piwik no script img

In Kollektive investieren

■ Eine neue Stattbau-Broschüre informiert Investoren und Wohnprojekte

„Die relativen Habenichtse haben in Hamburg, was das Wohnen angeht, relativ gute Karten.“ Der das sagt, spricht nicht für Baubehörde oder Baugenossenschaft, sondern arbeitet beim alternativen Sanierungsträger und Wohnprojekt-Förderer Stattbau. Verwunderlich findet Josef Bura seine Aussage nicht. Verglichen mit anderen Städten, lobt der Sozialwissenschaftler, betreibe Hamburg eine „faire“ Förderpolitik auch gegenüber Investoren, die sich im sozialen Wohnungsbau engagierten.

Und mittlerweile könne man an der Elbe sogar die Frage wagen, ob Wohngruppen-Projekte „an der Schwelle zur Normalität“ stünden – obwohl es auch hier noch keine einheitlichen Richtlinien zur Förderung und Finanzierung von Haushalten gibt, die dem Kleinfamilien-Ideal entgegenstehen.

Dokumentiert sind die positiven Nachrichten in dem gerade erschienene Heft „Wohnbund Informationen 3/96“. Es gibt einen Überblick für interessierte Investoren wie potentielle MieterInnen über Wohnprojekte in verschiedenen Phasen der Realisierung – und eben mit Schwerpunkt in Hamburg. Dargestellt werden die öffentliche Förderung durch die Hamburger Baubehörde, Hinweise über geeignete Trägerformen, Beratungsinstitutionen sowie Erfahrungen der einzelnen Wohngruppen.

Eine ähnliche Darstellung Hamburger Wohnprojekte gab es zuletzt 1989. Damals jedoch ging es vor allem um umstrittene und abrißbedrohte Altbauten, „die durch Mithilfe von jungen Menschen und ein städtisches Förderprogramm erhalten wurden“. Heute dagegen, so Bura, stehen zunehmend Neubauten im Mittelpunkt – stinknormale Mehrfamilienhäuser, die im öffentlichen sozialen Wohnungsbau gefördert wurden und jetzt von Wohnungssuchenden, die sich zu Gruppen zusammengeschlossen haben, bezogen werden. hh

Wohnbund Informationen 3/96 zu beziehen über Stattbau Hamburg, Tel. 431122, 7 Mark.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen