■ Initiativkreis Bildung „reformiert“ Uni: Eltern sollen für Studiengebühren sparen
Bonn (dpa) – Eltern sollten für ihre Kinder zur Finanzierung von Studiengebühren frühzeitig einen Bildungs-Sparvertrag abschließen. Diesen Vorstoß hat der mit namhaften Experten besetzte „Initiativkreis Bildung“ unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Roman Herzog gemacht. In dem jetzt vorgelegten Plädoyer für ein neues Modell der Hochschulfinanzierung wird beklagt, daß Studiengebühren in Deutschland bislang noch immer ein Tabuthema seien.
Dabei könnten aber Studiengebühren durch „Bildungssparen“ oder durch Kredite mit einkommensabhängiger Rückzahlung leichter finanziert werden, heißt es in dem Thesenpapier des Initiativkreises, der von der Bertelsmann- Stiftung nach Herzogs Berliner Rede zur Bildungspolitik im vergangenen Jahr ins Leben gerufen worden war.
Von Studiengebühren erwarten die Initiatoren eine Stärkung des Wettbewerbs der Hochschulen. Die Studenten könnten durch diese Entwicklung ihren Professoren wie Kunden gegenübertreten. „Bildungssparen“ wie auch die Rückzahlung der Studiengebühren-Kredite sollen steuerlich begünstigt werden.
Der „geistige Vater“ des Bildungssparens, Hamburgs Universitätspräsident Jürgen Lüthje, hatte den Vorschlag ursprünglich zur Finanzierung des Unterhalts von Studierenden entworfen. Auf diese Idee ging der Initiativkreis nicht ein.
Herzogs Staatssekretär Wilhelm Staudacher kündigte einen „Visionskongreß“ für kommendes Frühjahr an, in dem die Bildungsexperten ihre Ergebnisse aus insgesamt sechs Gesprächsrunden präsentieren wollen.
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