■ Radsport: Induráin verzichtet
„Nur ein schlechter Tag“ könne Miguel Induráin daran hindern, als erster Spanier Profi-Weltmeister zu werden, meinte die spanische Zeitung El País vor dem Rennen im kolumbianischen Duitama. Intensiv hatte sich der fünfmalige Tour de France-Sieger in der Höhe von Colorado vorbereitet, der bergige Kurs schien auf ihn zugeschnitten, und die schärfsten Konkurrenten Rominger, Zülle, Jalabert, Berzin waren zu Hause geblieben. Tatsächlich dominierte der 31jährige Baske bei Hitze und Regen das Rennen nach Belieben, doch am Ende stand nicht er, sondern sein Landsmann Abraham Olano, dem Induráin mit einem taktischen Trick den Weg geebnet hatte, im Regenbogen-Trikot des Champions auf dem Podium. Als kurz vor der letzten Runde alles auf den Angriff des großen Favoriten wartete, schoß plötzlich Olano aus der Spitzengruppe davon, während sich Induráin darauf beschränkte, die Verfolger zu bremsen. Trotz eines platten Reifens rettete der 25jährige Olano, der einige Tage zuvor hinter Induráin Vize-Weltmeister im Zeitfahren geworden war, eine halbe Minute Vorsprung ins Ziel. Induráin gewann den Spurt um Platz zwei und freute sich anschließend wie ein Schneekönig.
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