: Internist und Chirurg im Doppel
■ Neuer Zentral-OP im Krankenhaus Sankt-Jürgen-Straße eingeweiht
70 Millionen Mark hat er gekostet. Damit ist der neue Zentral-OP des Zentralkrankenhauses Sankt-Jürgen-Straße das teuerste Bauprojekt in der Geschichte des Klinikums. Gestern weihten Gesundheitssenatorin Hilde Adolf (SPD) und der Verwaltungsdirektor des Krankenhauses, Walter Bremermann, den neuen Gebäudeteil vor 600 geladenen Gästen ein.
Acht Operationssäle und ein Notfall-OP befinden sich unter einem Dach. In der Notaufnahme wurden jetzt neun Fachkliniken zusammengelegt. Die beiden Zentren für Chirurgie und Innere Medizin befinden sich endlich räumlich nahe beieinander. Vorher waren sie in verschiedenen Gebäudeteilen untergebracht. Das gebe es bislang nur in ganz wenigen Krankenhäusern, erklärte der Ärztliche Direktor, Wolfgang Arnold. Der Vorteil: Notfallpatienten können gleichzeitig von einem Chirurgen und einem Internisten untersucht werden. Das sei hilfreich, wenn man noch nicht weiß, welche Art von Verletzungen der Verunglückte hat.
Die OPs sollen in Zukunft besser ausgelastet werden. Das will Arnold erreichen, indem die Fachbindung der Säle aufgehoben wird. Fortan sollen alle OPs von allen chirurgischen Abteilungen genutzt werden können – multifunktional. Außerdem soll das Personal für alle Fachrichtungen ausgebildet werden. Das Ziel: Jeder kann alles überall tun.
Eine OP-Managerin wird für die optimale Nutzung der Räumlichkeiten sorgen. Statt bisher 13 benötige das Klinikum nun nur noch acht OPs, so Bremermann. Anfang Dezember werden die ersten Patienten im neuen Gebäude aufgenommen. Skalpell und Schere sollen erstmals im März angelegt werden.
Neben der Notaufnahme wird es eine ambulante Sprechstunde für die chirurgischen Kliniken geben. Wem eine Operation bevorsteht, der kann dort Gespräche mit seinem Chirurgen führen und mit einem festen OP-Termin in der Tasche nach Hause gehen.
Der Neubau befindet sich auf dem Platz, wo früher der Hubschrauberlandeplatz des Krankenhauses war. Natürlich wird man auch in Zukunft nicht auf den Heliport verzichten. Er ist einfach ein paar Etagen nach oben gewandert – auf das Dach des neuen Zentral-OPs.
Ebbe Volquardsen
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