■ Im Parlament: Kultur stärken
„Daß über Kulturpolitik geredet wird, stärkt die Kultur“, brachte die CDU-Politikerin Elisabeth Motschmann gestern in der Bürgerschaftsdebatte über einen Eilantrag der Bündnisgrünen über die Lippen und stärkte die Kultur wie folgt ...
Elisabeth Motschmann (CDU): Der Theaterintendant Klaus Pierwoß wirft MkKinsey vor, das Gutachten sei schlampig. Doch schlampig war seine Pressekonferenz. Wer das Gutachten in der Luft zerreißt, disqualifiziert sich. Pierwoß sagt, er lasse sich den Mund nicht verbieten, aber er tritt bei jeder Fidelio-Aufführung vor das Publikum und verbietet ihm Zwischenrufe.
Carmen Emigholz (SPD): Wir stehen hinter Klaus Pierwoß und der Freiheit der Kunst.
Klaus Bernbacher (AfB): Eine Spielplan- oder Inszenierungsschelte geht uns nichts an. Auch wenn ich mir auf die Lippen beißen muß, würde ich hier im Parlament nichts dazu sagen.
Elisabeth Motschmann (CDU): Auch wir stehen hinter dem Theater. Aber man wird ja wohl noch seine Meinung über schlimme Inszenierungen äußern dürfen.
Der Antrag, in der Senatssitzung am nächsten Dienstag noch keine strukturellen Entscheidungen über die Kulturförderung zu fällen, wurde mit den Stimmen von CDU und SPD abgelehnt. ck
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