piwik no script img

Innenminister Schäuble über Grundrechte"Ich schütze, ich gefährde sie nicht"

Innenminister Schäuble vergleicht den Protest gegen die Vorratsdatenspeicherung mit dem gegen die Volkszählung von 1987 - und sagt, warum er sich durch den Slogan "Stasi 2.0" beleidigt fühlt.

Wolfgang Schäuble stört sich nicht daran, dass seine Telefonnummer an die Öffentlichkeit gelangte. Bild: dpa
Daniel Schulz
Interview von Daniel Schulz und Veit Medick

taz: Herr Schäuble, haben Sie eigentlich eine Handynummer von T-Mobile?

Wolfgang Schäuble: Ja, in der Tat.

War die auch unter den 17 Millionen Daten, die vor zwei Jahren der Telekom geklaut wurden?

Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Meine Handynummer ist nun auch kein so großes Geheimnis. Ich habe meine Festnetznummer aus dem Telefonbuch genommen, weil sich manche Leute einen Spaß daraus machten, bei mir anzurufen. Einmal klingelte nachts um halb drei das Telefon. Es war ein Mann, der einfach wissen wollte, ob ich um diese Zeit zu Hause erreichbar sei. Offenbar hatte er mit jemandem gewettet.

Klingt gelassen. Stört es sie als Telekom-Kunde nicht, dass Ihre Daten samt Kontoverbindung noch bis vor kurzem leicht übers Internet abrufbar und manipulierbar waren?

Man kam damit ja nicht an ein Konto selbst heran. Ich fühle mich nicht besonders gefährdet oder ausspioniert. Prinzipiell ist aber jeder Verstoß gegen Rechtsvorschriften ein kriminelles Delikt und muss aufgeklärt werden.

Telekom-Chef Obermann hat nun schon mehrere Male Besserung versprochen. Trauen Sie ihm noch?

Herr Obermann hat bei den bekannt gewordenen Vorfällen richtig reagiert. Ich habe auch den Eindruck, dass bei der Telekom ein hinreichendes Maß an Sensibilität für die Schwere der Vorfälle und des Vertrauensverlustes vorhanden ist.

Die Telekom ist kein Einzelfall. Hätte sich die Politik früher um den Datenschutz in der Privatwirtschaft kümmern müssen?

Man muss aus Fehlern lernen. Nur sollte niemand erwarten, der Rechtsstaat könne immer garantieren, dass gegen Gesetze nicht auch verstoßen wird. Seit Adam, Eva und der Erbsünde verstoßen Menschen auch gegen Regeln. Und da in der Informationsgesellschaft viel mehr kommuniziert wird als früher, betreffen die Vergehen nun einmal auch Datenmengen, die bis vor kurzem noch gar nicht vorstellbar waren.

Etliche Datenschutzbeauftragte, die Grünen aber auch Konzerne wie Daimler fordern, Datenschutz grundgesetzlich zu verankern. Ein sinnvoller Schritt?

Ich halte wenig von der Aufnahme von immer mehr Dingen ins Grundgesetz. Das weckt Erwartungen, die nicht erfüllt werden könnten. Außerdem hat das Bundesverfassungsgericht das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung aus dem Grundgesetz abgeleitet.

Das ersetzt keinen eigenen Artikel.

Eine solche Verfassungsänderung wäre der Ersatz von faktischem Handeln durch Rhetorik. Dafür ist das Grundgesetz nicht da.

Aber möglicherweise auch eine wichtige Signalwirkung.

Haben Sie den Eindruck, dass irgendjemand in Deutschland Datenschutz nicht wichtig nimmt? Und für Signalwirkungen ist das Grundgesetz nun wirklich nicht zuständig.

Dann müssen sich Verbraucher also weiterhin erst durch die Rechtsprechung und Gesetze wühlen, um die Rechte an ihren Daten zu verstehen?

Sie unterschätzen die Verbraucher. Die sind sich über ihre Rechtslage schon im Klaren.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte klagt seit Jahren über zu wenig Ressourcen. Warum stellen Sie Herrn Schaar nicht einfach ein paar mehr Leute zur Verfügung?

Natürlich können durch unsere geplanten Gesetzesänderungen neue Notwendigkeiten entstehen. Wenn er zusätzliche Aufgaben erhält, muss er dafür auch die notwendige Ausstattung haben. Kommt es so, dann ist es für mich durchaus vorstellbar, dass der Datenschutzbeauftragte personell und technisch besser ausgestattet wird. Aber Schritt für Schritt: Erst die Gesetzgebung, dann wird der Haushaltsausschuss die Schlussfolgerungen ziehen.

