über das große Ganze gewinnt man nämlich nicht von drinnen, sondern von draußen und aus einiger Entfernung :)

  • N
    Nils

    Schonmal auf die Idee gekommen, dass das System, was sie da glauben, verstanden zu haben, ein versagendes System für die Gesamtbevölkerung ist, Herr Hörhan? Wahrscheinlich nicht, denn dann würden ihre egoistischen Anweisungen (das System verstehen lernen und für die eigenen Ziele nutzen) ihnen als das was sie sind erscheinen. Nämlich Ausgeburten der kapitalistischen Individualideologie, in der jeder nur für seine eigene Gewinnmaximierung eintritt. Aber sie zeigen ja ganz schön, dass man mit begrenzter intellektueller Flexibilität (oder gerade aufgrund derselben?) auch die großen symbolträchtigen Institutionen unserer Finanzwelt durchlaufen kann.

    Was die Occupy Bewegung wenigstens geschafft hat, ist den globalen Missstand zu erkennen. Die Lösung für diesen Zustand kann wohl kaum durch diese Gruppe gefunden werden, sondern wird wohl in einem Prozess zu erreichen sein. Dieser wird hoffentlich von der Diktat der individuellen Gewinnmaximierung befreit sein, was schon ein erster wichtiger Schritt ist.

  • J
    jemand

    "Bildet euch wirtschaftlich, so dass ihr mitreden könnt."

     

    Da hat er recht. Allerdings finde ich ich viele wirtschaftliche Debatten auch undurchsichtig z.B. habe ich in keiner der vier deutschen Tageszeitungen die ich täglich online lese eine gute & verständliche Erklärung des Finanzhebels gefunden.

    Und unsere Politiker sagen ja auch schon, dass sie nicht mehr durchblicken.

  • KR
    Krishna Redon

    Das ist nicht weill mann ein Irokesefrisur trägt das mann ein Punk ist. Der Punkbewegung ist Anarchistich und antikapitalistich. Ausserdemm wir brauchen nicht Wirtsfaftspezialisten zu sein um zu merken das Kapitalismus ein ungerecht systemm ist (also, mein meinung nach, falsch). Der occupy Wallstreet bringt was wann noch mehr leute mit machen .

  • U
    untilted

    wenn hörhan von "wirtschaftlicher bildung" spricht, dann meint er BWL und nicht politische ökonomie. in seinen "vorschlägen" ist das politische nichtmal ansatzweise vorgesehen. frei nachdem motto "revoltiert! aber bitte nur in den engen grenzen die der markt setzt".

     

    sein kokettieren mit images der counterculture macht seine position nur noch problematischer - die "klassischen" neoliberalen waren & sind zumindest ehrlich in ihrer abneigung gegen das politische.

  • SM
    Schulden machen

    Von bezahlten Wirtschaftskursen um noch mehr Lehrer zu bezahlen die so beliebt sind wie Hartz4-Schulungen oder Erste-Hilfe-Führerschein-Kurse sieht man im Artikel nicht mehr viel ausser dem letzten Satz. Wenn ich nichts überlesen habe.

     

    El Bottellon und gigantische Jugendarbeitslosigkeit wurde schon vor Jahren von Telepolis beschrieben. Die Spanier haben vermutlich Ziele. Die übersieht er wohl, weil hier angeblich Ausbildungs-Knappheit herrscht. Die Lehrlinge sind arbeitslos wenn die Rentner wegsterben. Das kann jeder Wirtschaftsdiplom-Mathematiker sofort vorrrechnen. Excel does the Job. "Data-Journalism". Früher hiess das "mitdenken" und "hinterfragen".

     

    Ich würde (neben WikiData, WikIdea, WikiProject WiCrowd usw.) auch gerne WikiLean aufmachen.

    Dort würde man sowas lernen können. Multiwahrheitswikimäßig natürlich. Also auch mehr als eine Meinung. Dann aber Votes welches man besser findet und warum.

    Selber lernen statt Frontalismus.

    Sido und Bushido müssen in Talkshows die lobbyhörigen Politiker logisch und argumentativ zerlegen können und von den anständigen Politikern Lob und Beipflichtung ernten. Dieter Bohlen hat ein BWL-Studium und seine nebenläufigen Kommentare zur Musik-Industrie sind besser als was man in der gefärbten Presse (und auch bei taz) so liest.

     

    Die Sachen sind nicht kompliziert.

    Adam riese hat die islamischen Zahlen als Ersatz für die katholischen römischen Zahlen eingeführt und den normalen Leuten Rechnen beigebracht, um nicht von Kirchlern und ihren Adels-Freunden mit "Wir sind schlauer als ihr, das ist voll krass kompliziert" abgezockt zu werden. "Ey wieso ? Griechenland holt sich krass Ferrarikredit. Bank und Regierung und Überprüfungs-Kommisssion von Barroso ist dumm wie US-Grundstücks-Krise und gibt voll Euro-Kredit. Griechenland krass pleite wie mein Schwager und Politiker schämen sich voll krass und geben daher Banken die schuld und organisieren Proteste dagegen wo nicht mal Freibier und Würstchen oder kostenlos Döner gibt. Wie bei meiner Schwiegermutter und ihrer Nichte oder der letzten Promischeidung....".

    Am besten mit klar deutscher Einleitung und (vom selben Sprecher!) dann türkisch dialektisiert rübergebracht. Doof nur das der nie wieder Arbeit kriegt. Also macht es doch keiner.

    Denn an der Krise haben NUR die Politiker und Kontrollbeamten die Schuld. Auch die Presse läuft mit und gibt den Banken die Schuld. Dann aber fordern das Opel, Holzmann, Quelle usw. voll die Bankkredite kriegen sollen um nicht insolvent zu gehen. Sehr logisch. Wenn man zur adelshörigen Establishment-Presse gehört. Aber nicht für eine wahre Presse.

     

    Da man keine Lust hat, für WikiLearn abgemahnt und vors Verfassungsgericht verklagt zu werden, gibt es sicher bald von DAX-Firmen finanzierte Schulprojekte. Wir erinnern an die von der Taz regelmäßig erwähnten DAX-finanzierten Schul-Projekte.

    Echtes Lernen geht heut anders. Wie ein Nebel. Selbststärkend praktisch ohne Geld und Frontalismusfrei.

    Die Germanier mussten ihre Gesetze (das erste hat die Blutrache abgeschafft) von Lateinischen Priestern aufschreiben lassen. Vielleicht ist das hier ja gängige Praxis andere denken zu lassen weil alles so kompliziert ist (Merkel geht es besser, mir geht es schlechter. Voll kompliziert.) und jeder es kritiklos nachplappert. Die Schulpflicht war ja auch nur für gesunde Soldaten. Folge: Weltkrieg 1 und 2.

    Wikilearn hätte man schon 1999 von Trittin und Schröder statt dem neuen Markt ohne relevanten Geldaufwand haben können. Tja. Schade drum :-(

    Kriegt die erfolgreiche und bekanntermaßen völlig wirksame Nachhilfeindustrie halt das viele Geld.

    Wer für 100%-Frontalismus ist, druckt auch Emails aus. Bald hat Microsoft und Apple viele Lern-Trivial-Patente. Obwohl es eigentlich deutsche Foren-Ideen von vor 5-10 Jahren waren.

    Die Dummheit ist selbstverschuldet. Wozu soll auch ein Reporter das Kuchenmodell der Besteuerung kennen. Ist ja zu kompliziert und der Staat und die oberschlaue Merkel und der Arbeitgeber machen die Lohnsteuer für einen. Jeder Freiberufler erkennt sofort, das praktisch kein Reporter Steuer-Erklärung selber macht. "Wie ein Blinder von Farbe schreibt" lesen sich die Berichte nämlich.

     

    Die Verdummung erreicht dankenswerterweise aber auch den Adel+Klerus. Die finden dann auch keinen mehr, die ihre Reden tippfehlerfrei schreiben. Das ist bei Reden auch egal. Aber für Lobbytexte usw. braucht man doch Leute mit Rechtschreib-Kenntnissen. Die Durchdummung ist wie Wasser das die Einkommenspyramide hochsteigt oder einen Oldtimer oder Unterboden durchrostet => Die Folge ist Vernichtung und Untergang. Bald sind Lehmhütten stabiler gebaut als Einfamilienhäuser. RTLs Horror-Schrotthaus-Dokus beweisen es.

    Für manche Dr.Titel muss man auch nicht mehr viel machen.

    Die nachrückende Bevölkerung ist Leistungsschwach. Und bessere Bildung ist viel billiger, besser und zillionenfach einkommens-gerechter! als Frontalismus. Und es kann nebenläufig kostenarm (die haben eh Smartphones oder Pads oder Netbooks) als Ersatz für Nachhilfeindustrie aufgesetzt werden.

    Negroponte, Wikimedia, W3C usw. sind leider eher verzögernde Faktoren :-( Die Content-Firmen von USA werden bald alle Schulbücher "patentieren". Dann wars das für günstige gerechte Bildung. WikiLearn hätte es verhindert. Doch der Glaube an Frontalismus verhinderte es. Obwohl man nicht mal Geld dafür gewollt hätte sondern nur Schutz vor Abmahnungen (inzwischen auch vor Trivialpatenten).

