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„Ich kämpfe wie Don Quichote“

Sie ist die Frau, die das Projekt taz verkauft und die Kohle ranschafft: Konny Gellenbeck, die vor dreizehn Jahren als Aushilfe in der taz-Aboabteilung anfing, ist Genossenschaftsverwalterin. Sie „wartet“ die 4.054 Genossenschaftsmitglieder, indem sie ihnen regelmäßig Infos zuschickt, manchmal auch persönliche Briefe beantwortet. „Weil man das nicht aus dem hohlen Bauch machen kann“, wie sie sagt, ist sie eine der wenigen aus dem nichtredaktionellen Teil der taz, die zu den Zeitungskonferenzen geht.

Auch wenn Konny Gellenbeck stolz ist auf die 1,2 Millionen Mark und die fünfhundert GenossInnen, die im vergangenen Jahr für die taz gewonnen werden konnten, fühlt sie sich manchmal „wie Don Quichote, der gegen Windmühlen ankämpft“. Denn das Geld reicht nie. Es gibt Tage, da meldet sich die 43jährige zu Hause entnervt mit „taz-Genossenschaft“.

Konny Gellenbeck hat eine ähnliche Biographie wie das Gros der taz-Unterstützerschaft. War Hausbesetzerin, organisierte 1.-Mai-Demos, Kampagnen gegen den Internationalen Währungsfonds und für Gefangene. Den Knackis ist sie bis heute treu geblieben. Neben ihrem Hauptjob betreut die frühere Lehramtsstudentin achthundert Knastabos. Daß sich auch das auszahlt, zeigt die Tausend- Mark-Einlage eines Ex-Gefangenen.

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