Am Samstag haben in Berlin tausende Menschen gegen Überwachung demonstriert. Manche sprechen von einer neuen Bürgerrechtsbewegung. Freut Sie das?

Warum soll ich jetzt sagen, dass mich das freut? Das war eine europaweite Kampagne gegen die Vorratsdatenspeicherung. Ich halte diese Kritik für unberechtigt und ich halte auch die Ängste, die da bei jungen Menschen erzeugt werden, für falsch und unverantwortlich.

Warum?

Wir halten uns mit der Vorratsdatenspeicherung an die Umsetzung einer europäischen Richtlinie, und die halte ich angesichts des 11. September für richtig. Man muss immer wieder darauf hinweisen, dass schließlich nur die Verbindungsdaten für sechs Monate gespeichert werden. Wenn eine Polizeibehörde auf diese zugreifen möchte, muss das ein Richter genehmigen. Bei der derzeitigen Erregung ist es schwer, einer gewissen Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen. Das war bei der Volkszählung vor 25 Jahren nicht anders.

Auf den T-Shirts vieler Demonstranten war Ihr Konterfei abgebildet, darunter stand "Stasi 2.0". Ärgert Sie das?

Ja, manchmal ärgert mich das schon. Besonders dann, wenn dieser Vergleich von Menschen kommt, die man eigentlich für gebildet hält. Die Gleichsetzung meiner Person mit der Stasi ist eine Beleidigung. Wer behauptet, es gäbe auch nur die entfernteste Ähnlichkeit zwischen der Realität in der DDR und in der Bundesrepublik, ist nicht nur geschichtsblind.

Ihren Kritikern macht Sorgen, dass die technischen Möglichkeiten der heutigen Sicherheitsorgane weit über die der Stasi hinausgehen...

Das ist doch Unsinn. Die Stasi hatte mehrere hunderttausend Mitarbeiter. Sie hat Menschen dazu gebracht, sich gegenseitig zu bespitzeln. Nicht einmal Ehegatten konnten einander trauen. Eltern mussten am Küchentisch darauf achten, was sie erzählen, damit ihre Kinder das nicht in der Schule ausplaudern. Das war eine Atmosphäre der Angst. Wer das mit der Bundesrepublik vergleicht, der diffamiert unsere Freiheitsordnung in einem Maße, wie wir es nicht zulassen dürfen. Wir haben nämlich in Deutschland schon einmal eine Freiheitsordnung durch verantwortungsloses und bösartiges Gerede derart diffamiert, dass am Ende die NS-Gewalt- und Willkürherrschaft an die Macht kommen konnte.

Auch Juristen und Politiker fürchten, dass die Demokratie hierzulande Züge eines Überwachungsstaates bekommt.

Wer schürt denn diese Angst? Wer hat denn den Leuten eingeredet, dass eine sechsmonatige Speicherung ihrer Kommunikationsdaten eine Bedrohung der Freiheit sei? Das waren gewisse Medien, Organe wie das Ihre gehören leider bisweilen auch dazu. Dabei ist es eine Frechheit, dass wir uns ausgerechnet von der politischen Linken vorhalten lassen müssen, unsere Sicherheitsorgane seien mit der Stasi vergleichbar. Dahinter steckt bei manchen natürlich auch der Versuch, die Stasi im Nachhinein zu verharmlosen.

Aber große Datensammlungen führen nun mal schnell zu Pannen bei sensiblen Informationen. Oder sehen sie das anders?

Das ist wahr. Es gibt diese Risiken. Alles in der Menschheitsgeschichte ist eben nicht nur Fortschritt, sondern birgt immer auch eine Gefahr. Wir haben das Telefonbuch bis vor kurzem noch als Alltagshilfe empfunden. Heute gilt es manchen wohl als riesige Datensammlung. Wollen wir deswegen auf die Vorzüge eines Telefonbuches verzichten? Das ist doch Maschinenstürmerei. Ich nehme den Datenschutz ernst, und damit er wirksamer realisiert werden kann, legt die Bundesregierung jetzt auch ein neues Gesetz vor.

Ein Telefonbuch lässt sich doch schwer mit Millionen Verbindungsdaten vergleichen. Die Frage ist doch, ob die Speicherung derart vieler Angaben nicht ein höheres Risiko darstellt als die Gefahren, vor denen Sie schützen wollen.

Das heißt, Sie wollen die Informationstechnologie ganz abschaffen?

Sie argumentieren sehr schwarz-weiß.

Ich bleibe nur in der Logik Ihrer Frage. Und wenn ich die weiterdenke, kann man nur zu diesem Schluss kommen.

Nein. Viele Polizeibeamte sagen etwa, dass sie auch ohne Vorratsdatenspeicherung erfolgreich ermitteln können. Sie hätten lieber noch ein paar mehr Beamte.

Klar. Aber ich kann doch trotzdem den Einsatz von Dienstfahrzeugen nicht verbieten und Beamte wieder auf Fußstreife schicken. Da muss nur ein Verbrecher mit einem schnellen Auto fahren und schon wären die Polizisten abgehängt.

Trotzdem: Wird Ihnen nicht mulmig zu Mute, dass ausgerechnet Konzerne wie die Telekom Verbindungsdaten speichern sollen?

Ich werbe dafür, dass man die Telekom fair beurteilt, in der Führung ist die Sensibilität vorhanden. Insofern kann man dem Konzern schon vertrauen.

Ein anderes umstrittenes Projekt sind die von Ihnen geplanten neuen Befugnisse für das Bundeskriminalamt. Am Freitag sollte darüber abgestimmt werden, das wurde auf Betreiben der SPD wieder verschoben. Kippt die Online-Durchsuchung noch?

Auf Kabinettsebene sind wir längst einig. Der Bundestag berät noch, aber ich bin zuversichtlich, dass das Gesetz in Kürze verabschiedet werden kann.

Dann wird das BKA künftig Wohnungen überwachen, Telefone abhören und Festplatten durchsuchen können. Stellen Sie alle Bürger unter Generalverdacht?

Unsinn, wir stellen niemanden unter Generalverdacht. Das BKA hat eine neue Aufgabe übertragen bekommen: die Abwehr terroristischer Gefahren. Dazu braucht es genau die gesetzlichen Befugnisse, die jede Landespolizei seit 60 Jahren hat. Im übrigen sehe ich nicht, dass es gegen den Gesetzentwurf durchgreifende verfassungsrechtliche Bedenken gibt. Das zeigte auch die Anhörung im Bundestag. Jeder Kabinettskollege weiß, dass es mein Ministerium mit der Frage der verfassungsrechtlichen Beurteilung sehr ernst nimmt. Ich schütze Grundrechte, ich gefährde sie nicht.

In Köln sind vor kurzem zwei Männer wegen Terrorverdachts festgenommen, wenig später aber freigelassen worden, weil ihnen nichts nachgewiesen werden konnte. Müssen Menschen in Zeiten des internationalen Terrorismus stärker damit rechnen, auch mal unschuldig in Haft zu kommen?

Die Sicherheitsbehörden haben die Aufgabe, Gefahren abzuwehren und schlimme Anschläge zu verhindern. Die Menschen in Deutschland können darauf vertrauen, dass sie hinreichend geschützt sind. Den Rechtsstaat macht aus, dass Unschuldige wieder frei kommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

30 Kommentare

 / 
  • A
    Anonymous

    Herr Schäuble ist meines Erachtens der größte deutsche Verfassungsfeind. Er schürt mit der "Bedrohungslage", deren Symptome im Vergleich zu Zahlen der Verkehrsopfer, andere Gewalttaten, sozialen Problemfällen etc. vernachlässigbar sind, Ängste und vermeintlichen Sicherheitsbedarf um das Prinzip bürgerlicher Freiheit, für das in Deutschland seit 1848, mindestens aber 1945 hart gekämpft wurde, hinreichend zu unterhöhlen. Er ist damit meiner Meinung nach der Wegbereiter des neuen Totalitarismus der Datenkommunikation.

    Schäuble gehört dringend aus diesem Amt entfernt!

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Es bedarf eigentlich keines Kommentars, dieser Mann und seine Entourage haben mit Demokratie nichts am Schopfe. Sie sind die Hauptgefährder der bürgerlichen Freiheiten. Das Beleidigtsein ist allein eine Masche. Der Mann ist im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten, er weiss, was er da macht. Er ist allenfalls ideologisch verblendet und selbst Opfer des neoliberalen Terrorismus. Fest steht:

    Hinter der Fassade der parlamentarischen Demokratie zieht ein neuer Faschismus auf dessen Kontouren sich immer mehr abzeichnen. Die neueste Widerwärtigkeit sind die Nachtscanner, die auf den Flughäfen eingeführt werden. Auch sind die Taten des Herrn Schäuble nicht isoliert zu betrachten. Er setzt das Werk des Oberdemokraten Schily fort. Der Gesamtkontext in dem ihre "Sicherheitsphilosophien" standen und stehen, sind darüber hinaus einfach zu erfassen: Systemerhaltung um jeden Preis. Und wer sich ein Bild von dem System, um dessen Schutz es hier geht, machen will, sollte sich die Krise des Finanzmarktkapitalismus und seine Verursacher und Staatsförderer genauer anschauen. Die Bandstifter sitzen im Führerhaus des Löschzuges. Jeder, der die Verbrechen verfolgt hat, kennt ihre Namen.

  • A
    Alex

    Starkes Interview. Im Mittelteil trotz Ausflüchten des Ministers gut drangeblieben.

  • F
    Fremdarbeiter

    @Dunkelangst

     

    "mehr als 11 000 Unterzeichner der Petition gegen dieses Gesetz"

     

    Im Rahmen der Unterschriftenkampagne gegen die Reform des Staatsbürgerschaftsrechte ("doppelte Staatsbürgerschaft") hat die CDU/CSU im Jahr 1999 (hessischer Landtagswahlkampf) bundesweit 5 Millionen Unterschriften gesammelt.

     

    M. a. W.: Wer dafür plädiert, dass die Regierung ihr Handeln durch Petitionen/Unterschriftenaktionen beeinflussen lässt, übersieht, dass der Schuss auch gewaltig nach hinten losgehen kann. In einigen Regionen Deutschlands besteht nämlich ein erschreckendes Potential für Petitionen/Unterschriftenaktionen, die Ihnen und mir weniger genehm sein dürften.

     

    [Übrigens hat Lafontaine mit seinem Fremdarbeiter-Statement ("Der Staat ist verpflichtet, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Er ist verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter und -frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter zu niedrigen Löhnen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen." - Rede auf Kundgebung in Chemnitz, 14. Juni 2005) gezeigt, dass er bereit ist, in dieselbe Kerbe zu schlagen.]

  • B
    Boris

    Schäuble will den Überwachungsstaat, den die USA bereits installiert hat. Seine geplante zentrale Abhöreinrichtung nach dem Vorbild der NSA sollte uns allen eine Warnung sein. Schon 1975 warnte der demokratische Senator Frank Church vor dieser supergeheimen Spitzelbehörde:"If a dictator ever took over, the NSA could enable to impose total tyranny, and there would be no way to fight back.”

    Da passt es nur zu gut ins Bild, dass die NSA ihr Abhörprogramm ohne richterliche Erlaubnis mit Hilfe der größten Telefon- und Internetgesellschaften (AT&T) betrieben hat. Wie gut das wir der Telekom vertrauen können, Herr Schäuble! Total Information Awareness,Patriot Act,Terrorist Surveillance Program,Military Commissions Act...merkt denn keiner etwas? Der Rechtsstaat in den USA wurde systematisch ausgehebelt, Friedensaktivisten werden zu potentiellen Terroristen, US-Bürger können als 'ungesetzliche feindliche Kombattanten' inhaftiert werden, kritische Journalisten (Amy Goodman) werden verhaftet...Die Atmosphäre der Angst, die Schäuble dem DDR-System zuschreibt, hat längst in den USA Einzug gehalten. Solange sich Schäuble nicht deutlich von den Foltermethoden 'befreundeter' Geheimdienste abgrenzt und Überwachungsmethoden nach dem Modell der NSA plant, brauch er sich nicht über 'Stasi 2.0'-Shirts echauffieren.

    "Everybody's worried about stopping terrorism. Well, there's a really easy way: stop participating in it."

    (Noam Chomsky)

  • D
    Dunkelangst

    Ich finde es sehr interessant, dass die Proteste gegen das BKA-Gesetz (um mal ein Beispiel zu nennen) von der gegenwertigen Bundesregierung völlig ignoriert werden.

     

    * mehr als 11 000 Unterzeichner der Petition gegen dieses Gesetz [1] und

    * 15 000 Demonstranten werden systematisch ignoriert [2]

     

    Was soll man dazu noch sagen? Dann sein Sie halt beleidigt über den stasi 2.0 slogan.

     

    Ist mir dann auch egal!

     

    Gruß

    Dunkelangst

  • KP
    Klaus P.

    Herr Schäuble ist in meinen Augen eine viel größere Gefahr für die Demokratie als es je ein Terrorist sein kann.

  • A
    Andi

    Also wirklich meine Damen und Herren,

    seien Sie doch froh, dass die beiden Terror-Verdächtigen vom Flughafen nicht von der Polizei umgebracht worden sind, so wie in England wo der Brasilianer erschossen wurde, oder so wie damals in Lillehammer. Also wirklich, ts , ts, ts.

