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Interview mit „Türkisch für Anfänger“-Star„Reich-Ranicki ist ein garstiger Zwerg“

Am Dienstag startet die dritte Staffel von „Türkisch für Anfänger“. Josefine Preuß über die Bedeutung von Preisen, das deutsche Fernsehprogramm und Hoffnungsträger Barack Obama.

Josefine Preuß erlebt als „Lena“ das turbulente Leben einer deutsch-türkischen Patchwork-Familie in Berlin. Bild: ard/richard hübner
Interview von Felix Rettberg

taz: Sie haben bereits den Grimme- und den Deutschen Fernsehpreis bekommen. Lehnen Sie den nächsten Preis ab?

ZUR PERSON

Geboren am 13. Januar 1986 in Zehdenick an der Havel, wuchs Josefine Preuß in Potsdam auf und spielte als Kind schon auf der Bühne des dortigen Hans-Otto-Theaters. Jetzt lebt sie in Berlin. Im öffentlich-rechtlichen Kinderkanal Ki.Ka spielte sie bis 2003 vier Jahre in der Serie „Schloss Einstein“ und verkörperte mit ihrer Kinderbuchsendung „Quergelesen“ eine pfiffige Elke Heidenreich fürs junge Publikum. Mittlerweile übernimmt Preuß Gastrollen in Serien wie „Soko Leipzig“, „Das Duo“, „Ein Fall für Zwei“, spielt in Reihen wie „Tatort“ und in TV-Filmen wie „Zwerg Nase“. Zu ihren Nominierungen und Preisen zählen der Förderpreis des Deutschen Filmpreises (2005) und der Deutsche Fernsehpreis in der Kategorie Beste Serie/Beste Schauspieler für die Serie "Türkisch für Anfänger" (2006). FX

Josefine Preuß: Was Marcel Reich-Ranicki da bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises gemacht hat, ist eine riesige Beleidigung. Er hätte vorher wissen können, was ihn erwartet und mit solchen Pauschalurteilen verpasst er jedem einen Schlag ins Gesicht. Jedes Projekt ist doch ein Produkt von einem großen Team, von vielen Menschen vor und hinter der Kamera. Etwas Herausragendes auszuzeichnen ist doch wunderbar. Für mich ist Marcel Reich-Ranicki ein garstiger Zwerg, der noch mal groß werden will.

Kommt Deutschland nicht auch sehr gut ohne Bambi & Co. zurecht?

Natürlich kommt man sehr gut ohne sie zurecht. Sie sind aber auch ein Schmankerl, ein i-Tüpfelchen und eine schöne Erinnerung für ein Projekt. Ich selbst labe mich nicht an ihnen. Mit keinem der Preise, die ich bekommen habe, hatte ich vorher gerechnet. Das war für mich jedes Mal ein Riesending, eine tolle Überraschung und ein großes Kompliment. Alle stehen jetzt auf dem Sideboard meiner Mutter. Denn die hat sich immer genauso so sehr gefreut. Und gegen Preisverleihungen habe ich nichts, denn die Parties danach sind immer der Knaller. Da gibt es immer super Essen, man trifft viele witzige Leute und Kollegen. Jede ist anders. Von Berlin nach Köln fliegen, im Hotel übernachten – das hat nicht jede 22-Jährige. Das zählt zu den angenehmen Seiten des Berufs, die ich dann auch gern mitmache.

Vor einigen Wochen noch meinten Publizisten eine dringende Diskussion über die Qualität des Fernsehen führen zu müssen. Ist es so schlecht darum bestellt?

Jein. Wenn ich mal einen freien Nachmittag habe, komme ich leider auch nicht um eine Gerichts- oder Talkshow herum. Aber es gibt offensichtlich Leute, die es gucken. Es läuft. Kann man es Programmchefs, die ja auch für viele Mitarbeiter verantwortlich sind, da verdenken, dass sie nicht daran rütteln? Außerdem haben wir doch Super-Kanäle. Alle Bereiche sind abgedeckt. Es gibt doch auch Phoenix, 3sat und arte. Ich persönlich bin ein großer Fan des Kinderkanals Ki.Ka, für den ich auch lange gearbeitet habe. Ein super Angebot für Kinder. Wenn man will, kann man sich im deutschen Fernsehen sehr gut informieren. Amerika hat doch da mit seinen 1.000 Shopping-Sendern weit mehr Pech. Und wenn man jung ist, schaut man halt VIVA und MTV. Lasst uns doch erst mal erwachsen werden, dann gucken wir auch anderes.

In der nächsten Woche startet die dritte Staffel von „Türkisch für Anfänger“. Was macht diese Serie für Sie aus?

Diese Serie zeigt endlich: Die Deutschen haben Witz. Und so, wie sie gemacht ist, gab es noch keine: eine Patchwork-Famile mit krassen kulturellen Unterschieden, eine Serie, die so politisch unkorrekt mit Klischees spielt und sie überspitzt. Wir sind, glaube ich, die einzige Vorabend-Serie in der ARD, in der die Figuren ohne weiteres auch mal ‚Fuck‘ sagen dürfen. Wir beleidigen nebenbei mal den Bundespräsidenten oder auch mal Ursula von der Leyen mit ihren gefühlten 1.000 Kindern und die ARD findet's o.k. Türkisch für Anfänger ist für mich einfach jung, frisch und innovativ. Das gefällt mir. Außerdem kommen wir nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und dem Anspruch daher, zu zeigen, wie Integration funktioniert. Die Leute sollen sich abends einfach auf die Couch knallen und Spaß haben.

Kritiker überschütteten die Serie von Anfang mit Lob, überragende Quoten hatte die Serie aber nie. Woran liegt das?

Absolut die Sendezeit. Um 18.50 Uhr schafft es halt nicht jeder, schon zu Hause zu sein. Trotzdem ist die Serie dort gut angesiedelt. Als Vorbild hatten wir immer ‚Berlin, Berlin‘. Leider haben andere komische Formate wie 'Sophie – Braut wider Willen“ diesen Sendeplatz dann ein bisschen runtergerockt. Aber die Auszeichnungen haben viele aufmerksam gemacht, wir haben eine gute Fan-Base, die sich schon sehr auf die neue Staffel freut.

Was hat sich an der Serie in der nun startenden dritten Staffel verändert und wie zufrieden sind Sie selbst mit dem Ergebnis?

Wir machen eine Zeitsprung von zwei Jahren. Lena und Cem müssen sich nach der Schule jetzt entscheiden, was sie werden wollen. Alle Figuren machen eine tolle Entwicklung durch, es gibt neue Figuren, andere gehen, es wird wieder lustig und traurig sein. Und gerade die letzte Folge ist so überraschend, dass ich auf die Reaktionen sehr gespannt bin. Ich jedenfalls bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Und falls das an Herrn Marcel Reich-Ranicki wieder mal vorbeigeht, schick' ich ihm gern 'ne DVD-Box.

Wird es eine vierte Staffel geben, und wenn ja, wollen Sie wieder mit dabei sein?

Bisher war jede Staffel so angelegt, dass es keine nächste geben muss, aber dann gab es ja glücklicherweise doch wieder eine. Auch die ARD guckt natürlich auf die Quoten. Und wenn die dieses Mal in die Höhe schnellen, wäre die ARD doch eigentlich ein bisschen blöd, uns keine vierte Staffel zu geben. Für uns Schauspieler jedenfalls war diese Serie ein Riesenschritt, wir bekommen alle tolle neue Angebote.

Barack Obama ist der erste schwarze Präsident der USA. Eine gute Wahl?

Yeah, Barack Obama. Na klar, der schreibt Geschichte, der erste schwarze Präsident der USA. Da beißen sich die Texaner doch in den Arsch. Bush hat das Land kaputt gemacht. So viele Menschen stehen zum Beispiel noch immer ohne Krankenversicherung da. Obama wird viel zu tun haben und er wird nichts von heute auf morgen verändern können. Man muss ihm jetzt erst einmal Zeit lassen, da reinzukommen. Doch ich bin sehr zuversichtlich, dass er schafft, was er sich vornimmt und hoffe sehr, dass ihm und seiner Familie nichts passiert, dass irgendein Durchgeknallter den Präsidenten ermordet. Das wäre ja leider nicht das erste Mal.

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37 Kommentare

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  • A
    Aki

    Dieser Meinungspluralisumus über den MRR ist auch schon kalter Kaffee. (Außerdem jemanden gleich als Giftzwerg zu bezeichnen, naja, das belastet das Karmakonto!)

    Schön finde ich ja, wenn aus ihr der kleine, junge, sprunghafte Opportunist rauskommt: "die Partys danach sind der knaller!" und wie finanziert? von GEZ. Aber das ist jetzt auch wieder zu plump. Sofern die Preisträger und relativen Personen des abends einfach Hunger hatten und sie anscheinend auch nichts im Flugzeug von Berlin nach Köln bekommen haben bzw. die selbst geschmierte Stulle auf dem Esstisch liegen gelassen haben, werde ich diese Essensschleudern names Buffets akzeptieren.

    Ich muss ja leider die Prognose aussprechen, dass spätestens in ein paar Jahren die Preuß leider verschwunden sein wird:

    - rot als Haarfarbe wird wieder als Hexenfaktor stigmatisiert werden

    - ihre jungbrunnenartiges Aussehen wird verblassen und somit nicht mehr ihre Körpergröße ausgleichen können. denn sobald sie einfach keine Mädchenrollen mehr spielen kann, wird sie schlichtweg nicht mehr autentisch rüberkommen. Und die Rollenangebote bekommen ihre Kollegen.

     

    Josefine lass krachen!

  • P
    Politik-Student

    Herzlich willkommen bei der Generation Doof!

    Wer Willy Brandt für einen Ost-Politiker hält und Marcel Reich-Ranicki als garstigen Zwerg beschimpft, der sollte mal seine rosa-rote Puk- die Stubenfliegenbrille absetzen und hinter die Kulissen schauen.

    Es ist nur schlimm (in Bezug auf die Gesellschaft), daß wir gerade auch in den Gesellschaftswissenschaften an den Universitäten genau solche Studierende wie unser Naivchen haben, die nur das brav nachplappern, was sie in den vorgegebenen Texten lesen.

    Das ist ein Resultat schon einer vorangegangenen Standardisierung in Dt. Schulen, wo es nur noch eine zulässige Interpretation für Literatur gibt.

    Das Ergebnis ist eine leicht zu formende Menschenmasse. Die Wissenschaftler der Gesellschaftswissenschaften, die den Eliten Paroli bieten konnten, gibt es heute mit steigender Tendenz nicht mehr. Ein gefundenes Fressen für Eliten!

  • S
    snowie

    aber aber liebe leute, seid doch mit dieser netten 15-jährigen nicht so streng (sie ist doch 15, oder?)

     

    im ernst: bei dem satz mit den gerichtsshows dachte ich, sie würde dazu eingeladen (als jugend-promi-gast) und könne da nicht absagen (sonst wär's ja evtl. schnell vorbei mit der karriere, wenn eine sich schon mit 15 unbeliebt macht, oder wie alt ist sie gleich?)

     

    das mit dem zwerg war sicher als kompliment gemeint, denn zwerge sind doch für kinder liebe wesen, oder? (vgl. schneewittchen ...) ok, im kontext gebe ich zu, klingt es doch eher abwertend. das finde ich dann doch ungerecht, immerhin kann MRR ja so wenig wie irgend jemand sonst was, dass er nicht mehr aussieht oder so redet wie mit 15.

     

    mal ehrlich, er ist der witzigste realsatiriker und als ich zufällig mal vor jahren das literarische quartett gesehen habe (sogar 3 oder 4 mal hatte ich das glück), als er noch mitgespielt hat, fand ich das die beste komik sendung, die weit und breit, vielleicht weltweit, gelaufen ist - ich wollte es ehrlich ernstnehmen, aber nur manchmal hat es MRR geschafft, dass ich nicht mehr lachen konnte, z.b. als er mal ein buch lobte, ich glaube von Samarago, weil es komplex und schwer verständlich sei und - jetzt kommt es - eben nichts für die frau an der kasse im supermarkt - so MRR fast wörtlich. da war er tatsächlich kein witziger zwerg mehr, sondern ein Sozialchauvinist vom schlage der FAZ-Arroganz. Die Sendung mit diesem wie heißt er doch, Gottschalk oder so ähnlich, wo der MRR wieder eine Realsatire geliefert haben soll, hab ich aber leider wieder verpasst (so geht's , wenn eine/r keinen fernseher hat - hab ihn aber, ehrlich, nicht vom balkon geworfen - im weltvergleich ist das deutsche fernsehen ja vielleicht tatsächlich gut - und heute zählen ja nur noch relative rankings, vgl. PISA , haupsache 'man' ist besser als die anderen ...). p.s. pardon, manchmal vergesse ich nachts die großschreibtaste, und wäre heute daher vielleicht ein "risiko-schüler", aber älter als 15, jawohl, obwohl ich noch nie von berlin nach köln geflogen bin (und es - klima umwelt ...) auch nicht in zukunft vorhabe, mindestens bis ich ein alter zwerg bin.

  • C
    clara

    hallo. hier einer dieser jungspunde, die euch scheinbar köstlich amüsieren. sehr schön. nun gönnt uns doch unseren spaß. seid ihr denn alle kinderlos? so zynisch und resigniert können wir auch später noch daherreden. momentan haben wir aber hin und wieder noch lust, uns den trivialen unterhaltungsmedien hinzugeben und meiner meinung nach bietet tfa in diesem genre weitaus weniger angriffsfläche als schnöde seifen-opern im vorabendprogramm. ich werde mich auf jeden fall weiterhin an den neuen folgen erfreuen, über die bis zum anschlag überspitzen klischees lachen und ganz nebenbei hab ich auch noch zeit (die serie dauert ja nur 25 min) meinen jungen horizont tatsächlich zu erweitern indem ich schlaue bücher lese von alten, weisen männern, die das leben viel besser durchblickt haben als wir es vermutlich jemals tun werden.

    herzlichste, federleichte grüße von einer ahnungslosen 19jährigen

  • WK
    Wenn Kinder die Welt erklären...

    Naiv und haltlos, was die werte Frau Preuß da von sich gibt. Sie hätte sich besser mal ernsthaft mit MRR auseinandersetzen sollen. Er hat nicht pauschal die ganze Fernesehlandschaft verurteilt, das hat er auch im Gespräch mit Gottschalk dementiert. Die Trivialunterhaltung dieser Pseudo-Integrationssendung würde trotzdem ganz gut in seinen Kritikbereich fallen.

     

    Schade, dass die Unterhaltugnsmaschinerie und Gleichmacherei im Fernsehen schon bei der Jugend so greift.

  • OG
    omit gnuj

    Unglaublich! Wie weise Sie doch sind! Würde Josefine Preuß - wie fast alle hier, rumgrölen, wäre das Theater, das Sie hier veranstalten, noch größer! Gesehen hat die Serie wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte von Ihnen!

     

    PS. Wer Lust hat, kann mich kontaktieren, wir könnten heute um 18.50 gemeinsam Fernseh schauen.

    Anschließend Diskussionsrunde...(?)

  • M
    Max

    Ist ja sehr interessant, dass die Leserschaft dieser Onlinezeitung so geschlossen gegen dieses junge Ding kommentiert. Ich musste beim Lesen des Artikels mit Verlaub das eine oder andere Mal schmunzeln, da ich wirklich annahm, ein Stück Satire vor mir zu haben. Doch die Enttäschung war bitter, als gen Ende keine Aufklärung zum literarischem Stil zu finden war.

     

    Meine Meinung zu dem Artikel:

    Es ist wirklich erschreckend, wie einfältig die Menschen doch sein können, die sich für schlau und aufgeklärt halten.

  • M
    meinName

    "Für mich ist Marcel Reich-Ranicki ein garstiger Zwerg, der noch mal groß werden will."

     

    Für einen deutschen Schauspieler überraschend treffend formuliert.

  • T
    TV-Nostalgiker

    Selten so ein schönes Beispiel für ungebildete Jugend gesehen...und sie bekommt auch noch Geld von meinen Gebühren. Aber was soll sie auch machen, als sich diesen Schrott auch noch schönreden ?

  • AM
    anis monchichi

    Als geistige Nahrung Viva, Mtv und (immerhin) Kika. Mit 22. Ohjeh.

  • MS
    Michael Schmidt

    ein PR-Artikel für eine Serie, wie ich ihn bei Spon schon länger gewohnt bin - jetzt also auch hier...

  • OA
    Oliver A.

    Oh man, oh man...meine Schwester gibt mit ihren 22Jahren aber nicht so hole Kommentare von sich.

     

    "Jein. Wenn ich mal einen freien Nachmittag habe, komme ich leider auch nicht um eine Gerichts- oder Talkshow herum."

     

    Was ist denn das für eine Antwort?? Heißt das "Ja, das deutsche Fernsehn ist dumm, aber ich gucke gerne dummes Fernsehn", oder " So schlecht sind die Gerichts- und Talkshows gar nicht und wenn ich einen Nachmittag frei habe, weiß ich eh nicht was ich besseres machen soll" ?

     

    Ich bin 25, habe einen Fernseher, trage keine Brille. Ich weine heute noch über den Tod von Viva2. Trotzdem will ich nicht immer Arte gucken müssen, nur weil ich keine Klingeltöne mag.

     

    Zudem sollte man als kleines Blümchen in der Fernsehlandschaft kleine Töne anschlagen, auch wenn die Dame mit MMR nicht viel gemein hat und selbst nur Drehbücher liest.

     

    Der hat sich nämlich mal getraut, was Josefine Preuß sich in diesem Interview nicht getraut hat. Die ARD und ZDF Intendanten wird's gefreut haben/freuen.

  • I
    Ich_im_Görenalter

    "Es wird freilich ziemlich deutlich, wie sehr die hiesige Meinungsindustrie junge Köpfe wäscht"

     

    ...und in dieser diskussion wird freilich ziemlich deutlich, wie engstirnig einige hier sind.

     

    Die Verdummung des deutschen Fernsehens ist in der Tat erschreckend, jedoch gibt es noch den einen oder anderen Deutschen, der nicht vorhat sein Abitur im Fernsehen nachzuholen.

    Fragt sich wer hier Süffisanz besitzt....

  • D
    David

    Ich versuche grade, mir die Serie vorzustellen..... könnte so ein Dialog aussehen?

     

    Cem: Schatz, ich habe extrem krasse Gewissenbisse wegen Teilen meiner Familie, die mich dazu drängen, dich endlich zu heiraten.

    Lena: Aber Süßer, ich bin einfach noch nicht so weit, weil, ich will halt mein Leben auch noch ein Bisschen genießen. Wir sind jung. Jetzt schon heiraten wär' mir einfach zu krass.

    C: Ja, grundsätzlich bin ich vollkommen deiner Meinung, aber wie bringen wir das meinen anatolischen Großeltern bei, die bereits jetzt über die Maßen Stress schieben?

    L: Wir werden schon einen Weg finden. Und nun möchte ich mit dir mein erstes Mal verbringen.

    C: Du bist ein unglaublich starkes Mädchen, dafür liebe ich dich so sehr. In unserer Kultur würde ein Mädchen einem Jungen niemals so abgefahrene Avancen machen.

    L: Jede Kultur hat eben ihre Besonderheiten. Ich respektier' das aber voll. Und solange wir uns lieben, ist alles gut.

    C: Wie relaxed du bist! Ich liebe dich auch.

  • M
    MatRec

    Prima! Bad ol'Bush ist schuld, dass das mit der Krankenversicherung made in the USA nicht geklappt hat. Fragt sich nur, warum Good ol'Clinton und keiner seiner Vorgänger das regeln konnte...

     

    Die Serie ist ne Serie ist ne Serie. So what?

     

    MRR hatte recht, einerseits: Das Niveau ist mitunter unterirdisch. Andererseits gibbet nu tatsächlich hinlänglich Spartenkanäle fürs selbsternannt-intellektuelle Obervolk, das sich nicht in die Niederungen des Prekariats begeben will.

     

    Im übrigen kann man die Kiste ja auch ausmachen, wenn's nervt. Da braucht man keine Schrotflinte für, es gibt sogar einen eigenen Knopf, doch, echt!

  • E
    Eva

    Ich find die Aussagen auch ziemlich blöd.

     

    Der "garstige Zwerg" ist da ja wohl eher eine unsachliche Beleidigung als Reich-Ranickis Rede.

     

    Die hat wohl bisher nur die eine Perspektive kennengelernt und stellt sich auch noch ohne mit der Wimper zu zucken als naives Doofchen dar, und das als öffentliche Person. ("Und wenn man jung ist, schaut man halt Viva und Mtv. Lasst uns doch erst mal erwachsen werden, dann gucken wir auch anderes.")

    Wir, uns?

     

    Seit wann is es cool, politisch unkorrekt mit Klischees zu spielen und sie zu überspitzen?

     

    Kann man es Menschen verdenken, dass sie, wenn sie nur Mist vorgesetzt bekommen, den Mist auch irgendwann kucken? In der Not frisst der Teufel fliegen. natürlich nicht jeder, aber manche Zuschauer hätten vlll. auch Freude an was Anspruchsvollerem.

    Die Programmchefs sind doch in der Position, was ändern zu können, schieben die Verantwortung aber von sich. Das ist wie bei den Banken und den Aktionären..

