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Holzbrinck verkauft VZ-NetzwerkeWirtschaftlich ein großer Flop

Nach langer Suche hat der Holtzbrinck-Verlag jetzt einen Käufer für seine Online-Netzwerke gefunden. Der neue Besitzer betreibt bereits ein Netzwerk.

Die Nutzerzahlen gingen in den letzten Jahren drastisch zurück. Bild: ap

BERLIN dapd | Der Holtzbrinck-Verlag trennt sich endgültig von den kriselnden Online-Netzwerken SchülerVZ, StudiVZ und MeinVZ. Die Investmentgesellschaft Vert Capital habe die Anteile an Poolworks, wie die Betreibergesellschaft der Netzwerke inzwischen heißt, gekauft, teilte der Verlag am Dienstag mit. Zum Kaufpreis wollte ein Sprecher keine Angaben machen.

Allerdings behalte Holtzbrinck die Nutzungsrechte an der Plattform SchülerVZ, die sich an Kinder und Jugendliche richtet. Das passe zu dem Fokus auf Bildungsthemen, sagte der Geschäftsführer von Holtzbrinck Digital, Markus Schunk.

Einem Bericht der Fachzeitschrift Werben und Verkaufen zufolge stecke Vert Capital bereits hinter dem Netzwerk Bebo.com. Mit dem Zukauf der VZ-Netzwerke plane der Investor offenbar den Einstieg in den deutschen Markt.

Holtzbrinck hatte StudiVZ Anfang 2007 für 85 Millionen Euro gekauft und später um weitere Portale ergänzt. Doch die VZ-Netzwerke konnten sich nie gegen Facebook behaupten und verloren etliche Nutzer an den Konkurrenten aus den USA.

Laut einer Ende August veröffentlichten Onlinestudie von ARD und ZDF kommt Facebook in Deutschland auf knapp 20 Millionen Nutzer über 14 Jahren. Bei StudiVZ bewegen sich dagegen nur 2,54 Millionen Menschen, bei MeinVZ sind es 1,55 Millionen. SchülerVZ hat 1,42 Millionen Nutzer über 14 Jahre.

Das Netzwerk wendet sich allerdings an Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren.

Lange Suche nach Käufer

Der Holtzbrinck-Verlag sucht schon länger einen Käufer für die immer weniger beliebten Netzwerke. Bereits Mitte 2011 berichtete das Manager Magazin, die Suche sei vorerst eingestellt wurden.

Erst im Mai hatte Holtzbrinck Digital die Techniker der Netzwerke in ein weiteres Tochterunternehmen mit dem Namen Devbliss ausgelagert. So solle die technische Expertise der Entwickler für den Verlag erhalten bleiben, hieß es damals.

Kurz danach waren die VZ-Netzwerke in Poolworks umbenannt und eine weitere Neuausrichtung versprochen worden.

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