  • J
    Jacob

    Folgendes sollte auch noch unbedingt ins Grundgesetz:

     

    - Die Kultur ist schützenswert.

    - Zu Hause muss es im Winter warm sein.

    - Müll muss man trennen.

    - In der U-Bahn darf nicht geraucht werden.

    - Kapitalismus ist neoliberal.

    - In der DDR war nicht alles schlecht.

    - Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.

  • GK
    Georg Kräussle

    Herr Schäubele Sie sollten sich schämen.Sie sind so neben der Spur, daß ich Bedenken habe, ob Sie Ihrer Aufgabe als Minister überhaupt gewachsen sind. Sie selbst sind ein Risiko für die Freiheit in diesem Land. Ich beantrage hiermit, daß Herr Schäubele "sicherheitsüberprüft" wird, so wie er dies durch die sogenannten "Zuverlässigkeitsüber-

    prüfung" für Sportpiloten zwingend fordert.

    Wer haut diesem "Scharfmacher" endlich mal auf die Finger?

  • G
    Gause

    Ach komm Schäuble, heul nicht so rum. Du gehörst eben zu den ewig gestriegen.

     

    Hat Frau Merkel Dir etwa erzählt wie toll es in der DDR mit der Überwachung der Bürger war? Merkel war früher Pressesprecherrin, den Job wird sie sicher nicht bekommen haben weil sie für Menschenrechte eingetreten ist.

     

    Wieder zum Thema. Für mich als junger Mensch Mitte 20 ist es unvorstellbar, dass so ein Typ noch immer im Amt ist.

     

    Aber die CDU kann sich sicher das leisten, man ist ja "noch" Volkspartei *ggggggg

  • F
    Frederick

    "Ich halte wenig von der Aufnahme von immer mehr Dingen ins Grundgesetz."

     

    Letzte Woche hat der Artikel 35 des GG, 3 neue Absätze hinzugewonnen. Wortlaut ist von MC Schäuble

  • B
    BerndH

    Der Schäuble argumentiert immer noch mit dem 11.09.2001?

    Bei diesem "Event" gibt es zu hauf Widersprüchlichkeiten, die auf eine False Flag Operation schliessen lassen.

    Auch erstaunlich dass bei vielen Attentaten irgendein Geheimdienst, meist die CIA, die Finger im Spiel hat.

    Sollt es so sein, dass es sich um fingierte Attentate duch staatliche Institutionen handelt, dies dann Einschränkungen der Bürgerrechte nach sich zieht, so soll man nicht besorgt sein?

    Lug, Trug und unschuldige ziviele Opfer werden in Kauf genommen um im Parlament Einschränkungen der Bürgerrechte durchzuboxen oder gar Kriege zu führen. Pfui Teufel!!!

    So oft wie wir von unserer Regierung schon belogen und betrogen wurden, muss man vom Schlimmsten ausgehen.

    Dass Poliker kein Vertrauen unter den Bürgern geniessen, hat seinen berechtigten Grund.

    Der Schäuble darf gern weiterhin den Beleidigten spielen. Das Recht ist aber auf der Seite derjenigen, die unsere Bürgerrechte auf der Straße verteidigen. Weiter so!

  • D
    Dennis

    Geniales Interview! Ihr seid die besten!

  • MR
    Martin Rapp

    Natürlich sind wir alle unter Generalverdacht - alles andere ist schonungslos gelogen.

    Schäuble ist ein Meister des Ausweichens vor der Wahrheit und für mich ein Synonym für das an sich Böse

  • F
    Frank

    Dass der Name Schäubles zum Inbegriff des befürchteten „planvollen Beschnitts“ des Rechsstaats wird - und dieser mein Eindruck hat sich ich in der Vergangenheit desöfteren bestärkt - hat der Innenminister nicht verdient: So planvoll handelt er nicht. Schäuble ist nicht der Verbrecher, der Gründe vorschiebt um einen Überwachungsstaat Deutschland zu errichten, welcher mancher Dystopie nahekommt.

    Nein, es ist schlimmer: Schäuble scheint wirklich an das zu glauben, was er sagt. Die Naivität, die es dem Herrn Minister erlaubt, eine angebliche Notwendigkeit einer Vorratsdateinspeicherung ohne jede weitere Differenzierung plump mit dem 11. September zu begründen, sucht ihresgleichen.

     

    Doch passt das Interview ins Bild, hat Schäuble doch, um nur ein Beispiel zu nennen, schon die neue Generation des Personalausweises im Hinblick auf all die einfachen wie nützlichen Möglichkeiten zum schnellen Zahlungsverkehr, die sich realisieren lassen könnten, umworben. "Haben Sie den Eindruck", fragt er, "dass irgendjemand in Deutschland Datenschutz nicht wichtig nimmt?" "Ja", möchte ich antworten, "den habe ich".

     

    Unser Innenminister ist einfach zu unkritisch. Zu einer weiter reichenden Reflexion über die durch zahlreiche Sturkturveränderungen heftig schwankende Weltlage ist unser Innenminister nicht in der Lage, doch fordert diese Weltlage durchaus auch von der Innenpolitik neue Antworten, um die innere Sicherheit zu wahren. Ein plump agierender Innenminister spielt Kräften in die Hände, welche die Allgemeinheit nicht willkommen heißen sollte.

  • B
    bauli2000

    Wer wie Herr Schäuble es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, traut ein solches Verhalten wahrscheinlich auch seinen Mitmenschen zu.

    Die Festplatte kann man ja durchsuchen, solange man die 100.000 DM Spenden in der Jackentasche nicht findet. Darüber hinaus nützt Herr Schäuble die unterschwellige und diffuse Angst vor Terroranschlägen um seine repressiven Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte durchzudrücken. Das sind doch die Zündeleien, die eine Gesellschaft in Brand setzen.

  • M
    Max

    "Den Rechtsstaat macht aus, dass Unschuldige wieder frei kommen"

    Dass ich nicht hohl kichere. Erstens ist das leider nur bedingt die Wahrheit und zweitens werden die Leute niemals angemessen entschädigt für die Repressionen, denen sie unterworfen wurden, bzw. den Staat kostet es nie etwas, wenn er erstmal diverse Grundrechte mit Füßen tritt.

    Aber eigentlich ist Schäubles Vorstellung vom Rechtsstaat doch, dass dieser sich an die eigenen Gesetze hält. Weil der Staat aber noch nicht alles darf, was Schäuble will, dass er darf, müssen die Gesetze geändert werden, damit der Staat sich unter dem Strich weiter als Rechtsstaat bezeichnen darf.

     

    Am albernsten sind seine Argumente gegen Grundrechtsänderungen. Er ist doch selbst ein großer Fan von selbigen. Nur gehen seine Änderungen immer zu Lasten der Grundrechte und der Freiheit. Das hätte die taz an der Stelle auch gerne ansprechen können.

  • CS
    Christopher S.

    Scheinbar ist unserem Herrn Innenminister eines nicht bewusst, obowhl er es anfangs doch erwähnt:

    Aus dem Telefonbuch kann ich mich jederzeit austragen, so wie er es auch getan hat. Ich kann auch bei der Beantragung eines neuen Anschlusses explizit angeben, dass meine neue Nummer nicht im Telefonbuch erscheint.

    Die VDS jedoch ist eine erzwungene Speicherung meiner Telekommunikationsdaten, der ich nur entgehen kann, wenn ich mich direkt, face-to-face, mit meinen Kontakten unterhalte (was die pösen pösen Terroristen wohl auch tun werden).

    Allerdings: Für ihn uns seine Bundestagsfreunde gilt die Speicherung nicht, natürlich wegen sicherheitstechnischer Bedenken... Erpressung und so.

     

    Weiterhin ist es lustig, dass Herr Schäuble das Grundgesetz anspricht, bzw. auf dessen Änderungen eingeht.

    Letzte Tage, so habe ich eben erst gelesen, im Schatten der Finanzkrise, wollten die CDU (allen vorran unser geliebter Innenminister) und die SPD (die sich scheinbar mittlerweile etwas besonnen hat), Artikel 35 GG ändern bzw. ergänzen. Im Klartext sollte die Bundeswehr die Befugnis erhalten im Katastrophenfall (den man ja weitreichend bekannt auslegen kann, wie man will) im Inland zu intervenieren.

     

    Vielleicht hat dieser Vorschlag ja eine etwaige... Signalwirkung?

     

    MfG,

    Ch. S.

  • TF
    Thomas Frauendorfer

    Ich finde, es ist sehr interessant, dass Herr Schäuble die die Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung mit dem 11.September begründet, andererseits aber denjenigen, die sich dagegen aussprechen Angstmacherei vorwirft.

    Gerade der 11.September und daraus resultierende Ängste wurden, auch, und meiner Meinung vor allem, von der Politik, sorgsam kultiviert um dann Einschränkungen verschiedenster Bürgerrechte rund um den Globus zu rechtfertigen. Wenn Herr Schäuble jemand sucht, der unverantwortlicherweise Ängste schürt, dann sollte er mal in den Spiegel (Nicht die Zeitschrift, sondern das Ding an der Wand) schauen, er hat gute Chancen darin sojemanden zu finden.

  • A
    arki

    Unfassbar das dieser Mensch Innenminister ist.

    So naiv wie er sich hier darstellt kann er doch niemals sein, auf mich wirkt er wie die perfekte Lobbyismus Marionette. Wenn man sieht was er innerhalb des Innenminsteriums, so betreibt wird einem sein Weltbild sehr schnell deutlich.

    Rückwärtsgewandt und Vorkämpfer des elitären Konservatismus, Verfechter der deutschen Abstammungsnation und ein Bismarckscher "Demokrat" wie aus dem Bilderbuch. Schade das er bei vielen immer noch so gut ankommt.

  • BM
    Benjamin Metz

    Typisch Politiker. Leere Floskeln.

     

    Er mag den vergleich mit der Stasi nicht! Aber er Implementiert die Werkzeuge der Überwachung im Namen der Sicherheit des Staates – Staats Sicherheit!

     

    Die Grund​satzf​ragen:​

    Schäu​ble recht​ferti​gt im Inter​view seine​ gepla​nten und zum Teil schon​ durch​geset​zten Maßna​hmen durch​ die Terro​rgefa​hr,​ ausge​hend vom 11. Septe​mber 2001.​ Das ist EIN Argum​ent.​

     

    Gibt es NOCH MEHR Argum​ente?​

    Mögli​cherw​eise AKTUE​LLERE​ Argum​ente?​

    Beste​ht AKUTE​ Terro​rgefa​hr in Deuts​chlan​d?​

     

    Der einzige Terror ist doch der Kampf gegen den Terror, welcher ständig mit geisterhaften Terrorverdächtigungen die Angst schürt.

  • C
    ChiefAlex

    "Den Rechtsstaat macht aus, dass Unschuldige wieder frei kommen"

     

    Sowas als Bundesminister, das tut echt weh! Solche Überzeugungen tun weh!

     

    Ich zitiere mal Wikipedia:

     

    "Im Gegensatz zum absolutistischen Staat wird die Macht des Staates umfassend durch Gesetze determiniert, um die Bürger vor Willkür zu schützen (formeller Rechtsstaatsbegriff)."

     

    Das ist das genaue GEGENTEIL, nämlich verhindern, dass Unschuldige überhaupt in Haft kommen!!

  • FR
    Felix Röhrle

    Also im Vergleich zu Fernseh-Talkshows, hat der werte Herr S. sich in diesem Interview noch ganz gut gehalten. Was würde ich nicht alles für ein psychologisch-medizinischen Gutachten über S. geben. Vielleicht sogar ein Stück meiner Privatsphäre?

    Ich frage mich eigentlich wie lange der Duden noch brauchen wird um Worte wie "Schäublophobie" in den offiziellen deutschen Sprachgebrauch zu übernehmen. In einigen Jahren, da bin ich mir sicher, wird der Begriff "Schäuble-Syndrom" sicherlich eine wissenschaftliche Verwendung in der Medizin finden. Bis dahin warten wir, ob der werte Herr vor Aufregung über Datenschützer noch platzen wird.

  • CB
    Christian Berger

    "Ich halte wenig von der Aufnahme von immer mehr Dingen ins Grundgesetz."

     

    Stimmt! Ich finde es auch unverschämt, dass den Bürgern geradezu ununterbrochen neue Rechte im Grundgesetz zugesprochen werden!

  • K
    Kronkorken

    Haha, der arme Wolfgang *tätschel* :)

  • E
    Elvenpath

    "Den Rechtsstaat macht aus, dass Unschuldige wieder frei kommen. "

     

    Falsch Herr Schäuble! Den Rechtsstaat macht aus, dass jemand als unschuldig zu gelten hat, so lange nicht das Gegenteil bewiesen ist!!!

     

    Es ist schön, wenn man wieder frei kommt, wenn man unschuldig ist. Aber erzählen Sie das mal jemand, der fälschlicherweise eines schweren Verbrechens verhaftet, angeklagt und freigesprochen wurde.

    Zum Beispiel bei Kindesmissbrauch. Das Leben ist zerstört, auch wenn man unschuldig war. Der Makel geht nie wieder weg.

     

    Und ein "kleines" Detail unterschlagen Sie in Ihrer Argumentation. Das Detail heißt "Missbrauch". Ich möchte zum Beispiel nicht wissen, wie viele Polizisten mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Freundin überwacht haben.

    Wo Möglichkeiten des Missbrauchs vorhanden sind, werden sie auch genutzt. Das ist ein Naturgesetz.

     

    Anti-Terror-Gesetze sind sehr praktisch, wenn es darum geht unliebsame Menschen mundtot zu machen, oder zeitweilig kalt zu stellen. Spätere Niederlagen vor Gericht werden locker in Kauf genommen.

     

    Sie sagen, man soll dem Staat und den Behörden vertrauen, Herr Schäuble? Dann sollten Sie noch mal nachlesen, was Demokratie bedeutet.

    In einer Demokratie überwacht der Bürger den Staat und misstraut ihm. Nicht umgekehrt.

    Die Staatsformen, in denen der Bürger dem Staat vertrauen muss, heißen Kommunismus und Faschismus.

     

     

    So long...

  • LS
    leon schulz

    Jaja, Herr Schäuble. Erich Mielke hat seine Bürger auch alle geliebt.....

  • A
    AnonymHeinz

    "Und für Signalwirkungen ist das Grundgesetz nun wirklich nicht zuständig."

     

    Stimmt, wenn uns heute irgend ein Depp mit so einem Gewäsch wie "Die Würde des Menschen ist unantastbar" käme würden wir den auch auslachen. So ein rhetorischer Unfug hat natürlich nichts im Grundgesetz zu suchen. Die Würde des Einzelnen muss notfalls mit militärischen Mitteln beschützt und gegen die Bürger und sich selbst verteidigt werden.

     

    "Sie unterschätzen die Verbraucher. Die sind sich über ihre Rechtslage schon im Klaren."

     

    Und warum ist dann der Verlust von Kundendaten noch ein Skandal? Wenn ohnehin alle Verbraucher wissen dass ihre Daten gehandelt, verschifft und ausgebeutet werden. Die Bürger sind also alle bestens darüber informiert dass es einen florierenden Schwarzmarkt gibt dem man sich nur durch Konsumverzicht und Einsiedlertum entziehen kann. Interessant, muss ich direkt mal im Einkaufszentrum oder im Internet jemanden nach fragen.

     

    "Im übrigen sehe ich nicht, dass es gegen den Gesetzentwurf durchgreifende verfassungsrechtliche Bedenken gibt."

     

    Wenn man beide Augen fest zukneift ist das auch kein Wunder wenn man die Menschen die sich beschweren nicht wahrnimmt.

     

    "Wir halten uns mit der Vorratsdatenspeicherung an die Umsetzung einer europäischen Richtlinie, und die halte ich angesichts des 11. September für richtig."

     

    Komisch wenn es um Werbeverbote für Alkohol oder Steuervorgaben geht ist der gehorsam der Regierung dann auf einmal niedriger priorisiert? Man muss also das unbedingt umsetzen was einem machtpolitisch nützt und den Rest der dem Volke zudienlich ist vor sich hinschieben? Entschuldigung aber das ist, auf neudeutsch, Bullshit.

  • FB
    Franz B.

    Zusammenfassung:

     

    Stört es Sie, dass Ihre Daten nicht sicher sind?

     

    Die Sicherheit meiner Daten ist mir egal ("Meine Handynummer ist nun auch kein so großes Geheimnis."), und weiter habe ich nicht darüber nachgedacht ("Ich fühle mich nicht besonders gefährdet oder ausspioniert.").

     

     

    Trauen Sie Telekom-Chef Obermann noch?

    Denen ist klar, dass Sie Mist gebaut haben. Insofern kann man dem Konzern schon vertrauen.

     

     

    Hätte sich die Politik früher um den Datenschutz kümmern müssen?

     

    Man muss aus Fehlern lernen.

     

     

    Auch Juristen und Politiker fürchten, dass die Demokratie hierzulande Züge eines Überwachungsstaates bekommt.

     

    Dahinter steckt bei manchen natürlich auch der Versuch, die Stasi im Nachhinein zu verharmlosen.

     

     

    Aber große Datensammlungen führen nun mal schnell zu Pannen. Oder sehen sie das anders?

     

    Das ist wahr. Wollen wir deswegen auf die Vorzüge eines Telefonbuches (eine riesige Datensammlung) verzichten?

     

     

    Müssen Menschen in Zeiten des internationalen Terrorismus stärker damit rechnen, auch mal unschuldig in Haft zu kommen?

     

    Ja