piwik no script img

„Ich wollte Stress abbauen“

Heidi Bohnet ist Krankenschwester. Es ist schon ihr vierter Kurs

Der Pistolenkurs war super. Ich war vorher sehr aufgeregt. Und ich war überrascht zu spüren, welcher Wumms und wie viel Kraft hinter so einer Pistole stecken.

Ich habe teilgenommen, weil ich Stress abbauen wollte. Ich habe Tinnitus, und das laute Knallen beim Schießen führt dazu, dass er verschwindet. Dazu kommt, dass man mal weg ist von zu Hause, vom Alltag.

Außerdem ging es mir darum, diese absolute Konzentration zu erleben, wenn man mit der Pistole zielt. Das ist wie beim Klavierspielen: Da ist nicht nur Anspannung, sondern auch Entspannung. Man ist bei sich. Das ist für mich auch persönlichkeitsstärkend.

Meine Schwester hat mich gefragt, ob ich einen Selbstverteidigungskurs mit ihr mache. Und ich bin mitgegangen. Es hat mir so sehr gefallen, dass ich seitdem noch drei andere Kurse gemacht habe.

Aus einem Kurs habe ich Pfefferspray mitgenommen, auch wenn ich mich aktuell nicht bedroht fühle. Pfefferspray ist mir lieber als eine Pistole. Deshalb will ich auch keinen Waffenschein machen. So im realen Leben will ich mit diesen Sachen nicht allzu viel zu tun haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen