: Ingrid Stahmer hat wieder ein Problem
■ Investor für Deutschlandhalle gefährdet Verträge mit „Velomax“
Für die Deutschlandhalle ist möglicherweise ein Investor in Sicht. Hermann Windler, ehemaliger Präsident des Eishockeyvereins BSC Preussen und Chef der neugegründeten Sport und Kultur Management GmbH, hat gestern ein Kurzkonzept für die Zukunft der Halle bei der Wirtschaftsverwaltung eingereicht. Das bestätigte Michael Wehran, Sprecher bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe. Einzelheiten zum Inhalt und zur Seriosität des Konzepts konnte Wehran noch nicht mitteilen: „Das wird erst geprüft.“
Sportsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) dürfte diese Neuigkeit mit gemischten Gefühlen aufnehmen. Sollte die Wiedereröffnung der Deutschlandhalle geplant werden, sind ihre Verträge mit der Velomax GmbH in Gefahr, die die Max-Schmeling-Halle und das Velodrom betreibt.
In einem solchen Fall müsse neu verhandelt werden, sagte der Geschäftsführer der GmbH, Frank Reinhardt: „Je nachdem mit was für einem Konzept die Deutschlandhalle betrieben wird, können wir die Mietgarantien von 5 Millionen Mark, die wir dem Senat gegeben haben, nicht halten.“
Auch Stahmers Sprecherin Almuth Draeger befürchtet, „daß unter Umständen neu verhandelt werden muß“. Zwar sei die Schließung der Deutschlandhalle in dem Vorvertrag mit dem Musical-Unternehmer und Velomax-Chef Schwenkow nicht schriftlich fixiert, aber geltende Beschlußlage. „Und auf dieser Grundlage wurde die Verhandlung geführt.“ Der Senat hatte bereits im August 1996 beschlossen, die Deutschlandhalle dichtzumachen.
Stahmer habe „sehr ungeschickt agiert“, kritisierte Vollrad Kuhn, wirtschaftspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen. „Wenn sie das Paket wieder aufmachen muß, hat sie ein Problem.“ Sabine am Orde
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