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Ifo-Institut PreisbarometerHohe Preise und Inflation

Deutsche Unternehmen aus nahezu allen Branchen wollen ihre Preise erhöhen. Am stärksten sollen Lebensmittelpreise steigen.

Für den langen Arm: Preise klettern Foto: Michael Probst/ap

Berlin rtr | Mehr deutsche Unternehmen wollen in den kommenden Monaten ihre Preise anheben. Das Barometer für die Preiserwartungen für die kommenden Monate stieg im September auf 53,5 Punkte, nach 48,1 im August, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte.

„Die Inflationswelle dürfte daher leider noch nicht abebben“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Vor allem bei Gas und Strom ist noch einiges in der Preispipeline.“ Dabei hatte die Inflationsrate im September mit 10 Prozent bereits den höchsten Stand seit Jahrzehnten erreicht.

Insbesondere bei Lebensmitteln zeichnet sich ein weiterer Preisanstieg ab: Hier erreichte der vom Ifo-Institut ermittelte Wert 100 Punkte, nach 96,9 im August. Damit wollen praktisch alle befragten Unternehmen in diesem Bereich die Preisschraube nach oben drehen.

Im sonstigen Handel planen Preiserhöhungen insbesondere die Verkäufer von Drogerie-Artikeln (92,3 Punkte), Blumen, Pflanzen und Zoobedarf (89,6), von Spielwaren (89,0) von Fahrrädern (84,4) und von Papier- und Schreibwaren (83,8). In der Industrie liegen die Bekleidungshersteller ganz weit vorn (83,5), die Hersteller von Glas, Keramik und Steinen (77,3) und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (75,5) sowie die Hersteller von Druckerzeugnissen (70,3). Sehr hoch sind die Zahlen auch in der Gastronomie (87,4), in der Betreuung von Gebäuden (78,0) und bei Hotels (62,4).

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Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, der prozentuale Anteil derer abgezogen wird, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.

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2 Kommentare

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  • Für den ganzen das Klima zerstörenden, ungesunden und Tieren Leid zufügenden Bereich der Lebensmittel ist ein kräftiger Preisanstieg nur wünschenswert. Leider ist der Anstieg durch die Subventionen, mit denen nach wie vor Klima schädigende Tierprodukte verbilligt werden, gebremst. Gerade jetzt, wo die Klimakatastrophe sich beschleunigt und die konventionellen Maßnahmen dagegen zurückgefahren werden, wäre es ohne weiteres möglich und von einer Regierung mit grüner Beteiligung zu erwarten, dass pflanzliche Lebensmittel stark subventioniert werden, insbesondere unverarbeitetes Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst. Damit ergäbe sich dann auch ein sozialer Ausgleich, zumal gerade ärmere Bevölkerungsschichten nach Studien besonders in ihrer Gesundheit geschädigt werden durch die Fastfood-Produkte der tierverarbeitenden Industrie.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Stimme in allem zu.



      Nur ist es leider nicht ganz so einfach mit der Umsetzung: Essen ist ein konditioniertes Verhalten. Leider wurde die Konditionierung den Falschen überlassen.



      Durch äußere Umstände und Eingriffe das Essverhalten nun zu verändern, wird vielfach (und unbewusst) als demütigend gewertet.