: Hunderte Tote in Goldminen
NIGERIA Bleivergiftung tötet 163 Goldschürfer
BERLIN taz | In Nigeria sind mehrere hundert Menschen im Rahmen der Goldsuche an Bleivergiftung gestorben, und zahlreiche weitere Opfer sind zu befürchten. Wie lokale Medien unter Berufung auf einen am Freitag veröffentlichten Untersuchungsbericht des nigerianischen Gesundheitsministeriums melden, sind in den letzten Monaten 163 Goldschürfer im Ort Yar’Gailma im nordnigerianischen Bundesstaat Zamfara gestorben, weil die obersten Erdschichten mit Blei durchsetzt sind. Die meisten Toten seien Kinder. Hunderte weitere Kinder hätten lebensgefährliche Bleikonzentrationen im Blut und würden jetzt in einer Klinik behandelt. Die Provinzregierung hat angekündigt, die oberste Erdschicht abzutragen, aber bisher ist noch nichts geschehen. Die Affäre wurde publik, nachdem Staatschef Jonathan Goodluck Ende Mai eine chinesisch erbaute Mineralienverarbeitungsfabrik in Zamfaras Hauptstadt Gusau eröffnete. Zamfara gilt als Nigerias mineralienreichster Bundesstaat mit reichhaltigen Vorkommen von Gold sowie Eisen-, Kupfer-, Mangan- und Tantalerzen, die meist von Schürfern per Hand gefördert werden. D.J.