■ Im Landtag von Sachsen-Anhalt: Ausschuß soll Tod eines Asylbewerbers klären
Magdeburg (AP) – Der Selbstmord eines jungen Inders vergangenen November in der Abschiebehaft in Halle wird im Magdeburger Landtag voraussichtlich ein Nachspiel haben. Die PDS-Fraktion will die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beantragen, wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Matthias Gärtner ankündigte.
Das Land Sachsen-Anhalt habe „mittelbar Schuld“ am Tod des Asylbewerbers. Durch den Ausschuß solle auch generell der Umgang mit Flüchtlingen geklärt werden.
Die PDS beschuldigt die Behörden, gegen das Recht verstoßen zu haben. Der junge Mann, der seit September 1998 illegal in Deutschland war und in einem Asylbewerberheim ohne Papiere aufgegriffen wurde, hätte gar nicht inhaftiert werden dürfen, weil nach einem gemeinsamen Erlaß von Innen- und Sozialministerium bei minderjährigen Flüchtlingen das Jugendamt einzuschalten gewesen sei, das für die weitere Unterbringung sorge.
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