  • GF
    goethes faust

    ...die Meinung einer 22-jährigen...

    ein sehr schönes Beispiel welches Niveau das deutsche Fernsehen hat... weiter so, wär doch gelacht wenn man nicht auch noch den Rest verblöden kann.

  • L
    lol

    Das Gesülze über Amerika zeugt nicht grade von Sachverstand.

  • M
    Martin

    Das Interview war doch bestimmt Satire? Oder sehe ich jetzt schon Witze wo gar keine sind? Auch die Serie selber betrachte ich stets als Satire - da wird ja wohl hoffentlich nichts ernst gemeint sein? Ich müsste sonst an der Zurechnungsfähigkeit der "Serien-Täter" zweifeln.

  • MN
    Mein Name

    Ich als Intellektueller schaue kein Fernsehen und lese intensivst den von mir hochverehrten Reich-Ranicki. Blablabla, get a life.

  • E
    Espenlaub

    Gönnen wir der Dame das Vorrecht der Jugend auch mal was unüberlegtes sagen zu dürfen. Die Sendung ist meiner Meinung nach schlecht!

    Negativ Klischees können nicht mit positiv Klischees bekämpft werden! Es braucht Formate, die die Probleme auf beiden Seiten offen und ohne Dogma und Ideologischen Filter anspricht und auf deren Lösung oder Linderung zuarbeitet.

  • M
    Mynah

    Ich hatte mich darauf gefreut, die Serie in der Wiederholung diesmal sehen zu können, weil ich derzeit ausnahmsweise nicht erst um 20:30 nach Hause komme. (21:15 ist meine liebste Fernsehzeit, daher habe ich übermäßig viel Tölz gesehen).

    Leider fand ich die Folgen, die ich gesehen habe, nicht politisch unkorrekt, sondern einfach nur peinlich. Wie heißt es bei Anke Engelke: "Fremdschämen" als deutsche Humorform? Ich fand, dass besonders die Mädchen und die Mutter schlecht wegkommen.

    Dieses Interview klärt zumindest die Frage, warum sich eine Darstellerin als dumme Kuh casten läßt, deren Darstellung nicht ein Gramm Empathie mit einer Pubertierenden aufkommen läßt.

  • L
    Leidkultur

    "Für mich ist Marcel Reich-Ranicki ein garstiger Zwerg, der noch mal groß werden will."

     

    Für mich ist Fräulein Preuß ein Dummchen.

  • C
    Chrischan74

    @ tilmann: Ich glaube kaum, daß die Lesekünste der Frau Preuß ausreichen, um Reich-Ranicki zu lesen, geschweige denn zu kapieren.

     

    @ jens: word!

  • M
    Meinung

    "Diese Serie zeigt endlich: Die Deutschen haben Witz."

     

    Eher weniger, sie zeigt eigentlich nur, daß das öffentlich-rechtliche Fernsehen eine neue bzw. bisher wenig beachtete Zuschauergruppe erreichen will, nämlich die türkisch-Deutschen, deutsch-Türken, wie auch immer man zu denen sagen will.

     

    Übrigens, wenn eine 22jährige Jungschauspielerin noch nicht gemerkt hat, wie witzig die Deutschen sein können, bzw. wie absurd teilsweise sogar, dann sollte sie sich vielleicht nochmal die Verleihung des deutschen Fernsehpreises anschauen, wo es diese schöne Ansage von MRR - ich habe mich köstlich amüsiert, auch wie Gottschalk etwas ins "schwimmen" kam, und wie einige Gesichtszüge des Puplikums entgleisten, wahrscheinlich weil sie auch sich wiedererkannten, in der Ansage von MRR.

    Kurzum, ein weiteres Interview mit dem Schauspielernachwuchs, was keiner wirklich braucht, außer vielleicht eine gewisse Josefine Preuß.

  • N
    nadia

    Klaro! Eine gestern geborene nobody, die klasse findet einfach von Berlin nach Köln zu fliegen und in Hotel übernachten, hat die große Klappe zu sagen an MRR geistier Zwerg? Hilfe!!!!! Wie klein ist Ihre Geist? Bitte, eine Lupe....

  • L
    Lars

    Früher war ich immer in Josefine Preuß verknallt. Heute kann ich nur lachen. Ein charakterschwaches, kleines Mädchen, das sich von ihrer großen, heilen Konsumwelt die Wahrnehmung verengen lässt... Schade, dass selbst auch Jugendvorbilder das Fernsehen und die Konsumwelt beschönen.

  • N
    Nesrin

    sie hat recht. R.R. sollte mal nicht all zu viel wirbel um seine person machen. er ist ein wichtigtuer und will bloss im mittelpunkt stehen. auch wenn frau preuß nicht unbedingt politikwissenschaftlich erklaeren kann, welche vor- und nachteile obama mit sich bringt. sie ist ein teil meiner generation und hat durchaus die möglichkeit zu wachsen und zu lernen. ich bezweifle, dass R.R. und co. weise auf die welt gekommen sind!

  • P
    PWagner

    Warum sollte ich/wir den Stecker ziehen? Ist Fernsehen neuerdings ein Vorrecht all derjenigen, die an grenzdebiler Unterhaltung ihren Spaß haben, während der "Rest" sich gefälligst da rauszuhalten hat?

    Bei all den vielen Sendern kann man erwarten, das zumindest ein Teil einer sinnvollen Verwendung angedient wird. Dies einzufordern sollte in der Tat niemand müde werden. Es wäre ja wohl traurig, wenn nur das Recht auf geistiger Verarmung bestünde. ;)

  • M
    Mario

    @tilman:

    Also "Türkisch für Anfänger" scheint Unterhaltsam & auflockernd=pure Unterhaltung zu sein. Dann erfüllt die Sendung ja offensichtlich zu 100% Ihren Sinn. Es soll ja Leute geben, die genau aus diesem Grund den Fernseher einschalten: Um unterhalten zu werden! Man sollte sich von dem Anspruch verabschieden das "gute" TV Unterhaltung nicht trivial sein darf - und das sage ich als jemand, der keinen Fernseher besitzt...

  • Y
    yannick

    Lieber Jens,

    wie heißt es doch so schön. "Erfahrung heißt gar nichts, man kann seine Sache auch 40 Jahre lang falsch machen."

  • AD
    an die unter mir

    Ich finde es immer wieder sehr erschreckend, wie süffisant sich manche über anderer Leute Meinung mockieren können. Die heutige Jugend ist nämlich durchaus in der Lage sich eine unabhängige Meinung zu bilden, auch wenn diese nicht jedem gefällt. Dies soll zwar nicht heißen, dass ich der gleichen Meinung bin wie Josephine Preuß, jedoch verurteile ich inständig jene Personen, die überzeugt sind mit ihrer Welterfahrenheit so überaus überlegen zu sein, obwohl sie noch nicht einmal im 21. Jahrhundert angekommen sind. Und wenn sich jemand derart am deutschen Fernsehprogramm stört, dann soll er doch bitte den Stecker ziehen!

  • M
    Mahlzeit

    Vorsicht, diese Preußin wird schneller engagiert als wir McDonalds sagen können.

  • HJ
    hallo Josefine!

    Tagtraum aus Hättensen:

     

    Hätte doch der Großmeister der Boreske, Th. "Yankee" Gottschalk, einen Schritt zur Seite getan, und Sie, werte Frau Preuß vorgelassen, um auf Augenhöhe mit Reich-Ranicki zu verkünden:" Marcel, das ist alles Fuck! Ihr seid das Fernsehen, das ihr schaut, und wir sind die, die feiern! Ich grüße meine Mutter!". Und um alle wieder aufzulockern:"And now: Do the Obamashuffle! But don't shoot him! Hui!"

  • J
    Jens

    Eine 22-jährige Berlinerin erklärt uns die Welt! Darauf hat Deutschland noch gewartet! Es wird freilich ziemlich deutlich, wie sehr die hiesige Meinungsindustrie junge Köpfe wäscht. Fräulein Preuß' Ansichten, etwa über Amerika, dürften jedenfalls nicht eigener Erfahrung entspringen. Einfach nur den dumm-dreisten Mainstream nachgeplappert. Und die Beschreibung MRRs trifft allenfalls auf sie selbst zu, die große Künstlerin JP aus Zehdenick an der Havel.

  • T
    tilman

    Josefine Preuß sollte vielleicht mal ein Buch von Reich-Ranicki lesen. Möglicherweise würde das ihre Meinung ändern. "Türkisch für Anfänger" ist super - unterhaltsam und auflockernd. Aber trotzdem trivial - die pure Unterhaltung.

  • WL
    Werner Lorenzen-pranger

    Wo ist denn bei dieser Billig-Serie der Witz. Das ist doch typisch drittklassiges Füllmaterial zwischen den Werbeblöcken.