    Also geht weiter in die frontalistische Schule und überlegt, wie ihr die Pension für Eure Lehrer, Schröder, Trittin, Künast, Merkel, Rösler usw. bezahlen wollt.

  • SS
    Stefan Schmiedel

    Was für ein Kleingeist. Typischer BWL-Schnösel in schicker Verpackung...

     

    Billige Provokation und Manipulationsversuch, um sein Buch abzusetzen.

     

    Mehr nicht.

  • W
    Wasistdasdennfüreinhirni

    so ein schmarn!

  • B
    Bernd

    Ein kleiner Marx-Lektürekurs für den Herrn wäre mal angebracht. Genauso wie für diejenigen, die sich auf den occupy-Demos rumtreiben.

    Abegesehen davon ist es nur lächerlich sich als Punk zu bezeichnen, wenn das einzige was Punk an einem ist, mal auf einem Konzert gewesen zu sein.

  • S
    spin

    lebe den widerspruch:

    "Das Problem ist, dass die Demonstrationen nichts bringen, weil sie keine Ziele haben. (...) Die jungen Menschen müssen wissen, was sie wollen. Das schaffen ältere Generationen besser. In der älteren Generation gibt es mächtige Stimmen, die 'Nein' sagen, wenn man ihnen etwas wegnehmen will. Die Jugend sagt nicht mächtig genug 'Nein'."

     

    geiles konzept.

     

    "Ich verkleide mich weder als Punk, noch bezeichne ich mich als „Investmentpunker“. Vielmehr hieß mein erstes Buch „Investment Punk“, (...) Ich stehe auf Punk-Musik, gehe gerne zu Rock- und Punk-Festivals und trage gerne die entsprechenden Klamotten."

     

    ach du scheiße....

  • BI
    Bertram in Mainz

    Diese seltsame Logik erschließt sich mir nicht. Man soll protestieren, indem man sich anpasst? Man soll sich anpassen, indem man nicht protestiert? Protest durch Nicht-Protest, was denn nun?

     

    Man soll es denen da oben mal so richtig zeigen, indem man nach deren Regeln spielt? Ist das eine Abwandlung von: "Schimpft nicht auf die Reichen, werdet einfach selbst reich"?

     

    Er soll doch seine Kritik klar und deutlich formulieren und nicht hinter solch verschwurbelter Argumentation verstecken!

  • S
    Student9913

    Immer das selbe mit diesen BWLern.

    Verwechseln Profitstreben mit Selbstbestimmung und Reichtum mit Freiheit.

    Ich währe schwer dafür alle Studiengebühren hier in Bayern auf die BWL-Studierenden abzuwälzen, vielleicht fühlt sich dann der ein oder andere genug motiviert etwas nützliches zu studieren und später einmal eine realwirtschaftlich produktive Profession anzustreben.

    Denn einen Betrieb erfolgreich aufbauen und führen kann, wenn es sein muss, auch ein Elektrotechniker oder ein Maschinenbauer.

  • E
    emil

    also verstehe ich das richtig, das system soll verändert werden, indem man teil des systems wird? ich demonstriere also nicht gegen banken, weil ich deren politiken blöd finde, sondern gründe selbst eine bank und treibe es da so bunt wie ich will?

     

    falls dieser quatsch auch nur halbwegs ernst gemeint ist, gibt es ein großes problem, denn unternehmen, die den rest der welt nicht ausbeuten sind nur sehr schwierig über wasser zu halten in dieser globalen wirtschaftswelt.

     

    gerade der hinweis auf die regeln der wirtschaft ist purer zynismus. was hier gesagt wird ist doch: durch das ausbeuten anderer fühlst du dich nicht mehr ausgebeutet. seitenwechseln, glücklich sein.

    gefährlicher unfug!

  • Z
    Zeitlos

    Was für ein Schwachsinn eines selbstgefälligen Gewinners im finanzpolitischem Zirkus.In Spanien hat die "15.M" Bewegung sehr viel verändert;eben dass jetzt überall über Wirtschaftspolitik diskutiert wird,und nicht nur über "Big Brother"Sendungen im Fernsehen;dass Wirtschaftsprofessoren auf den Plätzen Spaniens,Vorlesungen halten und Alternativen erarbeitet werden.Erst informieren-dann das Maul aufreissen!

  • D
    Dalago

    Ist wirtschaftliche Macht nicht das Problem an sich? Wirtschaftliche Macht in einem System aufzubauen, das man ablehnt, hieße ja erstens Selbstverleumdung und zweitens unterstützung des bestehenden systems. Wenn man etwas neues entstehen lassen möchte ist es mehr als legitim keine konkrete forderungen zu stellen. Meine These ist: Wahre Demokratie entsteht aus der kollektiven Intelligenz, d.h. wenn alle Menschen zusammen an etwas neuem arbeiten. Da ist es doch sehr weise, dass eine relativ kleine Gruppe (die hoffentlich noch anwächst) noch keine konkreten forderungen stellt, außer sich mit dem Wunsch nach veränderung gegen den vorherrschenden kapitalismus zu postionieren.

  • S
    Sokrates

    Oh man, der Herr Hörhan hat Nichts kapiert in Harvard. Es reicht aus, sich 30 Minuten mit Wirtschaft zu beschäftigen, um zu kapieren, dass der Kapitalismus tot ist. Es ist dumm, sich noch länger mit dem Kapitalismus zu beschäftigen. Es gibt Nichts mehr zum mitreden. Revolution jetzt!

  • A
    Alex (2)

    ähm... wo ist der Rest des Interviews? In Ansätzen fand ich das interessant, nur wo bleiben die Konkretisierungen?

  • P
    p3t3r

    mir ist schleierhaft was dieser mutant in einer seriösen zeitung wie der taz zu suchen hat

  • M
    miledhel

    Man Hörhan nicht mögen aber man muss sagen: Recht hat er. Demonstrationen sind ein unabdingbares Mittel zur politischen Meinungsäußerung um Menschen Wachzurütteln. Sie sind jedoch ungeeignet, um tatächliche Veränderungen herbeizuführen.

     

    Alternative Wirtschaftsformen können nur vom Volk selbst installiert werden, indem die mutigen die Angebote bereitstellen und alle anderen sich möglichst ausschließlich aus diesen Angeboten versorgen. Staat selbermachen heißt die Devise - dann verschwinden letztendlich nicht nur Großschlachtereien, Tiertransporte und die unsäglichen Biomarktketten von der Bildfläche, sondern letztendlich auch das Wachstumsbasierte Wirtschaftssystem mit samt seinen Hedgefonds, Holdings und Investmentbanken. Und der Politik kommt endlich die ihr vorgesehene Rolle zu: Verwaltungsangestellte im Auftrag des Volkes.

  • K
    Kabal

    Der feindseliege Ton des Interviewers ist unter aller Kanone und für ein offenes Gespräch - merkeldeutsch ausgedrückt - "nicht hilfreich". Kein Wunder, dass das Interview oberflächlich bleibt.

     

    Im Kern hat Hörhan nämlich recht: Die "Occupyer" wissen nicht, was sie tun. Sie haben lediglich das vage Gefühl, dass etwas nicht stimmt und verfallen in die alten Parolen, die schon bei den vorangegangenen Generationen dämlich waren. Diffuser Anti-Kapitalismus ist kein Ausweg.

     

    Am Anfang müsste die Erkenntnis stehen, dass die derzeitige Krise nicht einem Zuviel, sondern einem Zuwenig an wirklicher Marktwirtschaft zuzuschreiben ist. Der Staat hat in den vergangenen Jahren nicht zu wenig, sondern zu viel getan - zu viel Falsches.

     

    Unter der Ägide der Rotgrünen - die aktuell gegen "Heuschrecken" hetzen und froh sind, dass alle Welt über "Bankster" schimpft, statt über Politverbrecher - wurden einerseits wichtige Regulierungen der Finanzmärkte aufgehoben. In der Folge hat der Staat selbst in die Wirtschaft und Bankenwelt hineingefuscht. Eine Destabilisierung der Märkte und unheilvolle Verstrickungen des Staates waren die Folge.

     

    Ist den ganzen "Stop-corporate-rule"-Schreihälsen nicht klar, dass die Krise uns nur so getroffen hat, weil von Politikern kaputtverwaltete Landesbanken sich milliardenweise Müll haben andrehen lassen?

     

    Wir brauchen marktwirtschaftliche Lösungen: Wer sich verzockt, ist pleite: Das gilt für Banken, Unternehmen und EU-Staaten. Der deutsche Staat muss zu einer soliden Ordnungspolitik zurückfinden und das ständige "Retten" sein lassen. Wenn irgendetwas besetzt werden muss, dann ist es der Reichstag, natürlich auch das Europa-Parlament.

     

    Dass der Interviewer die unreflektierte Teilnahme an zeitgeistigen Demos als Zeichen von Mündigkeit und Engagement betrachtet, ist lächerlich. Dass er sie als Ersatz für Fleiß und Leistungswillen ansieht, íst kaum noch zu kommentieren.

     

    Hörhan macht zudem auf einen wichtigen Punkt aufmerksam: Der viel gescholtene "Kapitalismus" räumt dem kompetenten Einzelnen ungeheure Gestaltungsmöglichkeiten ein. Man hört immer die Forderungen nach "nachhaltigem Wirtschaften", "gutem Lohn" und betrieblicher Mitbestimmung. Wie wäre es denn, wenn die Dauerprotestierer mal die Transparente ablegen und wirtschaftlich tätig würden? Dann könnten sie ganz Deutschland mit umweltfreundlichen, sozialverträglichen, arbeiterselbstverwalteten Firmen überziehen. Aber manch einer bekommt wohl schon bei dem Gedanken an so viel Arbeit einen Burnout.

  • K
    kurt

    was für ein schrecklicher artikel!! er ist doch nur zum provozieren gedacht oder? wozu kann er sonst nützlich sein? die fragen an diesen "investmentpunk" sind hähmisch, doch noch viel schlimmer ist dieser ip selbst. ein parasitäres subjekt par excellance. besser kann man doch nicht nachvollziehen und dargestellt bekommen dass diese menschen einen kompletten realitätsverlust haben. Ich denke er beschreibt seine eigene zielsetzung im leben wenn er von "shoppen chillen schulden machen" quatscht. und er kann ja noch so sehr auf punk musik "stehen", der anspruch dass wer nicht "gestaletet", also nicht wie er auf rohstoffe in entfernten ländern wettet, nicht meckern darf, ist nicht punk-nicht mal demokratisch. Er hat sich ein image gebastelt, wie es in der marktwirtschaftlichen welt vorteilhaft ist-"lebe frei und selbstbewusst"."schuld an der krise" sind die menschen die in den städten wie frankfurt anfangen zu demonstrieren, die weltweit in städten zelten. die sind schuld!!! interessante verdrehung der tatsachen von einem akteur in diesem theaterstück.die zeit wirds zeigen, wenn diese menschen weiter an prekären arbeitsverhältnissen ihrem machtzuwachs und ihrem reichtum arbeiten, wird es nicht einfacher werden.stimmt es dass man in tunesien keine zinsen mehr nehmen darf?

  • P
    P.U.Baer

    Der reißt ziemlich überheblich sein Maul auf, dieser 35jährige "Punk"-Yuppie. Typisch Unternehmensberater.

    Unter den Demonstranten sind ganz sicher einige, die unser Wirtschaftssystem ebenfalls gut, vielleicht sogar besser und länger kennen als so ein Power-Point-Zahlen-Verdreher. Nur ziehen sie für sich daraus die Konsequenz, nicht beim Status-Quo mitzumachen sondern zu protestieren und Veränderungen zu fordern, die z.B. von attac auch durchaus konkret formuliert werden. Dieser Jung-Schnösel Hörhan wird kaum "das Wirtschaftssystem beherrschen" können. Er kann vielleicht auf den Tiger aufspringen und dabei Geld scheffeln. Echte Macht, das System zu verändern, hat er doch nicht. So etwas könnten allenfalls Warren Buffet und Bill Gates - aber auch diese nur sehr begrenzt.

    Genau wegen dieser vielen Gier-Hansel brauchen wir härtere Finanzmarktregeln.

  • N
    nakka

    Danke, taz für dieses tiefgreifende und hintergründige Interview.

     

    Ich habe nur noch nicht die Empfehlung von dem Typen verstanden.... vielleicht sollte ich ja erst einmal aufhören zu chillen, und Grundbegriffe lernen.

     

     

    begin{Brüllen}

    Aber mal ganz im Ernst, nehmen wir mal an, ich hätte grundlegende, umfassende betriebs- und volkswirtschaftliche Kenntnisse. Was soll ich dann bitte dann weiter tun, außer NICHT demonstrieren zu gehen?

    end{Brüllen}

    (Ich könnte mich noch darüber aufregen, was BWLer können oder insbesondere nicht können)

  • HH
    hans hase

    Diese Gesellschaft - und das trifft insbesondere auf die Jugend zu - hat verlernt, "Nein" zu sagen, das stimmt. "Nein" müsste vor allen Dingen zum Konsum gesagt werden. Doch Konsum ist Religion hierzulande. Am deutlichsten ist das Abhängigkeitsverhältnis bei der Computer- und Kommunikationstechnik zu beobachten: Jede noch so abwegige Nutzungsbedingung wird klaglos hingenommen, jede Datenschutz-Grausamkeit akzeptiert. Da helfen keine Proteste und keine Piraten, solange der Bürger seine eigene Verantwortung nicht sieht und entsprechend handelt.

  • A
    atypixx

    "Statt gegen ein System zu protestieren, das ihr gar nicht versteht, wäre es besser, es beherrschen zu lernen und für eigenen kreative Ziele zu benutzen."

     

    Mit anderen Worten: Lieber ein fröhlicher Täter als ein trauriges Opfer....

     

    Ein wahrer Super-Punk, dieser Herr Hörhan.

  • B
    BIGBROTHER

    Vollkommen richtig, das Ausmass an Nichtwissen bei vielen Okkupisten ist erschreckend - viele von den Protestierern sind offensichtlich erst vor kurzem politisch gereift und haben selbst die grundlegendsten gesellschaftspolitischen Analysen noch nicht gelesen, geschweige denn verstanden.

     

    Allerdings haben sie trotzdem ein ausgeprägtes Gespür dafür, was falsch und was richtig ist, dafür braucht man scheinbar keine Theorie - und keiner von denen würde sich am globalen Massenmord beteiligen, der z.B. durch Investmentbanker bei JPMorgan verursacht wird.

     

    Insofern müsste man den feinen Herrn Investmentbanker hier fragen, warum er seinen moralischen Kompass dermassen verloren hat und meint, sein Gelderwerb und sein persönliches Glück sei über das Leben anderer Menschen zu stellen.

     

    Warum kann er seine offenkundig überdurchschnittliche Intelligenz nicht in den Dienst der Allgemeinheit stellen und sinnvolle Lösungen für drängende Probleme erarbeiten?

     

    Stattdessen verliert er seine Lebenszeit damit, bei JPMorgan Geld zu scheffeln - wahrscheinlich noch mit Lebensmittel-Spekulationen und Wetten auf den Zusammenbruch von Staaten.

     

    Und so einer will den Leuten erzählen, was richtig ist und was nicht?

  • SI
    Son Ikon

    Wunderbar, solch Typen liebe ich! Mir Verlaub, da ist das "kleine Arschloch" eine

    wirkliche Zuckerschnute!

    Ich entnehme dieser Arroganz einfach nur das, was die allgemein gepredigt wird:

    Beim System mitmachen ohne Rücksicht auf Verluste, bis die Schwarte kracht und nur dann darf man die Fresse aufreißen.

     

    Ein typischer Investmentkranker statt Punker!

     

    Mach weiter so Junge, aber geh´uns nicht auf die Eier!

     

    MFG

  • F
    Felix

    Hören Sie auf Herr Hörhahn! Sie verraten der breiten Masse gerade das Geheimnis des Kapitalismus.

     

    Wenn alle Menschen den Kapitalismus begreifen würden und ihre Lebenshaltung anpassen, dann würde die Wirtschaft zum Erliegen kommen. Denn Menschen, die verstanden haben, wie Kapitalismus funktioniert konsumieren nicht mehr!

     

    Wer den Kapitalismus verstanden hat geht auch nicht mehr aus, tausende von Restaurants und Keipen würden schließen müssen.

     

    Wer den Kapitalismus verstanden hat bleibt zu Hause und bildet sich weiter. Sein einziger Konsum besteht neben Lebensmitteln und bescheidener Bekleidung nur noch aus Weiterbidlungsliteratur, Bibliotheksgebühren und allenfalls Ausgaben für beruflich nützliche Kurse.

     

    Wer den Kapitalismus verstanden hat bekommt niemals Kinder. Sondern bleibt sein Leben lang hochmobiler und extrem flexibler Single mit einem Hausstand, der in einen Kleinbus passt. So kann er sofort ohne Verzögerung der Arbeit hinterherziehen, wie es die Industrie fordert.

     

    Kurz und gut: Eine Gesellschaft, die den Kapitalismus verstanden hat und dessen Regeln konsequent befolgt wird über kurz oder lang zuerst sinkende Geburtenraten aufweisen, überaltern und schließlich aussterben.

  • D
    dielendieb

    Klingt nach Homöopathie.

  • M
    max

    voll goil alta!

    anstelle von "bildet euch, um zu verstehen, wie ihr das system verändern müsst, um eure vorstellungen von einem gerechteren miteinander zu verwirklichen" setzt herr vollschlau ein "bildet euch, um das system dazu zu nutzen, euch selbst zu bereichern", also ein "macht es doch wie die, gegen die ihr auf die straße geht". wozu noch mal habt ihr den interviewt? hat das interview irgendeinen wert oder der herr irgendeine prominenz?

    pauschale jugendbeschimpfung und egogewi...e, was für ein a...

  • S
    Silvia

    geil!wo habta DEN denn her?diese kleine,volatile Pappnase will provozieren?hahahaha WEN denn?und WOMIT?hahahahaha "It's a role-not a job" geh' k...en kleiner-mach dein buch zu und lass dir von mami selbstbestimmt deine pampersmarke aussuchen....hahahahaha wo habta DEN denn her?hahahahaha....die TAZ hahahaha

  • AJ
    Andreas J

    "Investmentpunker"? Wie bescheuert ist das denn?

  • V
    Volksverdummung

    .

    Der "bestellte Knabe" durfte bereits in der "Anne Will-show" den Querdenker spielen! Der erfolgreiche Investbanker mit der "Frohen neoliberalen INSM-Botschaft":

     

    "Schaut her, Leute! Ich bin einer von Euch, denn ich bin auch Punk-musik-Fan! Revolution und Änderungen am System bringen Euch -persönlich- nicht weiter. Macht es so wie ich; lernt eifrig und strebsam, auch wenn es nicht leicht ist, aber ich bin doch das VORZEIGE-beispiel dafür, dass es ohne Krawall geht!"

     

    Grins...

    Und wer hat dem HARVARD-STUDIOSUS die eisenharten US-Studiengebühren vorgestreckt? Stipendium von Bertelsmann, oder vom solventem daddy? Bankkredit? Harte Tellerwäscher-Karriere, oder Nebeneinkünfte als Bildungsexperte mit Schwerpunkt "Jugendsoziologie"?

    .

    Investmentbanker sind darauf spezialisiert ("abgerichtet..., dressiert, trainiert..."), vom Geld Ihrer Kunden zu leben, indem sie -ohne persönlich dafür haftbar zu sein- im globalen Glücksspielkasino ("Sekundenhandel" ohne Umsatzsteuer...) das Kapital Ihrer Kunden riskieren... Das VERLUSTRISIKO tragen die Kunden stets alleine, während die Wettexperten immer mindestens ihre Verwaltungsgebühren abzocken!

    .

    Der Mann ist bestimmt kein Vorbild für die Jugend.

    Aber ein guter PROPAGANDIST, der sich ganz gut dazu eignet, die SCHULD für das kommende wirtschaftliche Ungemach, den Leuten in Ihre "ach so dummen Schuhe" zurückzuschieben, bevor sie noch auf die IDEE kommen könnten, dass es die KASTE der DERIVATEJUNKIES war, die das FINANZSYSTEM ruinierte!

    .

    Spekulieren sollte man nur mit der eigenen Kohle und auf eigenes Risiko! Gilt auch für die "ehrenwerte Gesellschaft", unsere lieben Investmentbanken. Ok, sind ja nicht mehr so viele da; immerhin gab es einiges "UNTER DEN TEPPICH ZU KEHREN" nach "Lehmann Brothers", "Bear Stearns", "Merryl Lynch", "HR-Estate" inklusive versteckter "Depfa-Fonds", "IKB", "Sächsischer-Landesbank", "Westfälischer Landesbank", "Commerzbank" und "den anderen Tausend" institutionellen Opfern der organisierten Glücksspielsucht!

    .

    HESSE

    .

  • JW
    Joel W.

    Wow, nun ist es also das dreiste Interview eines, mit Verlaub, eingebildeten Schnösels, der meine endlich etwas rebellische Generation beleidigt, die mich zum Schreiben meines ersten Kommentars bringt. Ich, 20 Jahre jung, beschäftige mich seit etwa 3 Jahren intensiv mit unserem Wirtschafts- und Finanzsystem und seit einiger Zeit auch auf dem formellen Bildungsweg (Volkswirtschaftslehre an der Uni).

     

    Widersprechen möchte ich Herr Hörhan an dieser Stelle überhaupt nicht in der Analyse, dass die große Mehrheit wenig Ahnung vom Finanzsystem hat (auch wenn ich gute Gegenbeispiele kenne). Im Gegenteil, mir selbst begegnet jedes mal wenn ich Zeit bei den aktuellen Besetzungen verbringe eine krasse Unwissenheit über Grundmechanismen des Systems. Ich wage jedoch zu behaupten, dass jede und jeder einzelne dort, ganz im Gegensatz zum Herr Investmentbanker, verstanden hat, dass der enorm aufgeblähte Finanzsektor statt der Realwirtschaft und damit dem Wohlstand der Menschen lediglich einer Horde von ideenlosen Schnöseln als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme dient, um mit Mausklicks (gegen-)wertlose Geldmengen zu erzeugen.

     

    Und klar bekomme ich fast einen Burnout wenn ich pünktlich bei der Arbeit erwartet werde, von der ich nicht weiß, wem sie dienen soll, welchen Sinn sie hat oder welche meiner Talente ich darin entwickeln und ausleben kann (meistens keine). Und ja, ich bin auch stolz darauf.

  • R
    Ralph

    Sehr ulkig wie jemand der das System nicht versteht anderen vorwirft es nicht zu verstehen. Wenn jeder das System nutzen würde wie er, könnte er keine Gewinne mehr machen. Dann müsste er von den wenigen Menschen die das noch können erst einmal lernen wie man eigentlich produktiv arbeitet. Und genau dagegen richten sich doch scheinbar die meisten Occupy-Anhänger, gegen diese Mitesser die einfach nur die Systemfehler nutzen um Geld aus der Realwirtschaft zu stehlen, statt für ihr Geld zu arbeiten. In einem Punkt hat er aber Recht: diese diffusen Proteste bringen nichts. Ich glaube auch nicht daran dass daraus konkrete Forderungen entstehen werden, doch genau die brauchen wir jetzt.

  • C
    Crisssie

    Neoliberales Denken in seiner einfachsten Form: "Statt gegen ein System zu protestieren, das ihr gar nicht versteht, wäre es besser, es beherrschen zu lernen und für eigenen kreative Ziele zu benutzen." Dieses System grenzt aber aus, unterdrückt und belohnt Egoismus. In diesem System verwirklichen einige wenige ihre Ziele auf dem Rücken vieler anderer. Das IST das System und nicht Folge der Dummheit der Mittelschicht. Die Jugend sollte besser lernen, dieses System zu überwinden, als es zu beherrschen. Investment Punk ist dann hoffentlich irgendwann sowas von dead.

  • K
    Kommentator

    I.

    Inhalt des Interviews ist der in sich widersprüchliche Appell:

    "Rebelliert" für "wirtschaftliche Macht", indem ihr pünktlich zur Arbeit kommt, BWL und VWL studiert und Karriere macht!

     

    II. Bewertung:

    Bescheuerte Phrasen eines gealterten Pseudo-Punks und FPD-"Rebells", der sich auf biiligste Art und Weise vermarkten will.

     

    II. Konsequenz:

    Dieses Buch würde ich mir noch nicht mal schenken lassen, um mir meinen Allerwertesten damit abzuwischen.

  • PC
    Pat's Cat

    Menschen, die ein System überwinden oder zumindest ändern wollen, zu raten, ihre Ziele innerhalb eben dieses Systems zu verwirklichen, ist zwar provokant, aber mehr auch nicht.

  • W
    Wissender

    Was für ein widerlicher Typ.

  • D
    docvonstock

    Ein typischer Egomane. Was macht man mit solchen Leuten, die sich asozial verhalten? Es gibt ja Trainingskurse in Sibirien für besonders schwere Fälle, was Sozialpädagogen gern favorisieren.

     

    Typisch für eine Generation, die sämtliche Leistungen eines Wohlfahrtstaates abgriff um jetzt auf Kosten der Allgemeinheit weiter abzusahnen und die zu verhöhnen, die mit ihrer Arbeitskraft diese Brut aufpäppelten.

     

    Da er ja so ein begeisterter Punk, wie wäre es mit der Abwandlung eines Sponti-Spruches aus den 70er Jahren: "Hätte Mutti Hörhan abgetrieben - was wäre uns erspart geblieben!"

  • L
    Lope

    Wenn du den Feind nicht bezwingen kannst, dann werde so wie er: Halt die Fresse und mach Kohle, ändern kannst eh nix, es sei denn du hast ein paar coole Managementmethoden drauf!

    Super logisch und ein echt genialer Plan, gratuliere! Weder Punk noch irgendeine andere freie oder aufgeweckte Denke kann hinter so einer dumpfen, widersprüchlichen Aussage stecken. Der Gute klingt wie ein "Mitte-siebzig-CSU-Wähler".

    Hörhan, noch so ein Klugscheisser, den die Welt nicht braucht.

  • GA
    Gute Antworten

    Der Interviewer kling ja wie die alten 68er Lehrer wenn man ihnen eine neue Idee abseits der Wochenenddemo anbot. Die Fragen werden agressiv und enthalten Unterstellungen bis Beleidigungen. Schön sind die Antworten abseits des Weltrevolutionsgelabers auf welches der Interviewer mit wohligem Kopfnicken und einem Lobesartikel reagiert hätte. Warum nicht gleich wie die ARD, ZDF, SZ.... oder das "Neues Deutschland"? Andere Meinungen einfach nicht veröffentlichen. Da hebt sich der Blutdruck nicht so.