: Im Stau ans Meer
Meyer-Werft stellt Kreuzfahrtriesen fertig. Überführungen auf der aufgestauten Ems künftig auch im Sommer
Das größte Kreuzfahrtschiff, das jemals in Deutschland gebaut wurde, hat am Sonntag das Baudock der Papenburger Meyer-Werft verlassen. Vor mehreren tausend Schaulustigen wurde die „Celebrity Solstice“ nach Angaben eines Werftsprechers langsam ins Hafenbecken gezogen. Der etwa 500 Millionen Euro teure Kreuzfahrtriese ist 315 Meter lang und 36,8 Meter breit. Er bietet Platz für fast 2.900 Passagiere in 1.430 Kabinen. Am Ausrüstungskai der Werft sollen nun die restlichen Arbeiten an dem neuen Kreuzfahrtriesen verrichtet werden.
Die Überführung über die Ems ins niederländische Eemshaven ist für den 27. September geplant. Dafür muss die Ems vorher tagelang aufgestaut werden, damit der Schiffsriese rückwärts in die Nordsee gelangen kann. Am kommenden Samstag soll der Fluss deshalb probeweise für gut eineinhalb Tage aufgestaut werden, um beurteilen zu können, ob sein Sauerstoffgehalt dabei bedrohlich sinkt. Das hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mitgeteilt.
Grund ist der Wunsch der Meyer-Werft, künftig auch im Sommer Schiffe an die Küste zu überführen. Bisher war das nur im Winter möglich – in kälterem Wasser löst sich mehr Sauerstoff.
Diese spektakulären Überführungen werden von Naturschutzorganisationen abgelehnt. Die Papenburger Werft baut zwei bis drei Luxusliner pro Jahr und ist bis Ende 2012 ausgelastet. DPA