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Hurrikan Schwere Zerstörungen in der Karibik. Nächste Ziele sind Kubas Nordküste und Florida„Irma“ wütet weiter

Hurrikan „Irma“ hat seinen Weg durch die Karibik fortgesetzt und dabei weitere Zerstörungen angerichtet. Das Na­tio­na­le Hurrikanzentrum (NHC) der USA stufte den Wirbelsturm am Freitag zwar auf die zweithöchste Kategorie vier herunter, nannte ihn aber weiterhin „extrem gefährlich“. Im Südosten der USA bereiteten sich die Bewohner auf die Ankunft des gewaltigen Sturms vor. Rund eine Million Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Die Zahl der Toten durch „Irma“ stieg indes auf mindestens 17. Mindestens vier Menschen kamen auf den Amerikanischen Jungferninseln ums Leben, mindestens zwei Todesopfer wurden aus Puerto Rico gemeldet.

Nach neuen Angaben starben auf den zu Frankreich gehörenden Karibikinseln Saint-Martin und Saint-Barthélemy insgesamt mindestens neun Menschen. Sieben weitere Menschen würden vermisst, sagte der französische Innenminister Gérard Collomb. Jeweils ein Todesopfer gab es in Sint Maarten, dem niederländischen Teil von Saint-Martin, und auf Barbuda.

Im US-Außengebiet Puerto Rico war mehr als die Hälfte der 3 Millionen Einwohner ohne Strom. Für 62.000 Menschen wurden Plätze in Notunterkünften eingerichtet. Auch der Nordosten Haitis wurde von sintflutartigem Regen heimgesucht. In der Stadt Ouanaminthe an der Grenze zur Dominikanischen Republik standen die Häuser bis zu 30 Zentimeter unter Wasser.

In der Dominikanischen Republik wurden bei Starkregen und Windgeschwindigkeiten von 285 Stundenkilometern mehr als 100 Häuser zerstört. 20.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.

Besonders verheerend waren die Zerstörungen auf den für ihre Traumstände bekannten Urlaubsinseln Saint-Martin, Saint Barthélemy und Barbuda. Barbuda sei zu 95 Prozent zerstört und „kaum mehr bewohnbar“, sagte der Premierminister des Zwei-Insel-Staats Antigua und Barbuda, Gaston Browne. Er bezeichnete die Insel als „Trümmerhaufen“.

Die Regierungen der Niederlande und Frankreichs beklagten Plünderungen. „Die Lage ist ernst“, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte angesichts von Diebstählen auf Sint Maarten. Er kündigte an, zusätzliche Polizisten und Soldaten zu entsenden.

Am Freitagabend oder Samstagmorgen könnte der Wirbelsturm in Kuba auf Land treffen. An Kubas Nordküste wurden 10.000 ausländische Touristen in Sicherheit gebracht, die Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus.

Auch das noch: Erdbeben in Mexiko

Mindestens 32 Tote. In Mexiko hat ein starkes Erdbeben am Freitag mindestens 32 Menschen in den Tod gerissen. Häuser stürzten ein, Menschen rannten in Panik auf die Straße. Knapp zwei Millionen Menschen waren vorübergehend ohne Strom. Aus Furcht vor einem Tsunami wurden Städte an der Pazifikküste geräumt. Das Wasser schwappte aber nur einen Meter hoch.

Stärke 8,2. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde stürzten Hunderte Gebäude ein oder wurden beschädigt. Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto sagte, das Beben habe eine Stärke von 8,2 gehabt und sei das stärkste seit einem Jahrhundert gewesen. Es habe bereits 62 Nachbeben gegeben

Häuser wie Kaugummi. „Das Haus bewegte sich wie ein Kaugummi, und Licht und Internet waren sofort weg“, sagte Rodrigo Soberanes aus der Nähe von San Cristóbal de las Casas im Staat Chiapas. Selbst im mehr als 1.000 Kilometer entfernten Mexiko-Stadt gerieten Häuser ins Schwanken. (ap)

„Irma“ war am Mittwoch mit Hurrikanstärke 5 über die nördlichen Antillen hinweggefegt. Er zählt zu den stärksten Stürmen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Atlantik. Am Freitag zog er als Hurrikan der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von 250 Stundenkilometern in Richtung Florida.

Laut NHC dürfte „Irma“ am Sonntag die Keys, eine Inselkette südlich von Florida, erreichen. Bis zu eine Million Menschen erhielten in den Küstengebieten Floridas und des Nachbarstaats Georgia die Anordnung, ihre Häuser zu verlassen. Es war die größte Massenevakuierung seit dem Jahr 2005. Floridas Gouverneur Rick Scott ordnete die Schließung der Schulen von Freitag bis Montag an, damit die Gebäude als Notunterkünfte genutzt werden können. (afp)

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